Termin auf 26.10. vorgezogen - Flughafen-Gesellschafter beraten über Tegel-Zukunft

Do 19.10.17 | 14:22 Uhr
  5
Der Flughafen Berlin-Tegel spiegelt sich am 09.10.2017 in einer Autoscheibe. (Foto: dpa / Sophia Kembowski)
Video: rbb Aktuell | 19.10.2017 | Statement Debatte | Bild: dpa / Sophia Kembowski

Wie soll es weitergehen mit dem Flughafen Tegel – jetzt, nach dem erfolgreichen Volksentscheid? Darüber wollen die Gesellschafter am kommenden Donnerstag beraten. Derweil wird weiter ein Schlichter für das schwierige Thema gesucht.

Berlin, Brandenburg und der Bund wollen am kommenden Donnerstag auf einer vorgezogenen Gesellschafterversammlung über die Zukunft des Flughafens Tegel beraten. Das kündigte Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) am Donnerstag im Abgeordnetenhaus an.

BER-Eröffnung weiterhin unklar

Bei dem Volksentscheid am 24. September in Berlin hatte eine Mehrheit für die Offenhaltung Tegels auch nach Eröffnung des neuen Hauptstadt-Airports BER gestimmt und sich damit gegen die bisherigen Festlegungen der drei Flughafengesellschafter gestellt.

Die bisherigen Planungen sehen vor, Tegel zu schließen, sobald der BER an den Start geht. Wann das der Fall sein wird, ist allerdings immer noch unklar. Müller sagte am Donnerstag, zur Frage des Eröffnungstermins habe sich die Flughafenchef geäußert und gesagt, "dass er Ende diesen Jahres, Anfang kommenden Jahres einen Termin nennen wird".

Tegel-Schlichter ist noch nicht benannt

Der Berliner Senat hatte sich vor dem Volksentscheid gegen die Offenhaltung ausgesprochen. Nach dem Volksentscheid kündigte Müller an, die strittigen Fragen würden in einem Runden Tisch mit einem Schlichter geklärt. Dieser Schlichter ist bisher nicht benannt.

Das Gremium soll nach dem Vorbild des Schlichtungsverfahrens beim umstrittenen Bahnprojekt Stuttgart 21 unabhängig arbeiten können. Der Runde Tisch soll Senat und Parlament Bericht erstatten, "ob und wie eine Offenhaltung des Flughafens Tegel rechtssicher möglich ist und welche Schritte als nächstes einzuleiten sind."

5 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 5.

    Wieso sollen die Fluggäste die Lärmschutzmaßnahmen für über 300.000 Menschen bezahlen? Wenn das so wäre, wäre ein Start in Tegel unbezahlbar...

  2. 4.

    Wovon träumen Sie nachts?

    Natürlich wird das der Steuerzahler zahlen, inklusive der immensen Kosten für den Schallschutz.

  3. 3.

    Was hier geschrieben wird ist Unsinn. Die Kosten für den Flughafen Tegel müssen natürlich die Fluggesellschaften und die Fluggäste zahlen. Auf etwas anderes sollten wir uns nicht einlassen. - Aber das war ja schon bei Tempelhof schon das Problem. Jedem muss klar sein die Offenhaltung Tegels müssen die die den Flughafen nutzen bezahlen und niemand sonst.

  4. 2.

    Eine Offenhaltung ist stadtökologisch, -soziologisch (wegen fehlendem Wohnraum, finanziell als auch aus Vernunftgründen absolut unmöglich. Die Umwidmung und damit das Aufschlagen eines neuen Kapitels für eine tolle Entwicklungsoption Berlins ist eine Zukunftsorientierte Investition, der Weiterbestand (ob partikulare Interessen von Businessfliegern oder den täglichen Flugwahnsinn bedienend sei dahingestellt) ist ein Betonieren einer (verfehlten) Politik von gestern.
    Über das BER-Desaster muss man nicht streiten. Aber das Teil endlich aufmachen, die Anbindung perfektionieren und ab geht's nach vorne!

  5. 1.

    Finanziell wird Berlin eine Offenhaltung von Tegel nicht überleben. Wir Steuerzahler können uns dann die Kugel geben und brauchen uns über marode Schulen, Straßen und schlechten Nahverkehr nicht mehr wundern. Und das dann nur deshalb, weil ein paar Geschäftsleute elitär von einem Stadtflughafen starten und landen wollen...

Das könnte Sie auch interessieren

Video | Jüdisches Berlin - Leben mit der Angst

Seit dem Überfall der Hamas auf Israel hat sich das Leben vieler jüdischer Menschen verändert; vor der Synagoge steht Polizeischutz, die Taschen werden kontrolliert.

 

Gast im Studio: Derviş Hızarcı (Initiative gegen Antisemitismus)

     

Eine Gruppe von vier Jesidinnen im Winter 2024 in Bad Saarow. (Quelle: rbb)
rbb

Jesidinnen in Bad Saarow - "Brechen könnt ihr mich nicht“

Bad Saarow wird 60 jesidischen Frauen wohl für immer in Erinnerung bleiben. Hier fanden sie Schutz und Zuflucht - nach jahrelanger Sklaverei und Vergewaltigung durch IS-Kämpfer im Nordirak. Jetzt wird das Hilfsprojekt beendet. Von Carmen Gräf