Für 1.200 Menschen - Große Flüchtlingsunterkunft in Berlin-Lichtenberg eröffnet

Mo 11.11.24 | 14:37 Uhr
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Archivbild: 07.11.2024, Berlin: Das frühere City Hotel Berlin East in der Landsberger Straße 203.(Quelle:dpa/M.Lenhardt)
dpa/M.Lenhardt
Video: rbb24 | 11.11.2024 | Dilek Üşük | Bild: dpa/M.Lenhardt

In ein ehemaliges Hotel in Lichtenberg sind am Montag die ersten Geflüchteten eingezogen. Langfristig sollen hier 1.200 Menschen leben. Bezirksbürgermeister und andere Politiker haben die Entscheidung des Senats scharf kritisiert.

Die ersten Geflüchteten aus der Großunterkunft in Tegel sind am Montag in ein ehemaliges Hotel in Lichtenberg umgezogen. Gegen Mittag waren 20 von ihnen eingetroffen, etwa die gleiche Zahl wurde bis zum Abend erwartet, wie ein Sprecher des Landesamts für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) der Deutschen Presse-Agentur sagte. In den kommenden rund drei Wochen sollen täglich jeweils 30 bis 50 Menschen dazukommen, ebenfalls überwiegend aus Tegel.

In der ersten Phase bis Anfang Dezember sollen bis zu 780 Geflüchtete in der neuen Unterkunft untergebracht werden. Dabei handelt es sich sowohl um Asylsuchende aus verschiedenen Ländern, als auch um Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine.

Noch kann der Gebäudekomplex aus drei Hochhäusern an der Landsberger Allee allerdings nicht komplett genutzt werden. Die letzten Bauarbeiten sollen bis Juli 2025 abgeschlossen sein, sagte der Sprecher. Das Landesamt geht davon aus, dass dort dann 1.200 Menschen untergebracht werden können.

Für zehn Jahre angemietet

Eine Person soll in den Hochhäusern auf neun Quadratmetern leben können, zwei zusammen auf 15 Quadratmetern. Im Hotel soll es auch eine Schule für schulpflichtige Kinder geben. Die Häuser wurden für zehn Jahre angemietet.

Der Senat wird seit Monaten für die Pläne kritisiert - auch von Anwohnern. Lichtenbergs Bezirksbürgermeister Martin Schaefer (CDU) forderte, für so viele Menschen müsse auch die Infrastruktur verbessert werden. Grundsätzlich müssten Geflüchtete in Berlin auch gleichmäßiger verteilt werden, so Schaefer. Die AfD organisierte Demos dagegen, Vertreter des Senats und des Landesamtes organisierten zwei Informationsabende für Bürger, bei denen es hoch herging.

Auch Mitglieder der Lichtenberger Bezirksverordnetenversammlung äußerten Bedenken, Befürchtungen und Kritik an dem Vorhaben des Senats.

4.000 von 35.000 Geflüchteten in LAF-Unterkünften leben in Lichtenberg

Von den berlinweit rund 35.000 Geflüchteten in regulären Unterkünften des Landesamtes für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) leben gut 4.000 im Bezirk Lichtenberg. Nach Pankow, Marzahn-Hellersdorf und Tempelhof-Schöneberg ist Lichtenberg damit ein Bezirk, der besonders viele geflüchtete Menschen beherbergt.

Sendung: rbb24, 11.11.2024, 13 Uhr

81 Kommentare

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  1. 81.

    So reden nur Egoisten. Ganz einfach, weil menschlich wäre und auch zur Integration beitragen würde. Egal wer was verursacht hat. Oder meinen Sie, Dt. hat keinen Anteil an Krisen in der Welt?

  2. 80.

    Es wird den Rentnern nicht besser gehen, wenn die arbeitswilligen Flüchtlinge nicht bis zum Arbeitsmarkt geführt werden. Es wird Ihnen und den gleichgesinnten nicht besser gehen, wenn die mit Migrationshintergrund hier Arbeitenden aus dem Lande geworfen werden. Nicht nur weil sie auch Steuer zahlen, sondern einfach wegen den Leistungen, die wir alltäglich, unauffällig, von jenen bekommen.

  3. 79.

