Für Rollstuhlfahrer geeignet - Neuer barrierefreier Spreewaldkahn in Lübben eingeweiht

Di 13.08.24 | 16:33 Uhr | Von Iris Wussmann
  23
Rollstuhlfahrerin Alena Schneider im neuen barrierefreien Kahn (Bild: rbb/Wussmann)
Video: rbb|24 | 13.08.2024 | Material: rbb24 Brandenburg aktuell | Bild: rbb/Wussmann

Wer als Rollstuhlfahrer den Spreewald auf dem Wasser erkunden will, hatte bis zuletzt schlechte Karten. Nun ist ein neuer behindertengerechter Kahn im Spreewaldort Lübben übergeben worden. Die Nachfrage ist groß. Von Iris Wussmann

Sie habe noch nicht so oft in einem Boot gesessen, sagt Alena Schneider. Mit ihrem Rollstuhl steht sie an der Anlegestelle in Lübben (Dahme-Spreewald) und schaut auf das Fließ. Der Spreewaldkahn, der vor ihr steht, "sieht super aus", sagt Schneider.

Der Kahn, auf dem auch Alena Schneider an diesem Dienstag noch sitzen wird, ist etwas besonderes. Er verfügt über eine spezielle Rampe und eine Art Hebebühne. Damit können auch körperlich eingeschränkte Personen, die auf den Rollstuhl angewiesen sind, den Spreewald auf dem Wasser erkunden. Am Dienstag ist der Kahn offiziell an den Fährmannsverein "Flottes Rudel" übergeben worden.

Rampe am barrierefreien Kahn (Bild: rbb/Wussmann)
Rampe am barrierefreien Kahn | Bild: rbb/Wussmann

Über eine Rampe auf die Bühne und dann auf den Kahn

Die Kahnfährleute haben für den Kahn eine eigene Schulung bekommen. Schon der Einstieg verläuft besonders vorsichtig. Alena Schneider rollt vom Steg über die Rampe auf die Bühne, die sich daraufhin langsam absenkt. "Sehr angenehm, hat super funktioniert", so ihr Fazit.

Es ist nicht der erste behindertengerechte Kahn im Spreewald. Schon in den Vorjahren hatte der Fährmannsverein Kahnfahrten für Rollstuhlfahrer angeboten. Ein bis zwei Mal pro Woche sei der besondere Kahn gebucht worden - dann machte die Technik schlapp. Für die Fährleute wie Steffen Lehmann war schnell klar, dass ein Ersatz her muss. "Große Wohngruppen kannten das und haben regelmäßig angerufen", sagt Lehmann. Immer wieder seien die Anrufer vertröstet worden, im Winter wurde die Technik schließlich in Auftrag gegeben.

Ein Beispiel für andere Spreewaldorte

8.000 Euro hat der Verein dafür zusammengelegt. Nun ist auch die Landesbehindertenbeauftrage Janny Armbruster wieder zufrieden. "Es ist wirklich nicht selbstverständlich, dass überall alle Menschen hinkommen können, mitmachen können und vor allem auch touristische Angebote nutzen können", so Armbruster. "Der Zeitgeist Inklusion wirkt eben auch in den Tourismus rein und das ist gut so." Sie gibt aber auch zu, dass das Gesamtangebot für körperlich eingeschränkte Personen, nicht nur im Tourismus, in Brandenburg ausgebaut werden müsse.

Auch Dahme-Spreewald-Landrat Sven Herzberger (parteilos) ist stolz auf das Angebot, wie er selbst sagt. Der Kahn ermögliche nun beispielsweise auch älteren Menschen eine Teilhabe an Kultur, Natur und Gemeinschaft. Laut Herzberger müsse das Beispiel auch in anderen Spreewaldorten Schule machen.

Alena Schneider kann den neu ausgestatteten Kahn nach dem offiziellen Termin erstmal ausprobieren - und bricht zu ihrer ersten Tour im Spreewald auf.

Sendung: Antenne Brandenburg, 13.08.2024, 16:10 Uhr

Beitrag von Iris Wussmann

23 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 23.

    Wer keine Ahnung hat einfach hier mal nicht alles kommentieren. Der braunste Fleck in Brandenburg ist die Uckermark. Das weiß jedes Kind. Das pfeifen dort alle Spatzen von den Dächern. Geht mal dort auf ein Dorffest. Ich bin gespannt was sie erleben werden. ;-)

  2. 22.

    Ja - Südbrandenburg und das angrenzende Sachsen, sind die AfD Hochburgen in der Bundesrepublik.

  3. 21.

    Und was ust nun mit ,, Wehret den Anfängen!“?
    Die Anfänge sind längst da und wie jetzt weiter gegen diese Nazis?

  4. 20.

    Das habe ich zwar mit keinem Wort geschrieben, aber danke. Ist eigentlich nur logisches Denken, kein Hexenwerk.

  5. 19.

    Ja und was ist jetzt mit ,, wehret den Anfängen!“? Die Anfänge sind doch längst da! Und wie weiter?

  6. 17.

    Bei Spreewald/Lausitz und Co. kommt doch immer die Verbindung, zu hohen AfD Wahlergebnissen und Rechtsextremen Handlungen im Brandenburger Südosten.
    Der Südosten Brandenburgs, hat nunmal die höchsten AfD Ergebnisse in ganz Brandenburg.

