Europawahl am 9. Juni - Jedes achte Wahllokal in Berlin ist nicht barrierefrei

Fr 24.05.24 | 16:51 Uhr | Von Frank Preiss
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Archivbild: Ein Rentner im Rollstuhl gibt in der Wahlkabine in einem Wahllokal seine Stimme ab. (Quelle: dpa/Michael)
Video: rbb24 Abendschau | 23.05.2024 | Nachrichten | Bild: dpa/Michael

Auch im Wahljahr 2024 bleibt mobilitätseingeschränkten Menschen in hunderten Berliner Wahllokalen die Stimmabgabe verwehrt. Das zeigen Zahlen des Landeswahlamtes, die dem rbb vorliegen. Ein Bezirk fällt dabei besonders negativ auf. Von Frank Preiss

  • 13,1 Prozent der Wahllokale in Berlin sind zur Europawahl nicht barrierefrei
  • In Mitte gilt das für mehr als jedes vierte Wahllokal
  • Reinickendorf geht hierbei mit gutem Beispiel voran
  • Betroffenen bleibt oft nur die Briefwahl

Hinweis: Dieser Beitrag wurde am 24.05.2024 überarbeitet. Eine erste Fassung dieses Beitrags, den rbb|24 am 23.05. veröffentlicht hat, basierte auf Zahlen des Landeswahlamtes, die von der Behörde später nachgeschärft wurden. Die zunächst von der Behörde zur Verfügung gestellten Zahlen beinhalteten auch Briefwahllokale, in denen am Wahltag jedoch keine Stimmabgaben erfolgen. Auf diesen Sachverhalt hat das Landeswahlamt den rbb erst am 24.05. hingewiesen. Die neue Fassung des Beitrags berücksichtigt nun ausschließlich die Urnenwahllokale. Dadurch ergibt sich - insbesondere mit Blick auf die Bezirke - ein anderes Bild.

Zur bevorstehenden Europawahl in Berlin sind lediglich drei Viertel der Wahllokale komplett barrierefrei. Weitere 12,2 Prozent können nur mit Hilfsperson aufgesucht werden. 13,1 Prozent aller Wahllokale bleiben für mobilitätseingeschränkte Wählerinnen und Wähler komplett unerreichbar. Das geht aus Zahlen hervor, die die Berliner Landeswahlleitung am Freitag dem rbb vorgelegt hat.

Demnach sind von den insgesamt 2.220 Wahllokalen zur Europawahl am 9. Juni insgesamt 1.658 barrierefrei, 271 "barrierefrei mit Hilfsperson" und 291 nicht barrierefrei.

Große Unterschiede in den Bezirken

Schaut man auf die Bezirke, zeigen sich große Unterschiede: Am wenigsten zu befürchten haben mobilitätseingeschränkte Wählerinnen und Wähler in Reinickendorf. Hier sind 93 Prozent der Wahllokale komplett barrierefrei, 7 Prozent mit Hilfsperson erreichbar – kein einziges Wahllokal in Reinickendorf ist nicht barrierefrei.

Am schwierigsten gestaltet sich die Lage in Mitte: Hier ist mit 27,3 Prozent mehr als jedes vierte Wahllokal nicht barrierefrei. Auch in Friedrichshain-Kreuzberg (22,7 Prozent nicht barrierefrei), Tempelhof-Schöneberg (21,7 Prozent nicht barrierefrei) und Neukölln (20,5 Prozent nicht barrierefrei) sollten Wählerinnen und Wähler mit Behinderung und auch Senioren mit Rollatoren lieber per Briefwahl ihre Stimmen abgeben. Alternativ kann ein Wahlschein beantragt werden, mit dem in einem anderen geeigneten Wahllokal innerhalb des Wahlbezirks gewählt werden.

Tiefpunkt bei den Wahlen 2021

Ob das jeweilige Wahllokal barrierefrei ist, steht auf der Wahlbenachrichtigung. Hier zeigt ein Piktogramm, ob die Lokalität komplett barrierefrei ist, ob eine Hilfsperson erforderlich ist oder ob das Wahllokal schlicht nicht begeh- und befahrbar ist. Bei der Suche nach einem barrierefreien Wahllokal im Wahlbezirk hilft die Online-Wahllokalsuche der Berliner Landeswahlamts [wahlen-berlin.de].

