Kleinerer Bundestag, KI-Vorschriften, elektronische Patientenakte - Das ändert sich im Februar

Sa 01.02.25 | 17:22 Uhr
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Collage: Installation einer Solaranlage; Eine Lehrerin schreibt an der Tafel; Ein Mann installiert Sitze im Bundestag. (Quelle: dpa/Weingartner/Stratenschulte/Gaertner)
Bild: dpa/Weingartner/Stratenschulte/Gaertner

Der kürzeste Monat des Jahres bringt unter anderem mehr Geld für Beschäftigte im Landesdienst, einen kleineren Bundestag und weniger Vergütung für die Einspeisung von Solarstrom. Auch die elektronische Patientenakte könnte noch im Februar kommen.

Mehr Geld für Beschäftigte im Landesdienst

Die Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Bundesländer bekommen ab dem 1. Februar mehr Lohn. Dazu zählen beispielsweise Altenpfleger, Lehrerinnen, Fahrer oder Leitende Ärztinnen im Krankenhaus. Sie erhalten eine Gehaltserhöhung von 5,5 Prozent. Für sie gilt der Tarifvertrag der Länder (TV-L). Für Auszubildende, Studenten und Praktikanten im öffentlichen Dienst der Länder gibt es ab Februar 50 Euro mehr im Monat.

Kleinerer Bundestag ab dem 23. Februar

Am 23. Februar findet die erste Bundestagswahl nach der Wahlrechtsreform der Ampel-Regierung statt. Diese Reform begrenzt die Anzahl der Sitze im Parlament auf 630. Nach der vergangenen Wahl im Jahr 2021 gab es 736 Bundestagsabgeordnete. Durch die Reform gewinnt die Zweitstimme gegenüber der Erststimme an Gewicht: So kann es vorkommen, dass ein Direktkandidat, der einen Wahlkreis gewinnt, unter Umständen nicht in den Bundestag einzieht.

Neue Vorschriften für Künstliche Intelligenz in der EU

Ab dem 2. Februar gelten neue Vorschriften für Unternehmen, die Künstliche Intelligenz (KI) einsetzen. Die KI-Verordnung der EU verbietet KI-Anwendungen, die Grundrechte verletzen. Beispielsweise dürfen keine Systeme zur Emotionserkennung von Mitarbeitenden am Arbeitsplatz eingesetzt werden, und es ist nicht erlaubt, mithilfe von KI das soziale Verhalten von Menschen zu bewerten.

Unternehmen in der EU müssen deshalb ab Februar sicherstellen, dass Mitarbeiter, die mit KI-Tools arbeiten, über bestimmte Kompetenzen verfügen: Sie müssen verstehen, wie KI-Systeme funktionieren, welche Risiken dahinterstecken und ein rechtliches sowie ethisches Verständnis dafür haben.

Elektronische Patientenakte könnte noch im Februar kommen

Die elektronische Patientenakte wird seit Mitte Januar in etwa 300 ausgewählten Arztpraxen in Franken, Hamburg und Teilen von NRW getestet. Frühestens Mitte Februar soll sie laut Angaben des Bundesgesundheitsministeriums bundesweit eingesetzt werden, sofern die Testphase positiv verläuft.

In der elektronischen Patientenakte werden alle Gesundheitsdaten eines Patienten an einem Ort gebündelt gespeichert. Dazu gehören Befunde, Diagnosen, Therapiemaßnahmen, Behandlungsberichte oder Impfungen, wie die Kassenärztliche Vereinigung Berlin auf ihrer Webseite schreibt. Ziel sei, dass Ärztinnen und Psychotherapeuten alle relevanten Dokumente und Informationen auf einen Blick haben. Die gesetzlichen Krankenkassen müssen ihren Versicherten eine App für die elektronische Patientenakte anbieten.

Solaranlagen: Weniger Vergütung für Einspeisung

Wer eine neue Solaranlage in Betrieb nimmt und Solarstrom ins Stromnetz einspeist, erhält ab Februar ein Prozent weniger Vergütung für die Einspeisung. Diese feste Vergütung gilt für 20 Jahre und hängt unter anderem von der Leistung der Solaranlage ab.

Radikalschnitte für Hecken und Bäume bis Ende Februar möglich

Bis zum 28. Februar ist erlaubt, Hecken, Gebüsche sowie Laub- und Nadelgehölze zu entfernen oder stark zurückzuschneiden. Das Bundesnaturschutzgesetz verbietet zwischen Anfang März und Ende September diese Radikalschnitte, um brütende Vögel und ihre Nester zu schützen. Form- und Pflegeschnitte sind davon ausgenommen und auch in der warmen Jahreshälfte zulässig.

Waren aus Chile sollen günstiger werden

Ab dem 1. Februar gilt das modernisierte Handelsabkommen zwischen der EU und Chile. Dadurch sollen die meisten Exporte aus der EU nach Chile und umgekehrt zollfrei werden. Deutschland hat im Jahr 2023 laut dem Statistischen Bundesamt Waren im Wert von etwa 3,4 Milliarden Euro nach Chile exportiert, darunter industrielle Erzeugnisse wie Autos. Deutschland bezieht aus Chile überwiegend Rohstoffe wie Kupfer sowie Nahrungsmittel wie Wein oder Obst im Wert von etwa 1,5 Milliarden pro Jahr.

