Umfangreiche Baumaßnahmen - Nord-Süd-Tunnel der Berliner S-Bahn ab Anfang Januar sechs Wochen lang gesperrt

Di 19.12.23 | 19:14 Uhr
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Symbolbild: Arbeiter schleifen im S-Bahn-Tunnel die Walzzeichen der Schienen ab.
Bild: dpa/Fabian Sommer

Hunderte Male fahren die S-Bahnzüge jeden Tag auf der Strecke zwischen Südkreuz und Gesundbrunnen. Der Verschleiß ist hoch, deshalb wird ab 5. Januar dort umfangreich gearbeitet. Der Tunnel ist dann komplett dicht - und einige Züge werden umgeleitet.

Der Nord-Süd-Tunnel der Berliner S-Bahn wird von Anfang Januar an für sechs Wochen gesperrt. Vom 5. Januar bis zum 16. Februar fahren keine Züge zwischen Südkreuz und Gesundbrunnen beziehungsweise zwischen Yorckstraße (Großgörschenstraße) und Gesundbrunnen, wie der Mutterkonzern Deutsche Bahn am Dienstag mitteilte.

Grund sind demnach umfangreiche Arbeiten zur Erneuerung und Instandhaltung der Strecke. Betroffen sind die Linien S1, S2, S25 und S26. Die Linien S1 und S2 werden über die Ringbahnstrecke umgeleitet. Auf dem gesperrten Abschnitt wird ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet.

  • S1 fährt nur Oranienburg–Gesundbrunnen–Westkreuz–Südkreuz–Spindlersfeld und Yorckstraße (Großgörschenstraße)–Wannsee, im Nachtverkehr am Wochenende Oranienburg–Gesundbrunnen.
  • S2 fährt montags bis freitags nur Südkreuz–Blankenfelde und Bernau–Bornholmer Straße–Ostkreuz–Hermannstraße, samstags und sonntags Bernau–Bornholmer Straße–Ostkreuz–Treptower Park, im Nachtverkehr am Wochenende (Fr/sa und Sa/So) nur Bernau–Bornholmer Straße–Greifswalder Straße. Die in Buch beginnenden Fahrten verkehren ab Bornholmer Straße weiter als S85 in Richtung Schöneweide / Grünau.
  • S25 fährt nur Priesterweg–Teltow Stadt, im Nachtverkehr am Wochenende nur Südkreuz–Teltow Stadt, sowie Hennigsdorf–Gesundbrunnen.
  • S26 fährt Priesterweg–Teltow Stadt.

Ausweichen auf Regionalzüge

Die Bahn empfiehlt den Fahrgästen, während der Bauzeit auf den Regionalverkehr oder die Ringbahn auszuweichen. So könnten zwischen Südkreuz und Hauptbahnhof die die Linien RE8, RB10 und RB14 genutzt werden. Zwischen Südkreuz und Gesundbrunnen fahren demnach die Linien RE3 und RE5. Zwischen Hauptbahnhof und Gesundbrunnen stehe der FEX als Alternative zur Verfügung.

Während der Bauzeit kommt es zudem auf den Ringbahnlinien S41 und S42 zu einer Veränderung des Fahrtaktes. Statt im durchgehenden Fünfminutentakt fahren die Züge im Abstand von fünf, fünf und zehn Minuten. Teilweise gebe es während der gesamten Bauzeit geänderte Abfahrtszeiten, Takt- und Bahnsteigänderungen.

Neue Weichen, Schienen und Gleise

Die Bauarbeiten sind den Angaben zufolge umfangreich. So werden unter anderem an den Bahnhöfen Potsdamer Platz und Anhalter Bahnhof zwei Weichen erneuert und auf insgesamt 1,5 Kilometern Schienen ausgetauscht. Auf 1,2 Kilometern Länge wird das komplette Gleis – Schotter, Schwellen und Schienen – neu gebaut. Der gesamte Tunnel samt Bahnhöfen werde zudem gereinigt.

