Kommunalwahlen - Die Ergebnisse in Uckermark

Mo 27.05.19 | 02:11 Uhr
Blick auf die Marienkirche, Prenzlau
Audio: Antenne Brandenburg | 27.05.2019 | Katja Geulen | Bild: imago/Rainer Weisflog

In der Uckermark, der Heimat von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), haben die Christdemokraten bei der Kommunalwahl die meisten Stimmen auf sich vereint. Die CDU erreichte am Sonntag 21,7 Prozent vor der SPD mit 21,2 Prozent. Die AfD kam auf 15,4
Prozent, die Linke auf 13,2 Prozent. Es folgen die Grünen (7,7), BVB/Freie Wähler (7,2), FDP (6,2) und Bauern (5,6). Die 50 Sitze im Uckermärker Kreistag werden dementsprechend verteilt.

In den 34 Städten und Gemeinden des Landkreises wurden außerdem neue Stadtverordnete und Gemeindevertreter gewählt, hinzu kommen 26 ehrenamtliche Bürgermeister und in 144 Ortsteilen insgesamt 27 Ortsvorsteher und 117 Ortsbeiräte.

Eine der am dünnsten besiedelten Regionen Deutschlands

Der Landkreis Uckermark liegt im äußersten Nordosten des Landes Brandenburg an der Grenze zu Polen, etwa 80 Kilometer von Berlin und 30 Kilometer von Stettin  entfernt. Das Gebiet des Landkreises deckt den überwiegenden Teil der seenreichen Region Uckermark ab, der kleinere nördliche Teil der Landschaft Uckermark dagegen gehört zu Mecklenburg-Vorpommern.

Mit einer Fläche von etwas mehr als 3.000 Quadratkilometern und etwa 120.000 Einwohnern gehört der Landkreis zu den am dünnsten besiedelten Regionen Deutschlands. Mit anderen Brandenburger Kreisen teilt die Uckermark den starken Bevölkerungsrückgang seit Beginn der 1990er-Jahre. Damals lebten immerhin noch knapp 164.000 Menschen in der Region.

Charakterisieren lässt sich die Uckermark also mit wenigen Worten: Ganz viel Land und ganz wenig Menschen. Abgesehen vom Industrie-Zentrum Schwedt gibt es in dem landschaftlich schönen Gebiet zwar relativ viel Tourismus, aber trotz der neuen Jobs, die dadurch entstanden sind, ist die Arbeitslosigkeit nach wie vor sehr hoch. Aktuell liegt sie bei 11,6 Prozent, immerhin ein gutes Stück niedriger als noch vor fünf Jahren, als sie um die 15 Prozent lag. Trotz der Verbesserung ist der Landkreis Uckermark damit nicht nur Schlusslicht in Brandenburg, sondern zählt zu den Regionen mit der höchsten Arbeitslosigkeit in ganz Deutschland.

Geld in die Region bringt die Energiewende, und das ist, angesichts sehr vieler Windräder unübersehbar. Die Rotoren sind für viele ein Ärgernis, doch es gibt auch Gemeinden, die sich darüber freuen, denn Windräder sorgen für Steuereinnahmen. Manchmal hat also die örtliche Kita etwas davon, wenn sich am Horizont ein Rotor dreht. Und in Dauerthal bei Prenzlau sitzt mit Enertrag einer der großen deutschen Windpark-Betreiber.

Nationale Naturlandschaften neben der Erdölraffinerie von Schwedt

Die Natur steht in der Uckermark unter ganz besonderem Schutz. Allein drei Nationale Naturlandschaften liegen hier: der Nationalpark Unteres Odertal, das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin und der Naturpark Uckermärkische Seen. Der Landkreis hat mehr als 500 Seen, Flussläufe und Moore, und er verfügt zudem über jede Menge Wald, Felder und Wiesen. Klar, dass die Uckermark komplett auf Tourismus setzt.

Zur Uckermark gehört neben den Bilderbuchstädten Angermünde, Templin und dem Kreiszentrum Prenzlau auch die einst florierende Arbeiterstadt Schwedt. Auf dem Höhepunkt lebten hier weit mehr als 50.000 Leute, inzwischen sind es 20.000 weniger. Die meisten Schwedter, die Arbeit haben, sind in der Papierverarbeitungsindustrie und im Petrochemischen Kombinat beschäftigt, das eine direkte Erdölverbindung nach Sibirien besitzt.

Sendung: 27.05.2019, Antenne Brandenburg, 10 Uhrr 

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