  7. 16.

    Nö, Sie erfassen die Dimension nicht einmal. 70% haben beispielsweise nicht die AfD gewählt. Und eine hundertprozentige Wahlbeteiligung gibt es nicht. Also haben weit mehr als 70% die AfD nicht gewählt. Also gibt es keine Durchsetzung von Wählern die rechts wählen oder die man als Nazis bezeichnen könnte. Ansonsten hat das mit dem eigentlichen Bericht nichts zu tun. Man könnte es auch Paranoia nennen. Einfach nur ein Bericht über ne gute Sache. Kein Nazi weit und breit.

  8. 15.

    Nö, fdie Unterstützung für die Behinderten ist ne tolle Sache! Aber genau dort treiben die Nazis ihre Hetze (mit der AfD, die auch gegen Behinderte hetzte!)! Das kann man nicht ignorieren!

  9. 14.

    Toffelchen, Sie verstehen die Dimensionen nicht. In Brandenburg ist die größte Bedrohung für ihre Menschen dieses Nazitum und iher vermeintlichen Gewissheit, daß sie Alles machen dürfen. Strafe folgt bei Fuß. Das hat nüscht mit meckern zu tun! Wo stehen Sie denn? Mitläufer?

  10. 13.

    Ja, einfach nur ne tolle Sache. Aber hier wird bei so ziemlich jeder Thematik versucht eine Brücke zu Nazis oder der AfD zu schlagen, um meckern zu können. Typisch deutsch eben. Meckern um sich zu erhöhen.

  11. 12.

    Was hat denn bitte ein Kahn mit Nazis zu tun, irgendwie scheint hier mal wieder eine klasse Sache einfach nur kaputt gemacht zu werden. :(

  12. 11.

    Falsch, ich kommen auch aus Brandenburg und finde es auch ekelhaft, daß Nazis frei als Gruppe da auftreten können und uns alle verhöhnen, mit dem Zeichen der NSDAP! Das ist der Skandal und Ihr laßt sie einfach machen. Das wird Konsequenzen haben!

    Davon unberührt mein Respekt für diese Menschen, die sich für unsre Behinderten Mitmenschen einsetzen!

  13. 9.

    Nein, der Kommentar, welcher sich auf die Nazis im Spreekahn in Lübben bezieht, hat seine Berechtigung.
    Ich lobe, daß für Rollstuhlfahrer ENDLICH mal etwas, wenn auch nur wenig, getan wurde!!!
    Aber das läßt die Verantwortlichen dieser Kahnverleiher nicht aus Ihrer Pflicht, offen agierende Nazigruppen, gewähren zu lassen! Dieses Foto, wird wieder durch die Welt gehen und zeigen, was in Südbrandenburg los ist! Ich bin selber Brandenburgerin und ich lasse mir das Land nicht durch eine , kleine, aggressive Gruppe von unterbelichteten erwachsenen Männern, kaputtmachen! Was ist mit Euch los?

  14. 8.

    Ich glaube, das hat keinen Sinn hier mit Ihnen. Es geht um einen Barrierefreien Spreewaldkahn -- Sie faseln etwas von politischer Gesinnung, Europawahl, AfD.....Macht ja nichts. Guten Abend!

  15. 7.

    Ach Sie nehmen Bezug auf das hirnfreie Foto, das aktuell virulent ist?
    Das hatte ich überhaupt nicht angesprochen.
    Aber es gibt genug Vorfälle, was den Spreewald anbelangt.
    Ich sag nur Burg und Ergebnisse der letzten Europawahl usw. ...
    Und natürlich haben da nicht ALLE der AfD zu knapp 33 % verholfen.
    Aber genau DIE sollten vielleicht mal etwas dagegen unternehmen und Gesicht zeigen oder Rückgrat.
    Suchen Sie es sich aus.

  16. 6.

    Den Kommentaren zum Trotz. Ich finde, dass ist eine richtig schöne Nachricht! Danke an alle, die sich dafür eingesetzt haben!!! Bitte mehr von diesen wunderbaren Nachrichten!

  17. 5.

    Zu was anderem sind die Kommentatoren hier nicht mehr in der Lage. Bei Themen in Berlin weit weg oder mit verharmlosenden Kommentaren unterwegs, aber hier alles runter machen. Richtig ekelerregend mittlerweile.

  18. 4.

    Und da isser wieder. Der Versuch, selbst beim Thema Kahn im Spreewald, eine ganze Region zu diskreditieren, indem man alle Rechts verortet. Möchten Sie wirklich mit so einem billigen Versuch ernstgenommen werden?

  19. 3.

    Vielleicht sind auch beeinträchtigte Kameraden dabei - scheint ja sowieso dort so zu sein - Schule und Geschichte, hatte im Spreewald und weiter Südlich, wohl kaum Jemand.

  20. 2.

    @Hansen
    Und da war se wieder die German Angst.
    Schwimmweste?
    Bei der politischen Gesinnung im Spreewald, grenzt es an ein Wunder, dass sich das endlich mal
    durchgesetzt hat.

  21. 1.

    Klasse Sache.
    Nur was ich mich spontan frage, wie es mit der Sicherheit ausschaut, wenn der Kahn mal kentert.

Nächster Artikel