    Und wer bitte von den Gutmenschen steht nun täglich bereit um sich um diese Personen zu kümmern

  4. 78.

    Sie sprechen mir so aus dem Herzen. Leider verkennen unsere Politiker die Prioritäten, zu welchen Sie durch das Grundgesetzt verpflichtet sind: dem Wohl des deutschen Volkes (Art. 56 GG):

    „Ich schwöre, daß ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde"

    Sekundär hat ein Staat humanitär zu handeln. Sekundär!

  5. 77.

    Das mit dem Ehrenamt war nur ein Beispiel, aber anscheinend fällt es Ihnen schwer, sich vorzustellen, dass man sich auch ohne Bezahlung für irgendetwas engagieren kann oder möchte, egal um was es geht und ohne dass man ein Problem verursacht hat. Man könnte ein solches Verhalten auch als idealistisch, empathisch oder kurzum einfach nur als sozial bezeichnen.

  6. 76.

    Es ist eine Schande für die deutsche Bevölkerung so zu handeln! Ich frage mich wofür ich so viele Steuern zahle, wenn nichtmal die Menschen welche dieses Land aufgebaut haben finanziell klar kommen. Die Frage die sich stellt ist wohl wer hilft uns, wer tut etwas für unser Land? Die Rentner sammeln an den Bahnhöfen Flaschen und betteln. Wohin soll das noch führen???? Die Inkompetenz der Politiker ist absolut erschreckend! Demokratie? Eher eine Art diktatorische Demokratie!

  7. 75.

    Das nichts mit Egoismus zu tun. Ferner leben wir in einem System, was auf Egoismus basiert. Aber egal. Der Bürger/Anwohner ist nicht dafür zuständig, Fehler der Politik auszumerzen! Schon gar nicht ehrenamtlich. Wenn wir uns eine adäquate und bezahlte Betreuung nicht leisten können bzw. keine Leute dafür haben, dann ist dies als Endzustand anzusehen. Entsprechend sollte gehandelt werden. Alles andere ist unverantwortlich!

  8. 74.

    "Für mich ist Ihr Vorschlag völlig indiskutabel. Der Bürger/Anwohner hat das Problem nicht verursacht. Warum sollte er es mindern oder beseitigen?"

    Vielleicht weil nicht jeder Bürger/Anwohner nur egoistisch kurzzeitig denkt, sondern manche davon auch ein Interesse daran haben könnten, dass die Integration so gut wie möglich gelingt? Was ist besser für die Anwohner, eine gute oder schlechte Integration? Wenn sich jeder immer nur um die Probleme kümmern würde, die er selber verursacht, wäre das Ehrenamt übrigens Geschichte und ausgestorben.

  9. 73.

    "Für mich ist Ihr Vorschlag völlig indiskutabel. Der Bürger/Anwohner hat das Problem nicht verursacht. Warum sollte er es mindern oder beseitigen?"

    Vielleicht weil nicht jeder Bürger/Anwohner nur egoistisch kurzzeitig denkt, sondern manche davon auch ein Interesse daran haben könnten, dass die Integration so gut wie möglich gelingt? Was ist besser für die Anwohner, eine gute oder schlechte Integeation? Wenn sich jeder immer nur um die Probleme kümmern würde, die er selber verursacht, wäre das Ehrenamt übrigens Geschichte und ausgestorben.

  10. 72.

    "Wenn wir verhindern wollen, dass diese Menschen - sich Dank des Senats - wieder selbst überlassen werden, sollte der Bürger/Nachbar nicht nur meckern und jammern sondern vielleicht mal eine Bürgerinitiative zur Unterstützung der Geflüchteten gründen. "

    Für mich ist Ihr Vorschlag völlig indiskutabel. Der Bürger/Anwohner hat das Problem nicht verursacht. Warum sollte er es mindern oder beseitigen?

  11. 71.

    Na ja, es gibt hier viele Kommentare, mit "wer hilft uns", die Flüchtlinge verursachen Mehrkosten, durch Verschmutzung, Staat soll angeblich Steuer verschwenden.
    Der Staat verschwendet keine Steuern, denn die Flüchtlinge kommen auf dem Arbeitsmarkt an. Für ihre Integration kommen Kosten auf, die man durch breitere Eigentumssteuer decken könnte.
    Also ist mein Kommentar nicht fehl am Platz. Ich vertraue den Hüter der Netiquette, dass sie es ansonsten gelöscht hätten.