Doch was hat sich in Berlin in den zurückliegenden Jahren in Sachen barrierefreie Wahllokale getan? Nicht sonderlich viel, wie ein Blick auf die Statistiken des Landeswahlamtes zeigen. Die Barrierefreiheit war teils großen Schwankungen ausgesetzt: Bei der Abgeordnetenhauswahl 2016 waren rund 82 Prozent der Wahllokale barrierefrei (inklusive "barrierefrei mit Hilfsperson"). Bei der Bundestagswahl 2017 waren es dann nur noch knapp 77 Prozent, bei der Europawahl 2019 immerhin 82,5 Prozent. Bei der skandalumwitterten Bundestags- und Abgeordnetenhauswahl 2021 waren gerade mal knapp 67 Prozent der Wahllokale für mobilitätseingeschränkte Menschen erreichbar – bei der Wiederholung der Abgeordnetenhauswahl im vergangenen Jahr dann wiederum 74 Prozent.

Bislang keine rechtlichen Vorgaben für barrierefreie Wahllokale

"Da eine Vielzahl von Faktoren für die Einrichtung von Wahllokalen eine Rolle spielen, ist die vollständige Barrierefreiheit schwer zu erreichen", räumt Guido Kleinert, Leiter des Berliner Landeswahlamtes auf rbb|24-Anfrage ein. Die meisten Wahllokale befinden sich in öffentlichen Gebäuden. Kleinert: "Wie in allen Bereichen des öffentlichen Lebens ist auch der barrierefreie Umbau von Schulen und Ämtern ein Vorhaben, das nicht vollständig abgeschlossen ist."

Fakt ist derweil: Es gibt rechtlichen Nachholbedarf. Laut Artikel 29 des Übereinkommens der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen (UN-BRK) muss zwar sichergestellt werden, dass die Wahlverfahren, Wahleinrichtungen und Wahlmaterialien geeignet, zugänglich sowie leicht zu verstehen und zu handhaben sind. Eine Pflicht zur Schaffung von barrierefreien Wahllokalen gibt es dagegen nicht.

"Einen festgelegten Anteil an barrierefreien Wahllokalen schreibt weder die Europawahlordnung noch die Bundeswahlordnung vor", erklärt Landeswahlamtschef Kleinert. In den entsprechenden Paragrafen der beiden Gesetze steht demnach lediglich, "dass allen Wahlberechtigten, insbesondere Menschen mit Behinderungen und anderen Menschen mit Mobilitätsbeeinträchtigung, die Teilnahme an der Wahl möglichst erleichtert wird."

INFOBOX

Berliner Wahllokal bei der Europawahl 2019 (Bild: imago images/Seeliger)
imago images/Seeliger

Ab wann ein Wahllokal komplett barrierefrei ist, legen behördlich festgelegte Kriterien fest. Der Zugang muss zumindest per Rampe möglich sein. Deren Steigung darf maximal 6 Prozent betragen. Ist ein Aufzug vorhanden, muss er mindestens 90 cm breit sein. Ausschlaggebend sind zudem Türbreiten (mindestens 90 cm). In Wahllokalen muss zum Wenden eines Rollstuhls eine Fläche von mindestens 150cm x 150 cm vorhanden sein. Wahlkabinen müssen mindestens 60 cm breit sein, der unterfahrbare Tisch für die Stimmabgabe darf höchstens 85 cm hoch sein.

Für Wahllokale, die als "barrierefrei mit Hilfsperson" deklariert werden, gelten grundsätzlich die gleichen Kriterien. Sie können von der verfügbaren Fläche aber etwas kleiner sein - und - der entscheidende Unterschied: In diesen Wahllokalen gibt mindestens eine Stufe, die nur mit Fremdhilfe überwunden werden kann.

Übrigens: Wählerinnen und Wähler, die nicht lesen können oder körperlich beeinträchtigt sind, können eine Hilfsperson mit in die Kabine nehmen. Diese muss das 16. Lebensjahr vollendet haben. Sie muss die "Versicherung an Eides statt zur Briefwahl" unterzeichnen. Außerdem ist sie zur Geheimhaltung der Kenntnisse verpflichtet, die sie durch die Hilfeleistung erlangt hat.

Ein blinder oder sehbehinderter Wahlberechtigter kann sich zur Kennzeichnung des Stimmzettels eine Stimmzettelschablone besorgen, die von den Blindenverbänden kostenlos zur Verfügung gestellt wird. Auskünfte zu Stimmzettelschablonen gibt es in Berlin unter der Telefonnummer 030 895 880.

Sendung: rbb24 Abendschau, 23.05.2024, 19:30 Uhr

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Beitrag von Frank Preiss

69 Kommentare

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  1. 69.

    Ich weiß gar nicht, was es hier zu diskutieren gibt. Auch Behinderte sollten die Möglichkeit haben, Wahllokale aufzusuchen. Das hat was mit Respekt und Inklusion zu tun. Fertig.

  2. 68.

