Die Idee war nicht neu, in dieser Dimension aber schon: Im Tagebau Cottbus-Nord wurde 40 Jahre lang Kohle abgebaut. Grob gesagt wurde mit dem Abraum das Loch begrenzt, die Kohle ging in Wärme und Rauch auf und in das Nichts dazwischen floss Wasser. Ein See sollte hier entstehen - der größte Binnensee Brandenburgs.

Die Idee der Schaffung eines "Cottbuser Ostsees" anstelle des Tagebaus zeugt von ähnlichem Selbstbewusstsein wie die Abbaggerungsentscheidung: Wir schaffen das. Auf rund 20 Quadratkilometern sollte ein Wasserbiotop entstehen - und natürlich Tourismus. Rund fünf Jahre - seit 2019 - lief der See voll.

Bei Merzdorf baute die LMBV eine Art Zeugenstand: Auf sechs Etagen des Aussichtsturms können Touristen und Anwohner in die Ferne blicken und die größer und weiter werdenden Wellen beobachten.

Und der wachsende See hat viele Funktionen: Wasserreservoir, Erholungsgebiet, Naturraum und Wärmespeicher: Eine der Funktionen des Cottbuser Ostsees soll die Fernwämeversorgung der Stadt Cottbus sein.

Die Kohle aus dem Tagebau Cottbus-Nord kam ins Kraftwerk Jänschwalde. Und auch künftig bleiben mit den Wärmegewinnungsplänen für den Cottbuser Ostsee Kraftwerk und Tagebauloch eng miteinander verknüpft.

Die riesige Wasserfläche von knapp 20 Quadratkilometern, geschlossen bereits seit mehreren Monaten, beeindruckt und soll künftig nicht einfach nur da sein...

...sondern der Energiegewinnung dienen - mit Hilfe von Solarmodulen auf der Wasseroberfläche: Rund 51.000 Solarmodule wurden auf 1.800 Schwimmkörpern montiert und arbeiten seit dem Frühjahr.

Bevor der See allerdings vollständig begehbar und als Freizeitareal genutzt werden kann, werden nach Expertenschätzungen noch etwa acht bis zehn Jahre vergehen.

Am 23. Dezember aber war zunächst Feiertag für die Ingenieure der Flutung: Der angepeilte Wasserspiegel des Sees - 62,5 Meter über dem Meeresspiegel - ist erreicht. Silvester kann kommen.

Die Entwicklungsingenieure allerdings arbeiten weiter, etwa an der Befestigung der Ufer des neuen Sees, an den Zu- und Abflüssen oder an den Landschaften, die den See umgeben sollen.
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