  12. 70.

    Am Thema des Artikels vorbei...Wen interessiert hier Eigentum und Erbschaftssteuer, wenn es um eine neue Flüchtlingsunterkunft geht? Bitte beim Thema bleiben - oder schweigen...

  13. 69.

    Wie wäre es denn mal mit einem Ehrenamt? Jammern auf hohem Niveau und nörgeln kann ja Jeder. Doch mal den Hintern hochbekommen, um zusätzlich und vor allem unentgeltlich! mal 2 Std./Woche was für die Gemeinschaft zu tun, diese Menschen haben meinen Respekt.

    "...Dann bitte mit gutem Beispiel voran und bei dir in der Bude ein paar Aufnehmen, danke..."
    So wie Sie sich äußern, wären Sie wahrscheinlich noch nicht einmal dazu bereit.

  14. 68.

    Wohnungen für die Berliner Bevölkerung wären nötiger !

  15. 67.

    Wenn wir verhindern wollen, dass diese Menschen - sich Dank des Senats - wieder selbst überlassen werden, sollte der Bürger/Nachbar nicht nur meckern und jammern sondern vielleicht mal eine Bürgerinitiative zur Unterstützung der Geflüchteten gründen. Vom Bezirk, der in dieser Frage am Limit ist und erst recht vom Senat, wird keine Unterstützung kommen. Es wird erst wieder langwierig gelabert, bevor Entscheidungen für ALLE Menschen in diesem Bereich getroffen werden.
    Ich versuche mich immer in die Lage anderer Menschen zu versetzen, bevor ich eine Meinung dazu habe. Wie würde es z.B. jd. Einzelnen von uns "Wohlstandsverwahrlosten" gehen, wenn wir aus Krisengebieten, hungernd, ohne Arbeit u. Gesundsheitsfürsorge, also perspektivlos in ein (vermeintlich) blühendes Land mit einer fremden Kultur geflüchtet wären? Und dann irgendwo unbefristet "abgeladen" würden, wieder sich selbst überlassend und ohne Perspektive...
    Wer hat eine Antwort?

  16. 66.

    Da Sie leichte Probleme in der Farbwahrnehmung zu haben scheinen, eine kleine Korrektur: Der Himmel ist blau, die AfD hingegen braun.

  17. 65.

    Nach Leuten schreien und kein Geld dafür haben, da passt doch einiges nicht zusammen. Wenn die Besteuerung da ist und immer noch nicht reicht, was wollen Sie denn dann tun? Und Erbschaften versteuern? Die Diskussion ist endlos. Etwas zu versteuern, was schon mal versteuert wurde, sollte grundsätzlich nicht erlaubt sein. Aber wenn man selbst nichts hat, redet es sich leichter daher.

  18. 64.

    Ich hoffe das ich niemals gezwungen bin mein Land zu verlassen, weil ich hier nicht mehr leben darf oder kann.
    Hilfe bedeutet auch immer, seine Komfortzone zu verlassen und etwas abzugeben. Ich bin aus der ersten Generation, die damit keine bzw wenig Erfahrungen hat. Aus den wenigen Erzählungen von Kriegsflüchtlingen hörte man heraus, daß es sehr schlimm war. Nicht jeder wurde mit offenen Armen empfangen. Es war eh alles knapp. Menschen, die unverschuldet in Not geraten sind, sollten doch aufgenommen werden.
    Wie gesagt, ich hoffe niemals in solche Situation zu kommen.

  19. 63.

    Lassen wir doch den Senat ein Plan B suchen, für die, die einen Job gefunden haben und jetzt eine bezahlbare Wohnung suchen. Ich bin sicher, dieser könnte auch von nicht Flüchtlingen gut gebraucht werden.

  20. 62.

    Ukrainer hatten eben die Möglichkeit mit Auto von einer Aggression zu flüchten. 9m2 pro Person, wahrscheinlich mit Gemeinschaftsküche, weckt bei mir keine Böse Gedanken. Die Autos zeigen auch, dass diese Leute vor Putin's Aggression, so lebten, wie wir.

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