Vor Europawahl - Tausende demonstrieren bei Demo gegen Rechtsextremismus in Berlin

Sa 08.06.24 | 18:30 Uhr
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Teilnehmer demonstrieren am 08.06.204, dem Tag vor den Europawahlen gegen Rechtsextremismus und für eine demokratische, offene und vielfältige Gesellschaft an der Berliner Siegessäule. (Quelle: dpa-Bildfunk/Carsten Koall)
Video: rbb|24 | 08.06.2024 | Material: ARD aktuell, rbb24 Abendschau | Bild: Picture Alliance/Carsten Koall

Einen Tag vor der Europawahl demonstriert im Berliner Tiergarten ein breites Bündnis gegen Rechtsextremismus. Die Berliner Polizei spricht am Nachmittag von 15.000 Teilnehmenden. Unter den Rednern waren auch SPD-Politiker Matthias Ecke und Autorin Carolin Emcke.

Rund 15.000 Menschen haben einen Tag vor der Europawahl in Berlin nach Angaben der Polizei ein Zeichen gegen Rechtsextremismus gesetzt. Die Demonstration auf der Straße des 17. Juni in Berlin-Mitte verlief am Samstag zunächst ohne besonderen Vorkommnisse.

Die Veranstalter schätzten die Teilnehmerzahl auf etwa 30.000. Auf der Bühne sprachen unter anderem die Autorin Carolin Emcke und Matthias Ecke, der sächsische SPD-Spitzenkandidat für die Europawahl. Der Politiker war Anfang Mai beim Aufhängen von Wahlplakaten in Dresden zusammengeschlagen worden.

Der Titel der Demonstration, die von einem Bündnis verschiedener Gruppen geplant wurde, lautet: "Rechtsextremismus stoppen. Demokratie verteidigen"

Tausende Teilnehmer bei Demo gegen Rechtsextremismus in Berlin

SPD-Politiker Ecke: "Keine Kooperation auf keiner Ebene mit der Extremrechten"

"Am wichtigsten ist, glaub' ich, dass die Menschen ihr Wahlrecht nutzen, dass sie aber auch allen klar sagen: Wir wollen nicht, dass die Rechten an die Macht kommen", sagte Ecke am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Wer den Rechten die Hand zur Kooperation reiche, sei das Vertrauen der Leute nicht wert.

"Es darf keine Kooperation auf keiner Ebene mit der Extremrechten geben und das soll die Message sein von heute und für morgen", betonte der SPD-Politiker. Bei der Europawahl am Sonntag gehe es auch darum, dass die Demokratie gestärkt hervorgehe. Gewalt dürfe niemals ein Mittel der Politik sein.

Großdemos gegen Rechtsextremismus auch in anderen Städten

Auf den Demo-Schildern in Berlin waren unter anderem Sprüche wie "Herz statt Hetze", "Menschenrechte statt rechte Menschen" und "Vielfalt ohne Alternative" zu lesen. Angemeldet waren 10.000 Teilnehmer. Ein breites Bündnis zivilgesellschaftlicher Organisationen in mehreren deutschen Städten zu Demonstrationen aufgerufen, darunter in München, Köln und Dresden.

In Hamburg hatte es schon am Freitagabend eine Großkundgebung mit etwa 30.000 Demonstranten gegeben. "Jetzt vor den Europa- und Kommunalwahlen ist es wichtiger denn je, entschieden gegen Rechtsextremismus einzutreten. Geht wählen und wählt demokratisch", hieß es in der Ankündigung.

Aufgrund der Demonstration sowie der gesperrten EM-Fanmeile rund um das Brandenburger Tor waren zahlreiche Straßenabschnitte rund um den Großen Stern gesperrt. Auch die S- und U-Bahn-Station Brandenburger Tor sind aufgrund der Fanmeile gesperrt. Die Polizei und die Veranstalter baten Teilnehmer, mit dem ÖPNV anzureisen.

Teilnehmer demonstrieren am 08.06.204, dem Tag vor den Europawahlen gegen Rechtsextremismus und für eine demokratische, offene und vielfältige Gesellschaft an der Berliner Siegessäule. (Quelle: rbb24/Katrin Veuskens)

Sendung: Radioeins, 08.06.2024, 7 Uhr

103 Kommentare

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  1. 103.