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16 Kommentare

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  1. 16.

    Der Hobbyhandwerker mit dem Solarpaneel, die Lehrerin, der Haushandwerker - alles dabei, kommt alles im Bericht vor. Was vermissen sie? Eine geschnittene Hecke, Urlaubsfotos aus der Atacama-Wüste? Fotos vom kleineren Bundestag werden bestimmt noch kommen, aber selbst hier - der Haushandwerker ist schon dabei - also sogar ein Foto mit Doppelfunktion.
    Perfekt.

  2. 15.

    Die (Titel-)Bildauswahl der RBB24-Redaktion ist wieder einmal bemerkenswert.

  3. 14.

    "Warum suchen Sie so krampfhaft nach Fehlern bei ihm?"
    Bei wem? Meinen sie etwa auch den Wirtschaftzerstörungsminister. Immer frei weg. Sagen sie es ruhig. Tut nicht weh.

  4. 13.

    " dass Mitarbeiter, die mit KI-Tools arbeiten, über bestimmte Kompetenzen verfügen: Sie müssen verstehen, wie KI-Systeme funktionieren..." Ich bin mir ziemlich sicher, dass selbst der Programmierer nicht mehr 100 %ig erklären kann, wie KI funktioniert, da auch Programmteile bereits mit Computern generiert werden, da sie viel zu komplex sind und wenn sich diese erst einmal selbstständig weiterentwickelt, hat man gar keine Chance mehr zu verstehen, was passiert, da man immer 100%ig die herangezogenen Datenlage und die sich daraus erschließenden Schlussfolgerungen kennen müsste....

  5. 12.

    Komisch und überall werden Arbeitskräfte händeringend gesucht.

  6. 11.

    Schon möglich, aber wenn die durchschnittlich 510 Arbeitsstunden pro Monat für drei Vollzeitstellen vorher von 3 Arbeitern in Vollzeit besetzt wurden und heute von 5 Leuten in Teilzeit, ist es keine Kunst, die Anzahl der Steuerpflichtigen zu erhöhen ohne mehr zu erwirtschaften.
    Der Kuchen hat 6.000 kcal, daran ändert sich nichts, egal ob sich einer allein darüber hermacht oder ihn mit 11 Freunden teilt, nur so als Beispiel.

  7. 10.

    Sie sind echt lustig. Suchen? Wenn man nach einem Hühnerskelett sucht und eins von einem riesigen Raptor vor die Füße kriegt, ist die Suche beendet.

  8. 9.

    Sprechen Sie Klartext und machen Sie keine feigen Andeutungen! Warum suchen Sie so krampfhaft nach Fehlern bei ihm?Haben Sie keine ,,Leiche'' im Keller. Schäbig.

  9. 8.

    Quelle? Weil Sie ja „Faktencheck“ heißen, stelle ich höhere Anspüche an Ihre Aussagen als an die von Totti

  10. 7.

    Wir haben 3 Mio. Arbeitslose. So viel wie seit 10 Jahren nicht. Die Quote in Berlin liegt bereits jetzt über 10 Prozent.

  11. 6.

    Was Gutes zu finden ist wirklich schwer. Ein kleinerer Bundestag ist schon mal ein Anfang. Gut, Waren aus Chile sollen günstiger werden - als drittgrößter Kupferexporteur könnte sich das vll. wirklich auswirken. Vor diesem Hintergrund würden auch die Radwege in Peru zumindest etwas Sinn ergeben. Angesichts der Aussichten fällt es allerdings schwer nicht in Sarkasmus zu verfallen. Zumindest ist das "Welcome-Center" in SH (Kiel) ein voller Erfolg. Bis 2028 stehen diesem rd. 13 Mio Euro aus dem Steuertopf zur Verfügung. Nach Eintritt des Herrn Hinrich Habeck in die Geschäftführung 2022 vermittelte es 2024 bereits fünf Fachkräfte. Ein wahrlich fluminantes Ergebnis für die dortige Landesregierung (schwarz/grün). Ich bin wirklich froh, das meine Jungs die Firma endgültig übernommen haben - ich habe dazu, wie sagt man, einfach keinen Bock mehr.

  12. 5.

    Haben Sie vielleicht auch noch die Entwicklung der Sauerkrautpreise zu Silvester zur Hand...

  13. 4.

    Das statische Bundesamt stellt dies so dar: 31. Januar 2025 Erwerbstätigkeit im Dezember 2024 stagniert

  14. 3.

    Wir haben mehr steuerpflichtige Beschäftigte als jemals vorher in unserer Geschichte.

  15. 2.

    Nicht zu vergessen, auch noch mehr Arbeitslose wegen einer katastrophalen Wirtschaftpolitik wie die Wirtschaftsweisen bescheinigen. Aber das ist erst der Anfang

  16. 1.

    Da wird der Spargel ab Herbst und zum Weihnachtsfest noch billiger!