Vor dem Haus einer Apotheke in Schöneberg, das wie sechs andere Wohnhäuser von einer Kugelbombe in der Silvesternacht erheblich beschädigt wurde, stehen am 2. Januar ausgebaute Fensterrahmen.

Am 2. Januar werden erste Fenster repariert.

Frühdienst bei der Berliner Stadtreinigung (BSR): Am Silvestermorgen sind zwei Mitarbeitende dabei, Silvestermüll mit Laubbläsern auf die Ebertstraße zu befördern, wo er später von einer Kehrmaschine beseitigt wird. Rund 500 Mitarbeitende und 180 Fahrzeuge der Berliner Stadtreinigung sind im Einsatz.

Andere wagten sich am Morgen ins eiskalte Nass, wie eine Teilnehmerin der "Berliner Seehunde" am Orankesee.

Rund um den Hermannplatz in Neukölln wurde die Lage kurz nach Mitternacht unübersichtlich. Vereinzelt feuerten Menschen Raketen waagerecht über die Straße, die Polizei habe vereinzelt Personen festgenommen, berichtete ein rbb-Reporter.

Laut einer ersten Bilanz der Berliner Polizei sind in der Silvesternacht in der Stadt mindestens 390 Menschen festgenommen worden. Es gab mehrere Schwerverletzte durch Böller. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) forderte erneut ein Pyrotechnikverbot für den Privatgebrauch.

In Schöneberg wurden nach Angaben der Feuerwehr an der Kreuzung von Hauptstraße, Vorbergstraße und Belziger Straße bei einer heftigen Detonation mutmaßlich einer Kugelbombe zahlreiche Häuserfassaden schwer beschädigt.

Kugelbomben sind kugelförmige Geschosse, die eigentlich im professionellen Großfeuerwerk eingesetzt werden. Illegal verwendet besteht die Gefahr, dass die Bomben sich unkontrolliert bewegen und explodieren.

Kugelbomben haben deutlich mehr Explosionsmasse als legales Feuerwerk und können durch eine Druckwelle erhebliche Schäden anrichten, wie in der Schöneberger Vorbergstraße. Nach Angaben der Feuerwehr seien 36 Wohnungen vorerst unbewohnbar, fünf Personen wurden verletzt.

Die Berliner Feuerwehr musste zwischen 19 Uhr und 6 Uhr zu 1.892 Einsätzen ausrücken. Es habe deutlich mehr Einsätze gegeben als im Jahr zuvor, sagte Landesbranddirektor Homrighausen in der rbb24 Abendschau. "Wir hatten 825 Brandbekämpfungsmaßnahmen in einem Zeitraum von elf Stunden, ein Plus von 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr", sagte Homrighausen.

Es habe vier Großbrände gegeben, dazu viele mittlere und kleinere Brände, teils parallel. In Kreuzberg etwa brannte ein Parkhaus auf zwei Etagen auf einer Fläche von 300 Quadaratmetern in voller Ausdehnung.

Die Belastung der Einsatzkräfte in der Berliner Silvesternacht hat aus Sicht der Feuerwehr eine neue Dimension erreicht. Über 1.600 Einsatzkräften seien im Dienst gewesen, dazu über 500 Ehrenamtliche unter anderem von der Freiwilligen Feuerwehr und dem THW.

Von Frohnau bis Kreuzberg waren Haushalte in der Silvesternacht zeitweise von der Wasserversorgung abgeschnitten - weil ein Wasserrohr in Wedding gebrochen war. Zu der Havarie kam es gegen 20 Uhr an der Kreuzung Seestraße und Guineastraße.

Eine Lkw-Zugmaschine soll Straßenbahnen, die durch den Wasserrohrbruch keinen Fahrstrom haben, aus der Endhaltestelle Virchow-Klinikum befreien.

Laut dem Veranstalter der großen Silvesterparty am Brandenburger Tor kamen rund 60.000 Besucherinnen und Besucher.

Die Polizei hatte am Brandenburger Tor die Zugänge kontrolliert, Taschen und Rucksäcke wurden durchsucht.

Zum Silvester-Showprogramm gehörten Auftritte zahlreicher Musiker, darunter Rapperin Shirin David, Maite Kelly (im Bild) und Bausa.

"Für den weitaus überwiegenden Teil der Berlinerinnen und Berliner und der Gäste war es ein friedliches Silvester", sagte die Berliner Innensenatorin Iris Spranger (SPD) am Mittwoch.

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Sendung: rbb24 Abendschau, 01.01.2024, 19:30 Uhr