Starke Rauchentwicklung - Windkraftanlage bei Doberlug-Kirchhain brennt komplett aus

Do 19.10.23 | 17:01 Uhr
  65
Die Feuerwehr lässt eine Windkraftanlage, die in Buchhain bei Doberlug-Kirchhain (Elbe-Elster) in Brand geraten ist, kontrolliert abbrennen. (Quelle: Jens Berger)
Jens Berger
Video: rbb|24 | 19.10.2023 | Material: Jens Berger | Bild: Jens Berger

Bei Doberlug-Kirchhain brennt eine Windkraftanlage vollständig aus, zwei Monteure können sich noch rechtzeitig abseilen. Die Feuerwehr kann den Bereich nur absichern - löschen ist unmöglich. Zwischenzeitlich gab es eine Gefahrenmitteilung.

Eine Windkraftanlage in Buchhain bei Doberlug-Kirchhain (Elbe-Elster) ist am Donnerstag vollständig ausgebrannt. Die Feuerwehr hatte entschieden, sie kontrolliert abbrennen zu lassen. Das teilten die Leitstelle Lausitz, die Polizei und der Kreisbrandmeister von Elbe-Elster, Steffen Ludewig, dem rbb am Donnerstag mit.

Laut Leitstelle ist das Feuer im Bereich des Generators, in rund 100 Metern Höhe, ausgebrochen. Daher sei es der Feuerwehr nicht möglich gewesen, den Brand zu löschen. Der Betreiber sei informiert worden, um die Anlage vom Strom zu nehmen.

Wegen der großen Höhe sollte das Feuer von allein ausgehen, hieß es von der Leitstelle. Zehn Einsatzfahrzeuge seien vor Ort gewesen, die Brandstelle war weiträumig abgesperrt. Allerdings hatte die Leitstelle wegen der Rauchentwicklung eine Gefahreninformation herausgegeben.

Anwohner sollten zur Mittagszeit ihre Fenster und Türen geschlossen und Klimaanlagen und Lüftungen ausgeschaltet lassen. Die Warnung gilt mittlerweile nicht mehr. Die Polizei berichtete aber von mehreren Teilen, die von dem brennenden Windrad heruntergefallen waren.

"Das war für uns schon ein imposanter Anblick"

"Die Windkraftanlage stand im Vollbrand, als wir eingetroffen sind", sagte Kreisbrandmeister Ludewig dem rbb. Das Windrad bestehe hauptsächlich aus Kunstfasern, deshalb habe es die starke Rauchentwicklung gegeben. Der Rauch sei in die benachbarte Ortschaft gezogen, die Feuerwehr habe deshalb Messfahrten unternommen, so Ludewig weiter. Der Kreisbrandmeister zeigte sich hörbar beeindruckt, "das war für uns schon ein imposanter Anblick".

Laut Ludewig hatte das Feuer vom Maschinenhaus auf einen Teil der Flügel übergegriffen. Zwei Personen seien bei Brandausbruch in der sogenannten Gondel gewesen, weil sie Wartungsarbeiten durchgeführt hatten. Sie hätten sich durch die im Turm verbaute Abseiltechnik retten können, so Ludewig weiter. "Es war ein bisschen Glück dabei", sagte der Kreisbrandmeister. Schließlich hätten auch brennende Teile der Anlage durch den Turm auf die Arbeiter fallen können, als sie sich abseilten. Die Monteure seien sichtlich froh gewesen, dass sie sich retten konnten, so Ludewig.

Löschen wäre unmöglich gewesen

Zur Brandursache und ob sie im Zusammenhang mit den Wartungsarbeiten steht, könne die Feuerwehr zunächst noch nichts sagen.

Laut dem Kreisbrandmeister hat es einen vergleichbaren Brand in der Region noch nicht gegeben. Gelöscht werden konnte das Feuer nicht, allerdings habe auch keine Gefahr bestanden, dass sich das Feuer ausbreitet. "Die Witterung hat mitgespielt, die Vegetation war nass. Wir standen in Bereitschaft mit Tanklöschfahrzeugen, aber mussten nichts ablöschen", so Ludewig.

Gelöscht werde nur, wenn eine Gefahr für Häuser oder Wälder, die Feuerwehrleute oder andere Personen bestehe, erklärte der Kreisbrandmeister. Abgesehen davon wäre es bei der Höhe von mehr als 100 Metern mit dem Löschen auch schwierig geworden, sagte Ludewig weiter. Der Wasserstrahl reiche nicht so hoch. "Wir hätten gar nichts machen können."

