Neuer Potsdamer Stadtteil - In Krampnitz werden die ersten Wohnungen fertig

Di 28.01.25 | 16:22 Uhr
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Potsdams neuer nördlicher Stadtteil Krampnitz ist ein auf Jahrzehnte angelegtes, gigantisches Bauprojekt.(Quelle:rbb/F.Moniac)
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Audio: Antenne Brandenburg | 28.01.2025 | Ronald Schleif / Bert Nicke | Bild: rbb/F.Moniac

Krampnitz ist das größte Stadtentwicklungsprojekt in Potsdam. Nun ist ein Meilenstein geschafft. Noch in diesem Jahr sollen die ersten von später Tausenden Bewohnerinnen und Bewohnern einziehen.

Mit einem symbolischen Hammerschlag haben am Dienstag die Stadt Potsdam, der Entwicklungsträger Krampnitz und der Investor Buwog den Abschluss der Rohbauarbeiten an den ersten Mehrfamilienhäusern im neuen Viertel Krampnitz im Norden der Stadt gefeiert.

Noch in diesem Jahr sollen laut Entwicklungsträger die ersten 186 Wohnungen fertiggestellt werden und die ersten Mieterinnen und Mieter einziehen.

Zum Tag der Offenen Tür am 14. Juni 2025 werde demnach eine Musterwohnung zur Besichtigung fertig sein. Auch eine Schule werde zum kommenden Schuljahr (25/26) den Betrieb aufnehmen, zunächst als reines Gymnasium. Falls es künftig genügend Schüler geben werde, soll in demselben Gebäude auch eine Grundschule entstehen, sagte Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) am Dienstag vor Ort.

Der Beigeordnete für Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaft und Umwelt, Bernd Rubelt (parteilos) sagte dem rbb, die Stadt gehe derzeit davon aus, dass die geplante Straßenbahn gegen Ende des Jahres 2029 zum Fahrplanwechsel 2030 in Betrieb genommen werden könne. Bereits ab diesem Jahr wird eine Buslinie nach Potsdam den Betrieb aufnehmen, so Rubelt.

Potsdams neuer nördlicher Stadtteil Krampnitz ist ein auf Jahrzehnte angelegtes, gigantisches Bauprojekt.(Quelle:rbb/F.Moniac)

1939 als Heeres-Reit- und Fahrschule und Kavallerieschule errichtet

Ab dem 4. August 2025 soll Krampnitz laut Rubelt zum ersten Mal nach über 100 Jahren Kasernengeschichte wieder frei für die Öffentlichkeit zugänglich sein.

Der städtischen ProPotsdam zufolge wird der Stadtteil in den nächsten zehn bis 15 Jahren fertig sein. Auf 140 Hektar Fläche sollen insgesamt 4.900 Wohneinheiten für bis zu 10.000 Menschen sowie Kitas und Schulen gebaut werden und bis zu 3.000 Arbeitsplätze entstehen.

Die ersten Wohnungen entstehen entlang der Schwedischen Allee, wo denkmalgeschützte Bestandsgebäude saniert werden. Insgesamt gibt es in Krampnitz 82 denkmalgeschützte Gebäude, die saniert und anschließend für Wohn- und Gewerbenutzungen zur Verfügung stehen sollen, wie es vom Entwicklungsträger Potsdam und der ProPotsdam in einer Online-Dokumentation zu dem Bauprojekt heißt.

1939 wurde demnach die Kaserne als "Heeres-Reit- und Fahrschule und Kavallerieschule" nach Plänen des Architekten Robert Kisch nach vier Jahren Bauzeit eröffnet. Sie diente bis 1945 als Kaderschmiede für Wehrmachtsoffiziere, die in Krampnitz ihre Reitausbildung erhielten.

Danach wurde die Kaserne durch die Rote Armee bis 1991 weiter genutzt. Während dieser Zeit wuchs Krampnitz zur Größe einer mittleren Kleinstadt mit eigener Infrastruktur heran. Ab 1991 lag das Gelände brach, später wurden wesentliche Teile der Kaserne unter Denkmalschutz gestellt. Im Juni 2013 hatte die Stadt Potsdam beschlossen, die verlassene Anlage zu einem modernen Stadtquartier zu entwickeln.

Sendung: Antenne Brandenburg, 28.01.25, 10.30 Uhr

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24 Kommentare

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  1. 24.

    Durch das Sielmannreservat hinten und vorne die Straße sind die recht schön eingepfercht. Ich hoffe nur dass auf dem Truppenübungsplatz nicht noch Giftgas der Schwarzen Reichswehr lagert.

