Mobilität - Berliner Senat beschließt Programm für mehr Verkehrssicherheit

Di 11.02.25 | 20:26 Uhr
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Radweg mit Pollern an Rechtsabbieger Kreuzung am 27.10.2021 in Berlin. (Quelle: Picture Alliance/Andreas Gora)
Video: rbb24 Abendschau | 11.02.2025 | Agnes Sundermeyer | Studiogast Ute Bonde | Bild: Picture Alliance/Andreas Gora

Übersichtliche Kreuzungen, nicht zugeparkte Fußgängerüberwege, Verkehrserziehung - insgesamt 60 Maßnahmen umfasst das Verkehrssicherheitsprogramm des Berliner Senats. Damit soll vor allem die Zahl der Unfälle gesenkt werden.

Der Berliner Senat hat am Dienstag das Verkehrssicherheitsprogramm 2030 beschlossen. Damit soll die Zahl der Unfälle in den kommenden Jahren reduziert werden. Das Programm enthält 60 Maßnahmen, deren Umsetzung laut Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) durch ein Monitoring überwacht werden soll.

Als konkrete Beispiele nannte sie, dass an Kreuzungen die Sichtbeziehungen zwischen Rad- und Autofahrern verbessert werden sollen. Außerdem müsse dafür gesorgt werden, dass Fußgängerüberwege nicht zugeparkt werden.

Schwerpunkt in der Verkehrserziehung

Bonde verwies auf Untersuchungen der Unfallkommission, wonach "Unachtsamkeit zumeist die Ursache für den Unfall ist". Geschwindigkeitsüberschreitungen, das Überfahren roter Ampeln, aber auch Kontrollverluste über Fahrzeuge führten ebenfalls häufig zu Unfällen, erklärte sie.

Mit dem Verkehrssicherheitsprogramm soll ein Schwerpunkt im Bereich der Verkehrserziehung gesetzt werden. Ausdrücklich nannte die Senatorin Kitas und Schulen. Bonde verwies dabei auf die im vergangenen Jahr von ihrer Verwaltung gestartete Kampagne mit Plakatmotiven bunter Monster. Diese richte sich auch an Kinder, die wiederum auf ihre Eltern einwirken könnten, sich rücksichtvoll im Straßenverkehr zu erhalten, führte sie aus.

Bonde bei Blitzern im Gespräch mit zuständiger Innenverwaltung

Zu Forderungen aus der Opposition nach mehr Blitzern verwies die Senatorin auf die Zuständigkeit der Innenverwaltung. Sie sei dazu aber mit Innensenatorin Iris Spranger (SPD) im Gespräch, sagte Bonde in der rbb24 Abendschau.

Eine Ausweitung von Tempo 30 - wie von den Grünen vorgeschlagen - lehnte sie dagegen ab. Die Regelgeschwindigkeit innerhalb von Ortschaften sei Tempo 50, sagte Bonde. Die Tempo-30-Anordnungen, die jetzt aufgehoben werden sollen, sein aus Luftreinhaltegründen erlassen worden. "Die Luft ist in Berlin jetzt sauber, so dass wir die 30 dort nicht mehr anordnen können aus diesem Grund", so Bonde. Man würde aber schauen, ob aus Sicherheitsgründen vor Schulen oder Kitas Tempo-30-Anordnungen erforderlich seien.

Die Grünen kritisierten, diese Entwicklung sei ein Armutszeugnis für Berlin. Sie warfen dem Senat vor, die Augen vor dem Problem zu verschließen.

Im vergangenen Jahr kamen 55 Menschen im Berliner Straßenverkehr ums Leben, darunter 24 Fußgänger und elf Radfahrer. 2023 gab es insgesamt 33 Unfalltote. Wie schnell die von ihr angekündigten Maßnahmen wirken werden, konnte Bonde nicht sagen. "Das steht ein Stück weit in den Sternen", so die Senatorin.

Sendung: rbb24 Inforadio, 11.02.2025, 16:00 Uhr

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99 Kommentare

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  1. 99.

    Ich bin für Kennzeichen- und Helmpflicht für alle Radfahrer. Kennzeichen vorne und hinten. Zusätzlich - sofern kein Autoführerschein vorhanden - einen Fahrradführerschein und eine 1:1 Übertragung des PKW-Bussgeldkatalogs auf Fahrradfahrer. Somit ist allen geholfen. Wer sich an die Verkehrsregeln hält ist auch dafür.
    Wer wegen Verstoss seinen Führerschein verliert darf nur noch mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren - bis er/sie den Führerschein zurückbekommt. Ganz einfach.

  2. 98.