Laut Bahn gehört die Nord-Süd-Strecke mit täglich rund 780 Zugfahrten zu den am meisten beanspruchten Abschnitten im S-Bahn-Netz. "Zusätzlich sorgt der kurvenreiche Streckenverlauf für einen erhöhten Verschleiß der Schienen", hieß es weiter.

41 Kommentare

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  1. 41.

    Danke für die Erläuterung, hatte mir dummerweise vor Abschicken meines Kommentars nicht die anderen durchgelesen.
    Also werden inzwischen in der jährlichen Sperrpause also mehr Arbeiten als früher durchgeführt, gut zu wissen.

  2. 40.

    Hmm, bis vor zwei oder drei Jahren dauerten diese jährlichen Bauarbeiten im Januar meiner Erinnerung nach stets nur zwei bis höchstens vier Wochen. Bis heute habe ich keine Erklärung der DB für die Verlängerung gelesen oder gehört. Denken kann ich sie mir natürlich: Fachkräftemangel sowohl in der Planung als auch bei den 'ausführenden' Händen.

    Als positiven Nebeneffekt spart sich die DB wahrscheinlich noch die Nachtzuschläge. Oder weiß jemand, ob es auf dieser (!) Baustelle weiterhin Nachtschichten gibt? Würde mich echt interessieren.

    Und negative Auswirkungen auf die Ringbahn hatten die Bauarbeiten im Tunnel meiner Erinnerung nach (!) früher auch nicht.

  3. 39.

    Warum heult die S Bahn schon vor Beginn der Bauarbeiten?
    Welches Projekt der S Bahn Berlin wurde in der letzten 30 Jahren fertiggestellt.?
    Die Bahn hat angeblich kein Geld aber Bonuszahlungen für Nichterfüllung sind der Standart.

  4. 38.

    … aber dem Vorstand Bonuszahlungen gönnen für unerledigte aufgaben!?

  5. 36.

    und die Sperrung endet am 17.02. bzw. In der Nacht vom 16. auf 17. so zumindest die Planung

  6. 33.

    Dem fehlenden Geld für die Bahn möchte ich klar widersprechen! Der Bund hat in den letzten Jahrzehnten unglaubliche Mengen an Geld in die Bahn hinein gepumpt. Die hat es aber lieber für teure und ineffektive Projekte wie Stuttgart 21 rausgeballert, statt es in die Instandhaltung zu stecken. Deshalb fehlt das Geld an allen Ecken und Enden für die Instandhaltung. Das betrifft den Fern-, wie den Nahverkehr. Jetzt geht man massiv den Rückstau an den Fernstrecken an, was der wesentliche Grund für die immer schlimmer werdenden Verspätungen ist. Für die Instandhaltung des restlichen Netzes fehlt daher weiterhin das Geld und es wird nur gemacht, was gar nicht mehr aufzuschieben ist.
    Mal davon ab, werden auch keine Autobahnen mehr gebaut, außer jenen, die bereits nach der Wende als notwendig beschlossen wurden, wie der Lückenschluss der A14.

  7. 32.

    Der 2. Tunnel ist dringend notwendig !

  8. 31.

    Da käme ein Streik der GDL-Kollegen gerade Recht.

  9. 30.

    " Sie wissen schon, dass im Tunnel der Platz für die Baustellenlogistik beschränkt ist, oder? Arbeiten dauern deshalb oft länger. "

    Das alleine kann es aber nicht sein !!! Wie viele Fernbahn , S Bahn und U Bahn Tunnel gibt es alleine in Berlin wo trotz eingeschränkten Platz nicht jedes Jahr für 6 bis 8 Wochen der Betrieb eingestellt wird !!!

  10. 28.

