BUND-Monitoring -
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) will den Bestand der Wildkatze in Brandenburg künftig besser dokumentieren.
Dazu sind zehn Freiwillige für das Wildkatzenmonitoring ausgebildet worden, die ab Februar 2025 die Tiere beobachten sollen, wie der BUND in Brandenburg am Dienstag mitteilte. Gemeinsam mit dem Landesamt für Umwelt sollen genetische Nachweise für die Anwesenheit der Wildkatze gesichert werden, wie es weiter hieß.
"Wildkatze bewegt sich immer weiter durch Brandenburg"
Die einst ausgerottete Europäische Wildkatze ist zurückgekehrt und breitet sich der Naturschutz-Organisation zufolge in Brandenburg weiter aus. In den vergangenen Jahren häuften sich Berichte über Sichtungen und Hinweise auf das scheue Tier etwa per Video - zuletzt im Unterspreewald, teilte der BUND mit. Das Gebiet liege deutlich weiter östlich, als es die gesicherten Nachweise aus Jüterbog (Teltow-Fläming) und dem Hohen Fläming (Potsdam-Mittelmark) hätten vermuten lassen, hieß es. Um Klarheit zu schaffen, sind laut BUND genetische Analysen erforderlich, da Wildkatzen optisch leicht mit Hauskatzen verwechselt werden können.
Im November 2023 berichtete das Landesumweltamt, dass für den Hohen Fläming neun Wildkatzen und im Wildnisgebiet Jüterbog drei Wildkatzenweibchen nachgewiesen worden seien. In deutschen Wäldern leben laut BUND insgesamt um die 6.000 bis 8.000 Tiere.
"In Brandenburg verläuft die östliche Arealgrenze der Mitteleuropäischen Wildkatzenpopulation. Es ist faszinierend zu beobachten, wie sich die Wildkatze immer weiter durch Brandenburg bewegt", sagte der BUND-Landesvorstand in Brandenburg, Carsten Preuß.
Untersuchungen per Lockstock-Methode
Untersuchungen zur Wildkatze laufen oft mit der Lockstock-Methode ab. Dabei werden raue Holzstöcke in den Waldboden gesteckt und mit Baldrian besprüht. Der Stoff lockt die Wildkatzen an. Wenn sich die Tiere am Holz reiben, bleiben Haare hängen. Sie werden im Labor genetisch analysiert.
Nach Angaben des Bundesumweltministeriums braucht die Wildkatze große, zusammenhängende Waldgebiete, denn auf der Suche nach Nahrung oder Geschlechtspartnern kann sie über 100 Kilometer zurücklegen. Sie schläft und zieht ihre Jungen in Felsspalten oder Baumhöhlen auf. Wildkatzen, die in Deutschland noch selten sind, gelten als gefährdet.
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