Neuer Potsdamer Stadtteil - In Krampnitz werden die ersten Wohnungen fertig
Krampnitz ist das größte Stadtentwicklungsprojekt in Potsdam. Nun ist ein Meilenstein geschafft. Noch in diesem Jahr sollen die ersten von später Tausenden Bewohnerinnen und Bewohnern einziehen.
Mit einem symbolischen Hammerschlag haben am Dienstag die Stadt Potsdam, der Entwicklungsträger Krampnitz und der Investor Buwog den Abschluss der Rohbauarbeiten an den ersten Mehrfamilienhäusern im neuen Viertel Krampnitz im Norden der Stadt gefeiert.
Noch in diesem Jahr sollen laut Entwicklungsträger die ersten 186 Wohnungen fertiggestellt werden und die ersten Mieterinnen und Mieter einziehen.
Zum Tag der Offenen Tür am 14. Juni 2025 werde demnach eine Musterwohnung zur Besichtigung fertig sein. Auch eine Schule werde zum kommenden Schuljahr (25/26) den Betrieb aufnehmen, zunächst als reines Gymnasium. Falls es künftig genügend Schüler geben werde, soll in demselben Gebäude auch eine Grundschule entstehen, sagte Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) am Dienstag vor Ort.
Der Beigeordnete für Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaft und Umwelt, Bernd Rubelt (parteilos) sagte dem rbb, die Stadt gehe derzeit davon aus, dass die geplante Straßenbahn gegen Ende des Jahres 2029 zum Fahrplanwechsel 2030 in Betrieb genommen werden könne. Bereits ab diesem Jahr wird eine Buslinie nach Potsdam den Betrieb aufnehmen, so Rubelt.
1939 als Heeres-Reit- und Fahrschule und Kavallerieschule errichtet
Ab dem 4. August 2025 soll Krampnitz laut Rubelt zum ersten Mal nach über 100 Jahren Kasernengeschichte wieder frei für die Öffentlichkeit zugänglich sein.
Der städtischen ProPotsdam zufolge wird der Stadtteil in den nächsten zehn bis 15 Jahren fertig sein. Auf 140 Hektar Fläche sollen insgesamt 4.900 Wohneinheiten für bis zu 10.000 Menschen sowie Kitas und Schulen gebaut werden und bis zu 3.000 Arbeitsplätze entstehen.
Die ersten Wohnungen entstehen entlang der Schwedischen Allee, wo denkmalgeschützte Bestandsgebäude saniert werden. Insgesamt gibt es in Krampnitz 82 denkmalgeschützte Gebäude, die saniert und anschließend für Wohn- und Gewerbenutzungen zur Verfügung stehen sollen, wie es vom Entwicklungsträger Potsdam und der ProPotsdam in einer Online-Dokumentation zu dem Bauprojekt heißt.
1939 wurde demnach die Kaserne als "Heeres-Reit- und Fahrschule und Kavallerieschule" nach Plänen des Architekten Robert Kisch nach vier Jahren Bauzeit eröffnet. Sie diente bis 1945 als Kaderschmiede für Wehrmachtsoffiziere, die in Krampnitz ihre Reitausbildung erhielten.
Danach wurde die Kaserne durch die Rote Armee bis 1991 weiter genutzt. Während dieser Zeit wuchs Krampnitz zur Größe einer mittleren Kleinstadt mit eigener Infrastruktur heran. Ab 1991 lag das Gelände brach, später wurden wesentliche Teile der Kaserne unter Denkmalschutz gestellt. Im Juni 2013 hatte die Stadt Potsdam beschlossen, die verlassene Anlage zu einem modernen Stadtquartier zu entwickeln.
Sendung: Antenne Brandenburg, 28.01.25, 10.30 Uhr