    " Hauptsache unqualifiziert meckern können. "

    Sehe geehrter Herr Mark ,

    Ich interessiere mich sehr für das System Bahn & den ÖPNV allgemein aber trotz Jahrzehntelangen Interesse ergibt sich auch mir nicht in jedem einzelnen Fall immer gleich eine eindeutige Logik zumal viele Projekte wie Sie ja auch schreiben sehr Komplex sind . In diesem Fall des Berliner Nord - Süd - S Bahn Tunnels aus den 30siger Jahren stellen viele halt einfach nur fest das es in der Vergangenheit oftmals mehrere Jahre ohne große Unterbrechungen lief und seit einigen Jahren in Abstand von nur 8 bis 10 Monaten immer wieder für 6 bis 8 Wochen gesperrt wird um Arbeiten durchzuführen . Da sollten trotz Fachkräftemangel & Lieferengpässen doch schon auch mal Fragen erlaubt sein oder sehe ich das falsch ??Zumal es in den Presseerklärungen meistens nur um Termine & allgemeine Infos geht und nicht um Details .

  11. 27.

    Es entfällt folglich der 5-Minuten-Takt in der Hauptverkehrszeit. Entsprechend voll wird der auf die 10-Minuten-Lücke folgende Zug sein. Eine ärgerliche Einschränkung die nicht sein müsste.

  12. 26.

    Würde gerne lieber bequem im Auto im Stau stehen, als alternativ zur S2 aus Lichtenrade die U6 nutzen zu müssen: Busse zur U6 total überfüllt, U6 ab Alt-Mariendorf ebenso total überfüllt, unpünktlich und abgeranzte, verdreckte Züge. Ein entspannter Arbeitsweg mit ÖPNV sieht anders aus.

  13. 25.

    Immerhin passt die Terminierung (natürlich nur zufällig) zum drohenden Streik der GDL; denn es wird sowieso nix fahren.

  14. 24.

    Die S-Bahn informiert: S41 befährt den gesamten Ring (Mo-Fr tagsüber sowie Sa+So 12 bis 20 Uhr im 5-/5-/10-Minutentakt)
    S42 befährt den gesamten Ring (Mo-Fr tagsüber sowie Sa+So 12 bis 20 Uhr im 5-/5-/10-Minutentakt)

  15. 23.

    Personalmangel und Mangelwirtschaft sind immer durch 2 Faktoren begrenzt: Schlechtes Management und/oder fehlende Gelder. Ersteres ist real und gibt es leider in vielen Firmen und Konzernen. Zweiteres ist aber bei der Bahn klar auf die Politik der letzten Jahrzehnte zurück zu führen. Der Bund ist 100%iger Besitzer der Bahn (und damit der SBahn). Er hat es jahreslang versäumt, trotz bekannter und klar kommuniziert wachsender Missstände in die Schiene zu investieren und baut lieber Autobahnen und subventioniert Diesel. Es gibt aber einen Finanzierungsrückstau in Milliardenhöhe, also Gelder, die der Bund in den letzten Jahren versprochen, aber nicht gezahlt hatte! Die Gelder, die aktuell fließen, werden zum Teil verwendet, um Dinge anzugehen, die vor Jahren hätten erledigt werden sollen - aber nicht weil die DB keine Lust hatte, sondern, weil der Politik die Schiene schlicht egal war/ist. Es ist einfach, auf die DB zu schimpfen, aber es ist oft die Regierung und ihre Finanzierung!

  16. 22.

    Ja, ich bin auch betroffen und habe ehrlicherweise noch keine Ahnung, wie ich in der Zeit günstig zur Arbeit komme, ohne mich mit dem Bus in den Stau zu stellen (der deswegen entsteht, weil Leute lieber egoistisch in ihrem eigenen Auto im Stau stehen wollen, statt auf Busse umzusteigen).

    Entweder es wird bei der Bahn auf Verspätungen gemeckert wegen Signal- oder Weichenstörungen oder es wird gemeckert, weil mal jemand anpackt und das in Ordnung bringt (was zu Sperrungen oder Verspätungen führt, auf die man ja auch wunderbar schimpfen kann). Ich bin gespannt auf ihren konstruktiven Vorschlag jenseits von "ist doch alles Mist!" unter folgenden Parametern:

    - Geringe Verfügbarkeit von Baufirmen
    - Keine spürbaren Einschränkungen für irgendwen
    - kostengünstig und schnell. und trotzdem langlebig und qualitativ

    Bei der S-Bahn sind sicher noch einige Stellen für gute Projektmanager vakant!

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