Kommunalwahlen - Die Ergebnisse in Elbe-Elster
In Elbe-Elster bleibt die CDU mit klarem Vorsprung stärkste Kraft im Kreistag. Allerdings büßte sie zehn Prozent der Stimmen ein und erreichte nur noch 25 Prozent. Auf Platz zwei landete mit 17,3 Prozent die AfD, die vor fünf Jahren mit 2,4 Prozent noch praktisch keine Rolle spielte. Mit deutlichem Abstand auf Platz drei folgt die SPD mit 12,4 Prozent (2014: 16,6 Prozent). Die Linke kam auf 10,2 Prozent. BVB/Freie Wähler (4,7 Prozent), Grüne (3,5 Prozent) und FDP (3,4 Prozent) spielen in Elbe-Elster kaum eine Rolle.
Neben dem Kreistag wurden in Elbe-Elster in den 33 Städten und Gemeinden des Landkreises die Stadt- und Gemeindevertretungen neu gewählt, dazu 22 ehrenamtliche und für Uebigau-Wahrenbrück ein hauptamtlicher Bürgermeister. Die Bürgermeisterwahl für sich entscheiden konnte der FDP-Kandidat Delf Gerlach. Laut vorläufigem Endergebnis lag Gerlach mit 54 Prozent der abgegebenen Stimmen vor dem einzigen Gegenkandidaten, Thomas Lehmann von der CDU. Lehmann kam demnach auf 46 Prozent.
In 145 Ortsteilen wurden zudem 59 Ortsvorsteher und 86 Ortsbeiräte neu gewählt.
Weit weg von Berlin und Potsdam
Der Landkreis Elbe-Elster liegt im äußersten Südwesten Brandenburgs, direkt an der Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt und Sachsen. Berlin und Potsdam sind weit weg, im Osten des Landkreises ragt die Lausitz herein, in den Norden der Fläming.
Sinkende Einwohnerzahlen und steigender Altersdurchschnitt sind das Hauptproblem des berlinfernen Landkreises. Und die Zukunftsprognosen sind noch miserabler: Bis 2040 wird die Bevölkerung des Landkreises statistischen Berechnungen zufolge nochmal um fast ein Viertel zurückgehen. Derzeit leben rund 103.000 Menschen im Kreis Elbe-Elster, Anfang der 1990er Jahre waren es noch rund 140.000.
Der Grund für diese Entwicklung: Elbe-Elster ist stark bäuerlich geprägt. Allerdings bemüht sich die Region seit Jahren, mehr aus seinem wirtschaftlichen Hauptstandbein, der Landwirtschaft, zu machen: weg von der traditionellen Lebens- und Futtermittelproduktion hin zu moderner und lukrativerer Agrarwirtschaft. Im Detail bedeutet das einen verstärkten Anbau von Biomasse für Biogasanlagen oder den Verkauf von Strom aus Solarmodulen auf Stalldächern.
Tourismus als zweites Standbein
Wie viele andere brandenburgische Kreise setzt aber auch Elbe-Elster große Hoffnungen in den Fremdenverkehr. Der Tourismusverband wirbt auf seiner Webseite mit einem großen Angebot an Radrouten durch Auen und Wälder, mit Wanderwegen und Wassersportmöglichkeiten. Highlight ist der Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft.
Besichtigt werden können auch alte Industrierelikte - Bergbaugeräte oder Braunkohlekraftwerke. Doch deren aktive Zeiten sind längst vorbei. Größere Industrie-Ansiedlungen gibt es im Landkreis Elbe-Elster mit der Stadt Herzberg als Zentrum heute nicht mehr.
Sendung: 27.05.2019, Antenne Brandenburg, 10 Uhr