    Meine Güte. Deshalb mein Kommentar weil die Wiedergabe des Parteiprogramms bzgl. Abtreibung von "Privat" halt nicht dem entspricht, was er beschrieben hat.

    Zitat: "Du weißt schon, das im Programm drin steht, das Abtreibungen komplett verboten werden sollen."

    Ist sie eben nicht. Können Sie das nicht erfassen?

  2. 101.

    Die Leute wissen doch gar nicht mehr was Demokratie ist und dass jeder dazu beitragen muss, weil jeder, mit seinem tun, verantwortlich für das große Ganze ist. Was ist aus der sozialen Marktwirtschaft der BRD und den guten Ideen geworden? Asoziales Verhalten, hat nichts mit freiheitlichen Denken zu tun. Was können wir für die EU tun?

  3. 100.

    @ Berliner, ist bei Ihnen noch nicht angekommen: demokratisch wählen heißt nicht unbedingt demokratische Partei wählen.

  4. 98.

    Man will doch nicht ernsthaft das System in der USA oder in China als positives Beispiel für die Bundesrepublik unterbreiten, oder?
    Übrigens, die Schuldenbremse, die gibt es in diesen Ländern nicht, dafür gibt es Anderes, was hierzulande nicht mehrheitfähig ist!

  5. 97.

    In Österreich liegt die FPÖ vorne. Gerade als Eilmeldung gelesen.

  6. 96.

    "Wurde auch gegen Linksextremismus und dem islamischen Extremismus demonstriert ?"

    Ich möchte den Tag erleben wo Rechtsextremisten kein whataboutism anwenden.

    Es sitzen weder Linksextremisten, noch Islamisten in deutschen Parlamenten und planen Staatsstreiche und horten dafür Gold, Waffen und Munition.

  7. 95.

    Das ist zwar im Grunde richtig, nur sollte man nicht glauben, man würde Jugendliche erreichen, wenn man sie jetzt plötzlich in den sozialen Netzwerken belabert. Man muss sie schon mit den Themen erreichen, die die Jugend bewegen und da liegt das Problem der meisten Parteien. Die machen nämlich vor allem Politik zu Lasten der heutigen Jugend. Egal ob Schulden, Rente oder Bildung, es hapert mächtig.

  8. 93.

    So ist es auch besser. Programme sind etwas für Leute, die zu viel Zeit haben. Oder Mitglied werden wollen. Aber how ever, es gibt Menschen, die benutzen Dinge und welche, die erstmal die gesamte Bedienungsanleitung lesen. Zum Glück darf das jeder machen wie er möchte. Müßig darüber zu streiten. Programme können sich ändern.

  9. 92.

    Im Ernst? Ich meine wir haben ja in diesem Land keine richtigen Comedians mehr, aber sich deshalb eine Bundestagssitzung anzusehen?

  10. 91.

    Es soll auch Menschen geben, die sich Landtags- und Bundestagssitzungen Live oder über Mediathek ansehen.

    Ich finde auch die Protokolle unserer Gemeinderatssitzungen sehr erfrischend und sehr faktenreich.
    Auch was das Verhalten untereinander betrifft.--Da wird schon mal um Respekt gebeten, wenn gerade jüngere Gemeinderäte durch Mimik versuchen, die Redebeiträge anderer zu "bewerten".

    Und bei uns gibt es keine AfD im Gemeinderat.

  11. 90.

    Das ist richtig! Ich lese keine Wahlprogramme, weil ich intellektuell in der Lage bin, Parteien, vor allem die, d.ich wähle, durch beobachten und verfolgen der jeweiligen Politik, zu beurteilen.

  12. 88.

    Wie sind Sie denn drauf. Hat er nicht behauptet, Sie bezeichnen sich selbst so, weil Sie kein Wahlprogramm gelesen haben.

  13. 87.

    Sorry, aber das hat Goethe nie gesagt. Ein verbreiteter Irrtum. Sie sollten schon sicher sein, bevor Sie jemandem Zitate unterschieben

  14. 86.

    Ja. Und, stört es Sie sehr, daß auch Menschen wählen dürfen die keine Parteiprogramme lesen? Sind die dann Alle ungebildet?

  15. 84.

    Sie habens erfaßt, junger Mann! Diese Brut ist schwer wider loszukriegen.