Sendung: Antenne Brandenburg, 19.10.2023, 11:30 Uhr

65 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 65.

    Wer das obige Video angeschaut hat, konnte sehen, wie mindestens 70 Tonnen CO2-Äquivalent gen Himmel aufgestiegen sind. Wenn solch ein hochgelobter "Klimaneutralitätsengel" abfackelt, werden ca. 3 kg SF6 (Schwefelhexaflorid) freigesetzt. Das Gas ist ungiftig, nicht sichtbar, 5 x schwerer als Luft, durch die Natur praktisch nicht abbaubar, nicht brennbar aber das stärkste bekannte Treibhausgas, 23500 x stärker wie CO2. Alle Windmühlen endhalten diese dieses Gas. Man verbietet es nicht, weil es so schön billig ist. Der CO2-Äquivalent-Beitrag des restlichen, den Flammen zum Opfer gefallenen Kohlenstoff im Kunststoff ist wahrscheinlich ähnlich hoch, wie der vom Schwefelhexaflorid. Gut zu wissen, sollten uns strenge Winter zu schaffen machen und Energie Mangelware sein, stellen Windmühlen eine Superwärmeenergiereserve dar. Man muss sie nur anzünden. Dobelug hat uns gezeigt wie das geht.

  2. 63.

    Die folgenden Kennzahlen zeigen, wo Brandenburg steht. Das ist keine Polemik, wie die Ihre.
    Bruttoinlandsprodukt und Wirtschaftsleistung getrennt! Weil sonst die Zuschüsse der Geberländer mitgerechnet werden. Verzerrend das Ganze.
    BIP pro Kopf ist noch aussagekräftiger.
    Schuldenstand des Landes relativ zum BIP und Doppelverschuldung durch Aushebelung der Schuldenbremse.
    Anzahl der sozialversicherten Arbeitsverhältnisse im Juni 22: Die Bevölkerung wuchs seit 2013 um 4,9%, die Zahl der SV-Pflichtigen nur um 1,8%.!!
    Arbeitslosenzahlen
    Lohnsteuereinnahmen
    Steuereinnahmen aus Industieansiedlungen wie Tesla u.a. gerne auch vor und nach der Ansiedlung
    Forderungen aus dem (Länder) Finanzausgleich im Verhältnis und deren Entwicklung
    Viel wichtiger als Wachstum ist die Bildung, weil es das Potential des Landes ist:
    Bildungsmonitor/PISA u.a. unbestechliche Kennzahlen

  3. 62.

    Man merkt Ihnen hier in diesem und Ihrem anderen Kommentaren, und auch A.Neumann an, dass Sie und er mangels belastbarer Argumente nur stänkern wollen. Trifft es Sie wieder einmal so hart?

  4. 61.

    Sie haben gut erklärt, dass SF6, auf Grund der Mengen und Abdichtungen keine Rolle für das Klima spielen kann.
    Ähnlich der Diskussion um eine Differenzgeschwindigkeit (auch Tempolimit genannt).

  5. 60.

    Sie haben ja nichtmals die Flughafenentgelte gefunden, über die Sie schreiben. Kein Wunder, dass Sie ständig zu den letzten gehören.

  6. 59.

    Dass Sie dauernd zu den Letzten gehören, liegt vielleicht auch an Ihnen. Sie wimmern Probleme suchend, für die andere längst Lösungen haben. Nur sollten Ihre persönlichen Erfahrungen nicht ständig auf andere projizieren.

  7. 58.

    Diesmal Merkel statt wie sonst Habeck. Neue AKW kündigen alle Jahre viele an, gebaut wird nur wenig. Stattdessen wurden wie in Finnland Neubaupläne gestrichen. Fortschritte bei der Kernspaltung versprechen auch viele. Zu sehen ist davon noch weniger.

    Zig Tonnen SF6 wurden in den AKW verwendet. Das stört Wkndkraftgegner und Nukies aber wenig. Dazu kommt noch der radioaktive Müll, den keiner haben will.

  8. 57.

    „Auch wenn wir BRB als ganzes objektiv recht gut da stehen. “
    Welches wichtige Ranking meinen Sie? Ich habe kein Einziges gefunden. Überall gehören wir leider zu den Letzten.

  9. 56.

    Lieber ein abgebranntes Windkraftrad, als ein abgebranntes Atomkraftwerk...

  10. 55.

    Selbst wenn die 3 kg SF6 in die Atmosphäre entweichen, entspricht das nur 70t Co2, in Jänschwalde waren es 2017 24 Millionen Tonnen CO2.

  11. 54.

