Brandenburg - Stichwahlen haben über Bürgermeister-Amt in mehreren Kommunen entschieden
In vier Brandenburger Kommunen waren am Sonntag die Wahlberechtigten nochmal zum Urnengang aufgerufen, um in Stichwahlen hauptamtliche Bürgermeisterinnen und Bürgermeister zu wählen. In zweien gewannen Herausforderer gegen Amtsinhaber.
In mehreren Brandenburger Städten und Gemeinden sind am Sonntag Stichwahlen um das Bürgermeister-Amt durchgeführt worden. Dabei wurden hauptamtliche Bürgermeisterinnen und Bürgermeister bestimmt, aber auch zahlreiche ehrenamtliche.
In den betroffenen Städten und Gemeinden hatte sich bei der Kommunalwahl vor drei Wochen kein Bewerber oder keine Bewerberin direkt durchgesetzt. Bei der Stichwahl mussten die Wahlgewinner ein Quorum erfüllen - also die Stimmen von mindestens 15 Prozent aller Wahlberechtigten bekommen.
Hauptamtliche Bürgermeister wurden gewählt in Angermünde, Lychen, Uckerland (alle Uckermark) und Mittenwalde (Dahme-Spreewald).
In Angermünde (Uckermark) traten die Einzelbewerber Frederik Bewer und Ute Ehrhardt gegeneinander an. Ehrhardt setzt sich nach vorläufigem Stand vom Sonntagabend gegen Amtsinhaber Bewer durch, sie bekam 51,8 Prozent der Stimmen. Bewer erhielt 48,2 Prozent der Stimmen. Wahlberechtigt waren hier 11.769 Menschen. Ehrhardt schaffte mit 2.981 Stimmen das Quorum, das hier bei 1.765 Stimmen lag. Die Wahlbeteiligung lag bei 49,4 Prozent.
"Im Moment bin ich sehr glücklich", sagte Erhardt dem rbb am Sonntagabend. "Mit dem Wahlergebnis jetzt habe ich nicht gerechnet und bin vollkommen überwältigt. Aber das Wahlergebnis zeigt eben auch, wie sehr die Stadt gespalten ist. Und eine der ersten Aufgaben wird eben sein, die Stadt wieder miteinander zu verbinden, sodass wir gemeinsam auf Augenhöhe die Entwicklung vorantreiben können." Zunächst wolle sie sich in die Themen der Stadt und die Verwaltung einarbeiten, so Erhardt. Außerdem sollen die Ortsteile und Beiräte enger mit einbezogen werden.
Bewer gratulierte der Gewinnerin zu ihrem Erfolg. "Es ist ein demokratisches Ergebnis und die Mehrheit der Menschen, die zur Wahl gegangen sind, haben sich für sie entschieden." Der abgewählte Bürgermeister sagte dem rbb, er müsse das Ergebnis nun in den kommenden Tagen für sich einordnen und sich neu orientieren. "Ich habe es für diese Stadt mit Leidenschaft gemacht. Das war für mich keine Aufgabe oder Amt, sondern pure innere Verbundenheit mit der Entwicklung dieser Stadt."
In der Gemeinde Uckerland (Uckermark) bekam Amtsinhaber Matthias Schilling von der SPD nach der Auszählung aller Stimmen 59,7 Prozent der Stimmen. Die Einzelbewerberin Marleen Glasow 40,3 Prozent, wie auf der Seite des Landeswahlleiters am Sonntagabend angezeigt wurde.
2.122 Menschen waren wahlberechtigt. Schilling hat das Quorum mit 878 Stimmen geschafft; nötig waren mindestens 318. Die Wahlbeteiligung lag bei 69,7 Prozent.
[mehr Informationen zum Ergebnis in Uckerland]
In Lychen (Uckermark) forderte Jan Genschow von der Wählergemeinschaft "Lychen tut gut" die parteilose Amtsinhaberin Karola Gundlach heraus. Letztere siegte nach Angaben vom Sonntagabend mit 846 Stimmen und 51,2 Prozent. Jan Genschow erhielt nach vorläufigem Endergebnis 48,8 Prozent der Stimmen.
Wahlberechtigt waren 2.705 Menschen, das Quorum lag damit bei 406 Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag bei 61,5 Prozent.
[mehr Informationen zum Wahlergebnis in Lychen]
In Mittenwalde (Dahme-Spreewald) traten am Sonntag Dirk Knuth (Bürger für Bürger & BVB/Freie Wähler) und Amtsinhaberin Maja Buße (CDU) gegeneinander an. Knuth bekam nach Angaben auf der Internetseite des Landeswahlleiters 77,9 Prozent der Stimmen, Buße 22,1 Prozent.
Wahlberechtigt waren 8.191 Menschen. Das Quorum von 15 Prozent lag damit bei 1.228 Wählerstimmen. Knuth bekam 2.764 Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag bei 43,9 Prozent.
[mehr Informationen zum Ergebnis in Mittenwalde]
Weitere Informationen finden Sie auf der Seite des Brandenburger Landeswahlleiters: wahlen.brandenburg.de.
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