    Unfallschwerpunkte sollen überprüft u.sicherer werden!
    Aha!
    Senioren bilden die größte Gruppe der Geschädigten.Kinder sollen mehr an Verkehrserzieherische Maßnahmen teilnehmen!Als Sofortmaßnahmen sollen Zebrastreifen,deren Einrichtung durchschnittlich 3 Jahre dauern! Ampelnanlagen haben Stromkabelprobleme,also schwierig!
    Am Beispiel Innsbrucker Platz hat die Verkehrsverwaltung vor dem hohen Verkehrsaufkommen kapituliert! Nur ein kompletter Umbau des Knotens würde Abhilfe schaffen!
    Stattdessen werden Fußgängersignale auf ein Minimum verkürzt!
    Die sogenannte "Räumzeit" muß für Menschen an Rolatoren reichen!
    Ein Servicetweet des ehemaligen Leiters der Bußgeldstelle empfiehlt,KFZ konsequent aus den sicherheitsrelevanten Bereichen zu entfernen
    Die zugesagten Finanzmittel beim Radverkehr um 90% gekürzt
    Die Kosten der TVO übernimmt Berlin statt zu 10,gleich 90%
    Fußverkehr Investitionen um 50%gekürzt
    Noch Fragen Herr Staatsanwalt?

  3. 97.

    Ich selbst brauche alle Sinne im Strassenverkehr, deshalb nutze ich keine Kopfhörer.

    Es ist aber erlaubt, bzw. nicht verboten.

  4. 96.

    Mehr haben sie nicht zu bieten? Argumente? Fakten?

    Na dann...

  5. 95.

    Vielleicht sollte es dazu aber eine Änderung geben? Mir sind als Fahrradfahrer Fahrradfahrende mit Kopfhörern unheimlich, zumal sie gern schnell auf einem Rennrad an mir vorbeirauschen. Ich hätte nix gegen ein entsprechendes Verbot. Und gegen diese fahrenden Lautsprecher, die nur noch in zweiter Linie Fortbewegungsmittel sind, lässt sich ja vielleicht auch etwas finden, oder? Wenn Umgangsformen völlig verloren gehen, fällt einem leider oft nichts andetes ein, als an der juristischen Schraube zu drehen.

  6. 94.

    Klar, guter Kommentar, das ist mehr oder weniger das, auf was ich hinaus wollte. Mich stört diese einseitige Sichtweise, die einseitige Schuldzuweisung und darüber hinaus das Festhalten an alten Strukturen, dass sich möglichst aber auch gar nicht verändern sollte. Ich gehe völlig konform mit Ihrem Kommentar. Danke. Sorry, der Nick passt für Sie nun mal so gar nicht ;-)

  7. 93.

    Ja,und die Kopfhörer sind immer so engestellt, wie erlaubt?
    Es findet keinerlei Kontrolle statt.,.
    Beispielsweise, die erlaubte Geschwindigkeit ist auf 30 kmh festgesetzt, und wenn es nicht kontroliert wird, kann mit Fug und Recht behauptet werden, es wird eingehalten?
    Also bei uns ist 30 Zone, es wird nicht kontroliert, und deswegen wir sie oft nicht eingehalten
    Wo keine Kontrolle stattfindet, wird ein Gesetz oder Verordung gerne als bloße Empfehlung verstanden.
    Fazit, letztendlich zählt nur das, was polizeilich etc. erfasst ist, und da sind Fahradfahrer und Fußgänger fein raus!

  8. 92.

    Es reicht, Sie werfen hier ständig allen, die anderer Meinung sind als Sie, Lügen, Phantasteriene und Hirngespinste vor. Das gehört sich nicht, bleibe Sie mal auf dem Teppich und hören Sie auf, andere zu beleidigen!

  9. 91.

    Sie wollen anscheinend nicht ernst genommen werden. Kopfhörer sind nicht verboten, sonst müßten rollende und wummernde Bassboxen, sprich KfZ mit leistungsstarken HiFi Anlagen auch verboten werden.

    "In § 23 Abs. 1 StVO steht: Dein Gehör darf im Straßenverkehr nicht durch technische Geräte beeinflusst werden. Kopfhörer sind aber grundsätzlich nicht verboten."

  10. 90.

    Sie haben mich mißverstanden. Sie können gerne weiter diesen Pseudoschutz tragen, nur wollen sie anderen etwas aufzwingen dessen Nutzen nicht wissenschaftlich bewiesen ist.

    Ausnahmen sind Kinder, deren Kopf ist im Verhältnis zum Gesamtkörper noch schwerer und die fahren auch in einem Bereich wo der Helm nachweislich schützt.

    Ich bin gegen eine HelmPFLICHT, da diese die Unfallzahlen nicht senkt, im Gegenteil, Gründe habe ich genannt.

  11. 89.

    Stimmt. Auch Autofahrende mit erheblichem Fehlverhalten gibt es. Können wir uns darauf verständiegen, dass die Quote an Verkehrssünder-innen bezogen auf Aitofahrer-innen wie Radfahrer-innen entsprechend der Gaußschen Normalverteilung gleich sein dürfte? Das erschiene mir nur logisch. Ebenso logisch wäre es aber auch, liebe Autofahrer-innen, anzuerkennen, dass dem gewachsenen Anteil an Radfahrer-innen ein größerer Raumbedarf auf Bermins Straßen zuerkannt werden muss - samt den Investitionen an und für Sicherheit. Um es leichter zu machen: Stellen Sie sich vor, jede-r Radfahrer-in würde statt auf dem Rad allein in einem Auto sitzen und der Stau, in dem Sie sich befinden, wäre mindestens dreimal so lang ;-)

  12. 88.