  2. 23.

    Es ist natürlich eine Art Gratwanderung, mit der niemand so recht zufrieden sein kann - und will. Garnicht zu bauen, weil die Tram noch nicht vorhanden ist, hätte das Gelände weiter verfallen und veröden lassen, schnellstmöglich zu bauen, hätte das Fass (noch weiter) zum Überlaufen gebracht, also ist dieser Weg des Sukzessiven beschritten worden.

    Ich kann nur die Daumen drücken, dass die Planfeststellung zügig durchgeht und ab 2029 das Gelände vollständig entwickelt werden kann. Und Sie haben Recht: Auch der umgekehrte Weg von Krampnitz nach (Berlin-)Spandau ist genauso voll wie nach Potsdam.

    Allerdings dürfte es in Spandau noch länger dauern, bis die ein vernünftiges und sehr effizientes straßengebundenes Verkehrsmittel namens Straßenbahn einführen, als dass die Tram von Potsdam aus Krampnitz erreicht.

  3. 22.

    Auch die langsame Anbindung wird zu einem mind. leichten Chaos führen. Die B2 ist in der jetzigen Form schon gut ausgelastet, die Anwohner in Groß Glienicke werden es bestätigen. Die Umfahrung auf der L20 (die Seeburger freuen sich bestimmt schon) mündet auf die B5 und die trifft an der Wilhelmstr. wieder auf die B2. Der "Geheimtipp" über Sacrow dürfte nicht nur die Anwohner berechtigt auf die Palme bringen, auch ist da das ein oder andere denkmalgeschütze Kulturgut und die Straße im Begegnungsverkehr machmal arg eng - da war dann noch die Sache mit geschützten Habitaten. Eine Straßenbahnanbindung ist nur nach Potsdam rein machbar, Regios sind ganz weit weg und an den Berliner ÖPNV muss man erstmal rankommen. Hier bleibt der "Schnellbus" über die Potsdamer oder der "Bummelbus" über den Kladower Damm. Der Eine wird früher, der Andere später im Stau stehen.

  4. 21.

    Ja, also unser Vermieter teilt mit uns immer alle Informationen der Hausgeldabrechnung, somit kennen wir die Nebenkpsten unseres Hauses sehr genau. Bei 32 Wohmungen haben wir ca. 100.000 Euro pro Jahr an Kosten für das gesamte Haus. Miete muss unbedingt kostendeckend sein, damit der Eigentümer auch in die Instandhaltung nach ein paar Jahrzehnten investieren kann, ansonsten lieber das Geld stressfrei ins Depot packen.

  5. 20.

    Was hat die AfD damit zu tun? Mir ging es eher darum, ob die Wohnungen für Familien bezahlbar sein werden. Die Wohnungsnot greift um sich und es ist gut, dass Wohnungen entstehen. Noch besser wäre es, wenn darauf geachtet wird, dass die 10.000 Bewohner aus allen Schichten der Bevölkerung kommen, denn ich glaube nicht, dass Ghettos für Privilegierte oder eben Unterprivilegierte die Lösung sein können. Potsdam muss das als Chance sehen für alle Bürger, auch für welche mit wenig Geld.

  6. 19.

    Das ist ein gutes Zeichen. Bekommen wir denn in Potsdam auch endlich einen Wolkenlratzer mit Aussichtsplattform. Dann könnte man sich die Umgebung auch mal bei einem Ausflug von oben anschauen. Wäre bestimmt auch eine Touristenattraktion in der Region.

  7. 18.

    Die nicht kostendeckenden Mieten waren einer der Gründe, warum die DDR Pleite gegangen ist. Unsere Schulplatte hatte bei starkem Regen in den 90ern immer geflutete Räume auf der Wetterseite, soviel zum Thema "welcher Standard"
    Noch fragen?

  8. 17.

    Es ist sinnvoll, das Quartier behutsam und nach und nach zu entwickeln, denn jeder Mensch, der von den Zuständen auf der B 2 weiß, dass eine umgehende und schnellstmögliche Errichtung des Quartiers schlichtweg zu Chaos führen würde. Nichts ginge mehr.

    Soweit Menschen mit prall gefülltem Portemonaie das Planfeststellungsverfahren für die Straßenbahn nicht noch weiter hinauszögern, wird die Straßenbahn tatsächlich schon in vier Jahren fahren können. Eine Straßenbahn ersetzt bei auch nur mittlerer Kapazitätsbeanspruchung über 200 Kfz. (Das Weitere ist dann die Fähigkeit zum Dreisatz.)