    Es ist ein immer wieder wiederholter Unsinn, dass in Fukushima Menschen durch die AKW ums Leben kamen.

    Diese Menschen sind schon tot gewesen, als die Problme in den AKW begannen.
    Getötet wurden sie duch den Tsunami und dessen Flutwellen.
    Mögen sie in Frieden ruhen!
    Und ihr Tod nicht immer wieder durch die Propaganda der Atomkraft-Gegner instrumentalisiert werden

  12. 53.

    Nein aus mehreren Gründen.
    Die Windräder hängen zwar alle an der gleichen 110kV wie auch FF-Autobahn und FF-Heizkraftwerk aber da dürften Schalter fehlen um sich vom übrigen Netz zu trennen. Die Trafos der Umspannwerke in den Windparks dürften nur über Stichleitungen eingebunden sein. Freileitung kann da nicht getrennt werden also keine Insel. Obendrein sind das dann 2 Netzbetreiber. Warum sollte die e-dis da mitmachen?
    Das HKW könnte sicher als Frequenzregler dienen und zusammen mit den PV-Anlagen die Stadt halbwegs versorgen. Kurzschlussstrom könnte aber ein Problem für die Schutzmaßnahmen sein. Irgendwer muss ja im Fehlerfall ausreichend hohen Strom liefern dass die Schutzmassnahmen auslösen. Überlastauslösung u.ä. dauert bei Kurzschluss zu lange.
    Aus Netzsicherheitsgründen ist so ein Inselbetrieb bis auf kritische Betriebe (Chemie, Stahl) nicht vorgesehen außer Notstrom aber das ist etwas anderes. Es gibt klare Richtlinien wie der Netzaufbau nach Blackout zu erfolgen hat.

  13. 52.

    "technischen Fachplattformen wie rbb24" Der ist gut, danke. Aber vielleicht kann man das ja im Kommentarbereich etwas anreichern, wenn schon kaum Links in den meisten Artikeln sind.

  14. 51.

    Technische Frage, da es ja eigentlich um WKA hier geht. Vielleicht wissen Sie das.
    Wir haben ja um Ffo ja auch etliche WKA und jede Menge Photovoltaik. Wäre für den lokalen Netzbetreiber möglich, aus diesen Quellen ein Inselnetz für Ffo zu betreiben beim Ausfall des sonstigen Netzes? Ähnliche Frage würde sich auch stellen bei Dörfern, welche mit 100% Autarkie bei Energie immer wieder angegeben werden. Wenn Nein, was müßte man dafür noch haben, um solch ein Inselnetz stabil zu betreiben?

  15. 49.

    Wenn man mal abseits von solchen technischen Fachplattformen wie rbb24 unterwegs ist und sich umschaut, kann man da sehr zuversichtlich sein.
    Das ist keine einfache Aufgabe. Aber einfach kann ja jeder.
    Deutschland hat seit dem Krieg aus so vielen Krisen und Probleme nur mit einem Kratzer aber meist mit einem Strahlen (also nicht radioaktiv) bewältigt.
    Daher bin ich sehr zuversichtlich, dass weiterhin die progressiven (im Sinne von Fortschritt) Kräfte die Oberhand behalten.
    Leider scheint der Fortschrittsgedanke in Westdeutschland tiefer verankert zu sein. Damit beziehe ich mich nicht auf Wahlergebnisse sondern auf solche Fachplattformen wie rbb24. Im Kleinen wird hier viel gemeckert und weniger gedacht und gemacht. Auch wenn wir BRB als ganzes objektiv recht gut da stehen.
    Die Unsachlichkeit die man hier so oft liest...

  16. 48.

    Wo liegen die Ursachen ? Kurzschluss generatorseitig oder Getriebeschäden ?

  17. 47.

    Menschen und AKW waren Tsunamiopfer. Es war ein grober Fehler Merkels darauf hin eine so teure Maßnahme uns Bürgern zuzumuten. Wo entstehen gerade neue AKW ? Wo geht nichts ohne AKW ? Welche Fortschritte sind gerade in der Atomstromtechnologie greifbar geworden ?

  18. 46.

    Wenn man die Risikoanalyse einseitig und nicht umfassend betreibt, kann man das so sehen.
    Die Quellen variieren ein wenig aber zwischen 1.500 und 2.300 Tote durch die Evakuierung nicht alle durch Strahlung.
    Aber ursächlich durch die AKW Katastrophe und nicht durch den Tsunami.
    2018 ein Arbeiter direkt und anerkannt durch die Folgen.

Nächster Artikel