    Frau Bonde nimmt die vielen Toten und Schwerverletzten billigend in Kauf. Ein Zeugnis des Totalversagens.

  13. 87.

    Im Kommentar #81 srrieb ich,doch, dass ich vor beider Gruppen in Acht nehme, das lehrt mich die Erfahrung!

  14. 86.

    Ist ja klar das sie keine Helmpflicht brauchen wenn sie nie mit dem Rad unterwegs sind!
    Ich würde ohne Helm noch nicht einmal zum Bäcker fahren trotz gut ausgebauter Radwege in unserer Gemeinde!

    Aber gut, das ist ihre Meinung und die akzeptiere ich, meine ist eine andere!

  15. 85.

    Und was ist mit den laut wummernden Autos, die man immer mal wieder hört? Wie viel bekommen denn die Autofahrer dieser Autos denn akustisch noch von ihrer Umwelt mit? Können die überhaupt noch ein Martinshorn hören? Sie kommentieren einseitig. Es wäre schön, wenn Sie das Fehlverhalten beider Gruppen sehen könnten.

  16. 84.

    Anscheinend sind es auch Fußgänger wie Sie, denen es wichtig erscheint, das Fehlverhaltem vor allem von Radfahrern zu kritisieren. Da frage ich mich schon, was das bringen soll. Ihre Kommentare sind voll von Aussagen, dass Radfahrer die schlechteren Verkehrsteilnehmer wären. Bloß was bringt das für die Verkehrssicherheit? Fakt ist, dass außer Bussen und LKWs nun mal Autos die gefährlichsten Verkehrsmittel sind und alle anderen schwächeren Verkehrsteilnehmer besser vor ihnen geschützt werden müssten, als es bisher der Fall ist. Das ist jedenfalls meine Meinung dazu und das sage ich als ebenfalls Fußgänger.

  17. 83.

    Ach, ich habe ganz vergessen die Radfahrende mit aufgesetzten Kopfhörern zu erwähnen.
    Sorry, kann passieren.

  18. 82.

    Ganz ehrlich, diese Vorschläge sind doch zum größten Teil Dinge, die sowieso gemacht werden müssten. Die Fußgängerüberwege sollen nicht mehr zugeparkt werden? Warum ist das denn bisher nicht schon besser umgesetzt worden? Fehlen vielleicht die entsprechenden Kapazitäten dafür? Personal vom Ordnungsamt kann vielleicht nicht einfach mal so aus dem Boden gestampft werden. Wer soll denn dieses Vorhaben in Zukunft verstärkt und besser umsetzen als bisher, damit sich tatsächlich etwas ändert? Plant der Senat dann auch weitere Stellen für das Ordnungsamt? Falls nicht, sind das ausschließlich schöne Phrasen und weiter nichts. Und den Punkt Verkehrserziehung empfinde ich als schlechten Witz. Das Problem ist ja wohl weniger das Verhalten der Kinder, als das der Erwachsenen. Rücksichtnahme und vorausschauendes Fahren sind wohl mindestens ebenso wichtig, wenn nicht wichtiger als eine Verkehrserziehung. Die bräuchten wohl eher manche Erwachsenen.

  19. 81.

    Also, es sind die Radfahrer, die hier immer zu mit den Fingerzeig "unteregs" sind.
    Ich fahre weder Auto noch Fahrrad, warum soll ich einen Grund zum schechten Gewissen zu haben?
    Übrigens, als Fußgängerin nehme ich mich vor beiden Gruppen in Acht, das lehrt mich die Erfahrung.

  20. 80.

    Also, so langsam ist es mal gut, bei soviel Chuzpe ist man ja fast sprachlos.

    Sie operieren hier mit frei erfundenen Hirngespinsten und werfen anderen "alternative Fakten", sprich Lügen vor.

    Ich habe weder Fakten, noch Statistiken erfunden, sie aber fallen ständig mit frei erfundenen Aussagen auf die durch nichts belegt sind.

    Die häufigsten Verkehrsverstöße von motorisierten Verkehrsteilnehmer werden aufgrund der schieren Masse nicht erfasst und entsprechend auch nicht geahndet.

    "Mit 2.458.975 Fällen stehen Geschwindigkeitsverstöße in Deutschland mit großem Abstand auf Platz eins der häufigsten Verkehrsauffälligkeiten des Fahreignungsregisters. [...]

    Auf dem zweiten Platz der häufigsten Verkehrsauffälligkeiten rangiert das Handy am Steuer. 404.741 Verkehrsverstöße wurden 2023 im Fahreignungsregister erfasst."

    Erfasst, die Dunkelziffer ist dabei nicht mal berücksichtigt.