Umweltministerium -
Die Europäische Wildkatze (Felis silvestris) ist nach etwa 200 Jahren nach Brandenburg zurückgekehrt. Das belegen gesicherte genetische Nachweise aus dem Hohen und Niederen Fläming sowie der Schorfheide, wie das Umweltministerium des Landes am Freitag mitteilte.
Erster Nachwuchs in Brandenburg gesichtet
Wissenschaftler konnten demnach nachweisen, dass Wildkatzen sich in manchen Gebieten wieder dauerhaft niedergelassen haben. Allein für den Hohen Fläming konnten insgesamt neun unterschiedliche Katzen nachgewiesen werden, in Jüterbog drei.
Nach derzeitigem Stand ist laut Ministerium davon auszugehen, dass sich die Katzen auch in weiteren Gebieten ausgebreitet haben könnten. Fotofallen zeigen darüber hinaus Bilder von einem ersten Katzennachwuchs, wie das Ministerium berichtete.
Durch Haare können Tiere unterschieden werden
Menschen haben Wildkatzen in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg durch Bejagung vermutlich Ende des 18. beziehungsweise Mitte des 19. Jahrhunderts ausgerottet, obwohl noch ausreichend Lebensraum und günstige Lebensbedingungen vorhanden waren.
Wissenschaftler erforschen die Wildkatzen in Brandenburg über die sogenannte Lockstockmethode. Hierbei werden in den Waldboden eingebrachte Stöcke mit Baldrianessenz besprüht, die Wildkatzen beider Geschlechter vor allem während ihrer Paarungszeit anlockt.
Die Katzen reiben sich an den aufgerauten Stöcken und hinterlassen dabei Haare, die im Labor des Zentrums für Wildtiergenetik der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung anhand genetischer Analysen der Wildkatze und sogar einzelnen Individuen zugeordnet werden können.
Audio: Studio Frankfurt, 24.11.2023, 18 Uhr