Datenanalyse - Europawahl in Brandenburg: AfD profitiert von niedriger Wahlbeteiligung
Die AfD schneidet bei der Europawahl in Brandenburg dort besser ab, wo die Wahlbeteiligung niedrig ist. Bei allen anderen Parteien ist das umgekehrt. Das zeigt eine Regressionsanalyse der Wahldaten. Von Dominik Ritter-Wurnig
Anders als die anderen Parlamentsparteien schneidet die AfD dort besonders gut ab, wo die Wahlbeteiligung bei der Europawahl am Sonntag niedrig war. Das zeigt eine exklusive Regressionsanalyse von rbb|24 auf Basis des vorläufigen Endergebnis auf Gemeindeebene. Der Stimmenanteil der AfD korreliert umgekehrt mit der Wahlbeteiligung.
Zu erkennen ist das in der untenstehenden Scatterplot-Grafik an der Trendlinie, die von links oben nach rechts unten verläuft. Eine Regressionsanalyse ist ein statistisches Verfahren, um den Zusammenhang zweier Variablen zu berechnen - in diesem Fall Wahlbeteiligung und Wahlergebnis. Dargestellt wird eine Regressionsanalyse in einer sogenannten Scatterplot-Grafik, in der man Muster und Trends erkennen kann. Die Platzierung von Datenpunkten auf einer horizontalen und einer vertikalen Achse ermöglicht es, Korrelationen auf einen Blick zu erfassen.
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Bei den anderen Parteien, die mehr als drei Prozent der Wählerstimmen in Brandenburg erreicht haben, ist es umgekehrt: Wo die Wahlbeteiligung höher ist, schneiden sie auch höher ab – dementsprechend verläuft die Trendlinie von links unten nach rechts oben.
Besonders ausgeprägt ist das bei FDP und Grünen. Beide Parteien erreichen jeweils in Kleinmachnow an der Grenze zu Berlin ihre besten Landesergebnisse – dort war auch die Wahlbeteiligung mit 81,5 Prozent am höchsten. In Kleinmachnow hatte die AfD auch mit 9,3 Prozent ihr schlechtestes Resultat in der Mark.
Fehlende Mobilisierung?
Offen bleibt, ob die AfD gerade dort besonders stark ist, wo es viele Menschen vorziehen nicht zu wählen oder ob es den anderen Parteien eben dort nicht gelang, ihre Sympathisanten ins Wahllokal zu mobilisieren.
Sendung: rbb24 Fritz, 10.06.2024, 19:30 Uhr
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