    So skurril ich so manchen architektonischen Entwurf in vielen Innenstädten finde, je größer diese sind, so sind doch Architekten heutzutage in der Lage, in direkter Nachbarschaft zu hochwertiger Altbauarchitektur dort angemessen zu bauen. Viele Neubauten im direkten Umfeld von eh. Kasernenbauten in Potsdam sind lebendige Beispiele dafür.

  9. 16.

    Ja, 15 Jahre. Planung und Genehmigung, Munitionssuche und Räumung, Entsorgung weiterer Altlasten der ehem. Russenkaserne, Abfuhr des ganzen Bröselbetonschrotts (so'n Mist habe ich schon lange nicht mehr gesehen), Beachtung des Naturschutzes und Umzugsangebote an die Viecher in das benachbarte Sielmannreservat, Neubau der gesamten Infrastruktur, also auch der Ver- und Entsorgungleitungen, friedliche Auseinandersetzungen mit Bürgerinitiativen der Marke NIMBY und die Hütten mussten auch noch gebaut werden. Einfach mal hinfahren und ansehen. Wie es "früher" dort aussah finden sie beim Internetgockel (Krampnitz Kaserne) und bitte erst dann meckern - möglichst mit Substanz. Danke.

  10. 15.

    Und es dauert nicht mehr lange, dann sieht das Volk auch di AfD als nackten Kaiser und sie werden erkennen, daß sie an der Nase herum geführt wurden!

  11. 14.

    Nein, keine Fragen - es waren Wohnungen für die Werktätigen und ihre Familien. Ja, eine Frage bleibt doch noch! Da Werktätige nun Arbeitnehmer sind und die Wohnungen mit allem Komfort und Zurück nicht für den Preis von 45 Aluchips vermietet werden, wer bezieht diese Wohnungen? Sicher gibt es schon Pläne!?

  12. 13.

    Nein, keine Fragen - es waren Wohnungen für die Werktätigen und ihre Familien. Ja, eine Frage bleibt doch noch! Da Werktätige nun Arbeitnehmer sind und die Wohnungen mit allem Komfort und Zurück nicht für den Preis von 45 Aluchips vermietet werden, wer bezieht diese Wohnungen? Sicher gibt es schon Pläne!?

  13. 12.

    Was für ein ,,höherer Standart''? Wir hatten, so wie heute, drei Zimmer, Küche, Bad und Balkon! Und das alles für 45 Mark im Monat! Warm! Noch Fragen?

  14. 11.

    Ich denke, das hat auch viel mit heutzutage deutlich umfangreicheren Bauvorschriften, teilweise gekoppelt an höheren Standard als in der damaligen DDR, zu tun. Und natürlich mit fehlenden Facharbeitern....das alles auf Profitstreben zu schieben halte ich für zu simpel. Ich tippe daher eher auf Bürokratie, Ämter, Genehmigungen etc.
    Und ob da das Afd-Personal besser wäre, wage ich auch mal zu bezweifeln....

  15. 10.

    Mit welchem ,,Herrn Berndt'' denn? Ist der nicht von der afd in Brandenburg? Der jat doch heute ständig von ,,Hölle'' gezetert. Der ist aber kein Bauminister.

  16. 9.

    Bleibt nur noch die letzte Frage : Wer regiert das Land in
    15 Jahren - oder besser noch, Wer lebt hier dann überhaupt noch, in 15 Jahren ???

  17. 7.

    Ja und, dann eben 4900 Wohnungen. Wir haben damals im Osten auch neue Wohnsiedlugen mit mehr Wohneinheiten in 3-4 Jahren hochgezogen, wohlgemerkt, alle im gehobenen Standart, mit allem drum und dran! Auch die dazu gehörende Infrastruktur, sogar mit neuen Straßenbahngleisen und Kindergärten. Heute? Nada! Das zeigt wie unfähig die Baubranche und die Entscheider/Architekten sind. Denen gehts nur um den Profit! Mit Herrn Berndt würde das anderst aussehen!

  18. 6.

    Aber Wohnraum abreißen und damit vernichten, das hat man, nach der politischen Wende, sehr gut geschafft.
    Teilweise wurde sogar, schon sanierter und modernisierter Wohnraum abgerissen.
    Erst mit Struktur-Millionen sanieren/modernisieren - danach abreißen und dann wieder teurer Neu bauen.

  19. 5.

    Bitte nochmal genauer lesen. Erstens geht es hier um einen ganzen Stadtteil incl. Infrastruktur, zweitens um 4900 Wohneinheiten, drittens sind auch aufwendigere Sanierungen dabei, viertens um 10-15 Jahre.