Kommunalwahlen - Die Ergebnisse in Havelland

Mo 27.05.19 | 03:42 Uhr
Havelland
Bild: imago/Rex Schober

Bei der Kommunalwahl vor fünf Jahren noch knapp auf dem zweiten Platz hinter der SPD, wird die CDU im Havelländer Kreistag dieses Mal stärkste Partei (20,2 Prozent). Die Sozialdemokraten kommen nur noch auf 18,2 Prozent (-9 Prozent). Auf Platz drei landet die AfD mit 14,2 Prozent, die damit ihr Ergebnis von 2014 fast verdoppelt. Knapp dahinter stehen die Grünen mit 13,7 Prozent (+5,3). Die Linken sind nur noch fünftstärkste Kraft (11,9 Prozent), die FDP bleibt mit 6 Prozent in etwa gleich.

Außerdem wurden in den 26 Städten und Gemeinden neue Gemeindevertreter und Stadtverordnete, 16 ehrenamtliche Bürgermeister sowie in den 91 Ortsteilen insgesamt zwölf Ortsvorsteher und 79 Ortsbeiräte bestimmt.

Wasser, Wald, Natur

Das Havelland erstreckt sich zwischen Berlin im Osten und Sachsen-Anhalt im Westen mit 55 Quadratkilometern Wasser, 430 Quadratkilometern Wald und 190 Quadratkilometern Naturschutzgebiet. Die Landschaft ist geprägt durch den Fluss Havel, die dem Landstrich den Namen und den Charakter gibt, aber auch das größte Hemmnis bei der Verkehrserschließung ist.

Im gesamten Landkreis leben mehr als 160.000 Menschen. Sie verteilen sich recht ungleich. Je weiter westlich man im Havelland vorankommt, desto dünner besiedelt ist der Landkreis. Der östliche Teil liegt in Berlins Speckgürtel. Orte wie Falkensee, das seine Einwohnerzahl mit inzwischen mehr als 40.000 Menschen seit der Wende fast verdoppelt hat, platzen aus allen Nähten.

Wirtschaftlich ist der Landkreis von Ackerbau und Viehhaltung geprägt. Vor allem rund um Werder, was selbst im angrenzenden Potsdam-Mittelmark liegt, ist der Obst- und Gemüseanbau ein Jobmotor, denn hier werden Säfte und Konserven hergestellt. Im Havelland gibt es zudem sogar noch ein paar Fischer, denen der Fluss ein Auskommen ermöglicht. Die Arbeitslosenquote liegt mit 5,4 Prozent im März 2019 unter dem Landesdurchschnitt von 6,1 Prozent.

Tourismus von Ribbeck bis Lilienthal

Touristisch kann das Havelland aus dem Vollen schöpfen. Denn hier ist Herr von Ribbeck auf Ribbeck aus der Ballade von Theodor Fontane zu Hause. In der Kreisstadt Rathenow wurden erstmals Brillen industriell gefertigt und der Traum vom Fliegen nahm hier seinen Anfang.

Otto Lilienthal baute und erprobte sein Fluggerät am Gollenberg in Stölln. Die von ihm erfundenen Flugzeuge waren die Grundlage für die Entwicklung des modernen Luftverkehrs. Heute zählt dieser Ort zu den beliebtesten Ausflugszielen des Landkreises.

Superlative in Sachen Natur hat der Landkreis auch zu bieten: In der unteren Havelniederung befindet sich das größte zusammenhängende Feuchtgebiet im Binnenland des westlichen Mitteleuropas - ein Vogelschutzgebiet von europäischem Rang.

Sendung: 27.05.2019, Antenne Brandenburg, 5 Uhr 

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