Partyszene in Berlin - Club "Watergate" schließt nach finaler Silvesterparty

Mo 30.12.24 | 12:46 Uhr
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Archivbild: Die Spree-Seite des Watergate-Club an der Oberbaumbrücke. (Quelle: dpa/Stache)
dpa/Stache
Audio: rbb24 | 30.12.2024 | Riccardo Westphal | Bild: dpa/Stache

Eine Institution schließt an der Spree: Nach 22 Jahren Betrieb lädt der Techno-Club Watergate in Berlin-Kreuzberg in der Silvesternacht zur letzten Party.

"Jedes Ende ist ein Neuanfang" lautet das Motto, unter dem sich die Watergate-Macher verabschieden: 35 Stunden Party und 40 DJs sind zum "letzten Tanz unter dem Watergate-Dach" angekündigt. Danach soll der Club mit "Stil und Anmut" geschlossen werden.

Die Betreiber des Clubs hatten im September ihren Entschluss angekündigt, den Pachtvertrag nicht zu verlängern. In einem Statement auf ihrer Internetseite nennen sie die steigenden Kosten und die sich wandelnde Clubkultur als Gründe. "Die Zeiten, in denen Berlin von clubbegeisterten Besuchern überschwemmt wurde, sind vorbei - zumindest vorerst", heißt es dort.

Clubcommission bangt um Fortbestand der Berliner Club-Szene

Nach Ansicht der Clubcommission hat das Watergate nicht nur die Szene der Stadt mitgeprägt, sondern Berlin auch international als Clubhauptstadt mit etabliert. Nun falle ein weiterer Club in der Innenstadt weg - und mit ihm Auftrittsmöglichkeiten und Jobs, sagte Emiko Gejic, Sprecherin und Vorstandsmitglied des Branchennetzwerks. "Den Clubs geht es nicht gut." Zahlreiche Betriebe könnten sich ohne Förderung kaum aufrechterhalten.

Manche haben auch mit nicht verlängerten Mietverträgen zu kämpfen, wie der Club "Wilde Renate" in Berlin-Friedrichshain, der Ende 2025 schließen muss. Die Clubcommission fordert deshalb auch eine wirtschaftliche Unterstützung.

Sendung: Fritz, 30.12.2024, 13:00 Uhr

18 Kommentare

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  1. 17.

    Eben. Ich frag' ja auch nicht nach Kohle vom Senat, weil ich gerne mal in 'ner Eckkneipe 'ne Molle zischen möchte. Von wegen Kneipenkultur.

  2. 16.

    Das sind ja heute auch keine "Clubs" mehr. Die gab es noch Ende der 90er. Die DJs nerven nur noch. Die (Re)Mixe werden immer fragwürdiger. Viele Köche verderben den Brei.

  3. 15.

    6. Versuch...
    ....jut, daß ick noch die wilden Zeiten in Berlin erleben durfte! Heute wirds zunehmend langweilig, auch durch die allgemeine Gleichgültigkeit und Kulturfeindlichkeit einiger Mitbürger. Sieht man auch an einigen Kommentaren. Jetzt wird nur noch gemeckert und gehetzt. Keine Zukunft!

  4. 13.

    Ach wissen Sie, wenn ich mich bemühe, kann ich alles, oder zumindest vieles verstehen. Aber wie Kommentar 2 schon treffend schreibt, es gibt wirklich dramatischere Nachrichten, als diese. Guten Rutsch!

  5. 12.

    Warum sollten bitte Steuergelder in Clubs wie dem Water Gate fließen?Da haben wir hier in Berlin wohl eine Vielzahl an Institutionen wo das sinnvoller wäre. Stichwort: Kitas, Schulen usw. Wer sich amüsieren möchte , gern , aber bitte nicht mit Hilfe von Steuergeldern . Zahlt bitte selbst.

  6. 11.

    Berlin wird zu Posemuckel....

  7. 10.

    Verständlich... Handy, Endlos-Wischen und Likes bringen halt mehr Glücksgefühle als Club Besuche.

  8. 9.

    Da macht eine Disko zu und an der nächsten Ecke eine neue auf .
    Wenn man es " Club " nennt wird es nicht besser und zur Kultur schon garnicht .

  9. 8.

    Um ehrlich zu sein, auch ich sehe es nicht ein, Steuergeld für Clubs auszugeben. Kitas und Schulen sind um vieles wichtiger. Wer Spaß in Clubs haben möchte, gerne. Aber bitte selbst fürs Vergnügen bezahlen. Ist ja wohl das mindeste.

  10. 7.

    Kann jemand mit Branchenwissen vlt mal was zu den Kostenstrukturen von Clubs wie dem Watergate schreiben? Ich finde es teilweise schon krass, dass es bei den heutigen Preisen fürs feiern gehen nicht möglich ist, die Kosten zu decken bzw. Profit zu erwirtschaften.
    Danke vorab

  11. 6.

    Dann bezahlen Sie doch deren Erhalt. Niemand hindert Sie daran denen Geld zu geben.

    Wenn sich so viele kommerzielle Einrichtungen nur über Wasser halten können, indem sie Geld vom Staat bekommen, sollte man über das Konzept nachdenken. Entweder es muss dann sehr erschwingliche Preise haben und für alle etwas bieten, nicht nur Techno, oder es besteht wohl nicht so eine große Nachfrage.

  12. 5.

    >"Die Lösung: Der Ruf nach noch mehr Geld des Steuerzahlers "
    Nüscht is! Clubs sind zwar auch Kultur, aber reiner Spaßbetrieb ohne gesellschaftlich relaventen Anspruch. Spaßbetriebe unterliegen den reinen Marktgesetzen. Wer sich solch eine Bespaßung leisten will, muss halt auch mal tief in die Geldtasche greifen. Wenn Preise zum wirtschaftlichen Erhalt am Markt nicht haltbar sind und die Kunden damit wegbleiben, dann hat es sich eben ausgewirtschaftet. Geht jedem anderen Privatbetrieb auch so.

  13. 4.

    Wirklich schade die bisherigen Kommentare. Das so eine Nachricht vll für Menschen, die andere Interessen haben nicht schön ist könnte man mit etwas Empathie verstehen. Aber das ist wohl der Trend in unserer Gesellschaft. Ich lebe mein Leben und was alle anderen machen ist mir komplett egal. Mehr miteinander statt Nebeneinader!

  14. 3.

    Die Zeit der Clubs ist also vorbei und dir tragen sich wirtschaftlich nicht mehr.
    Die Lösung: Der Ruf nach noch mehr Geld des Steuerzahlers

  15. 2.

    Ja, von mir aus auch. Gibt dramatischerere Nachrichten. Werde schon klar kommen. Guten Rutsch allen.

  16. 1.

    Von mir aus.

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