    Ja Sandra, ich kenne auch 100jährige, die zur Wahl gehen. Ich kenne auch 40 jährige, die schwerbehindert sind und dankbar für die Teilhabe durch die Briefwahl sind. Wer nicht schwerbehindert ist, sollte tatsächlich nicht darüber urteilen, wer in welchem Alter noch wählen gehen kann oder sollte, weil er gehen kann, dank der gesundheitlichen Voraussetzungen. Ich finde es etwas traurig, dass man darüber ewig reden möchte, denn die Briefwahl ist eine gute Sache.

  3. 67.

    Ehrlich gesagt erledige ich generell nicht viele Behördensachen per Internet.
    Weil es einfach nicht viel GIBT, was ich behördlicherseits zu erledigen hätte.
    Und ja: Ich WILL digitale Wahlen.
    Denn Schwierigkeiten einer Sache müssen nicht auch Probleme bei einer anderen bedeuten.
    Und ich sehe bei Wahlen auch einfach nicht viel Fehlerpotential.
    Wenn man sein digitales Kreuz bei irgendeiner Partei machen muss:
    Wo könnten sich da großartig Probleme auftun?
    Nicht falsch verstehen: Ich bin nicht blind, was technische Fehler betrifft.
    Aber soll man eine Sache, die großartige Vorteile hat, nur deshalb nicht in Angriff nehmen, weil manche glauben, sie könnte womöglich Fehler enthalten?
    Würde man da nicht präventiv das Kind mit dem Bade ausschütten?

  4. 66.

    Ein greul! Wofür haben wir eigentlich Beauftragte die zuständig sind Gehändikäpten Barrieren weg zu räumen?
    Zwei vom Namen nach sozial geprägte Parteien Schaukel sich zurzeit durch die politische Landschaft Berlins. Politiker beider immer vollmundig mit breitem Lächeln in die Kameras wenn es um öffentliche oft sinnfreie Auftritte geht, jedoch offensichtlich unfähig wohl eher unwillens hier rechtzeitig einzugreifen.

  5. 65.

    Antwort auf "Naklar" vom Donnerstag, 23.05.2024 | 11:58 Uhr
    "Die Behinderten sollen sich nicht so haben, etwas mehr Aufwand um ihr Wahlrecht auszuüben ist ja nicht so schlimm. So in etwa? Ironie off. Na Danke, merken Sie eigentlich, was Sie da schreiben?" Was stimmt denn mit Ihnen nicht? Ich habe lediglich dargestellt, dass es Ausweichmöglichkeiten gibt, den Rest, den Sie da reinlesen habe ich weder gedacht noch geschrieben!

  6. 64.

    Was haben Sie gegen einen Zuwachs an Möglichkeiten?
    Gut: Die genannten Dinge werden nicht zahlreicher.
    Aber noch gibt es Supermärkte, Kinos etc.
    D. h. niemand ZWINGT Sie, irgendetwas per Internet zu erledigen, was Sie auch im realen Leben erledigen können.
    Gäbe es die Internetoption aber nicht, dann MÜSSTE man all das vor Ort machen.
    Und DAS wäre eine Einschränkung.

  7. 63.

    Antwort auf "Rosalinde" vom Donnerstag, 23.05.2024 | 11:55 Uhr
    "Am Sonntag "... in einem anderen Wahlraum ihres Kreises oder ihrer kreisfreien Stadt ..." mit dem ohnehin schon mangelhaftem ländlichen ÖPNV?" Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg; unterschätzen Sie bitte Menschen mit Beeinträchtigungen nicht, die haben diese Probleme nicht nur am Wahlsonntag und wissen sich meist sehr gut zu helfen. Gerade in kleinen Orten ist es wahrscheinlich auch nicht einfach, einen geeigneten Raum zu finden.
    Im Übrigen stehen Ihnen alle Möglichkeiten offen, beschweren Sie sich bei den zuständigen Stellen, HIER bringt es nichts.

  8. 62.

    Hat er für Sie gesprochen? Kann ich nicht erlesen. Er schrieb vollkommen unvoreingenommen nur aus seiner Position, er hat keine Möglichkeit, ein Wahllokal zu erreichen, weil stark eingeschränkt und nutzt ohne viel Gedöns die Briefwahl, weil er teilhaben will. Nur er, nicht die anderen.

  9. 61.

    Ich bin ein Fan von allem was sich digital erledigen lässt.
    "Gerade in Bezug auf Wahlen sehe ich da viele und große Vorteile (und halte offen gestanden alle, die dagegen sind, für paranoide Fortschrittsfeinde, die meinen, unbedingt imaginäre Gefahren abwehren zu müssen)."
    Sie müssen jedoch eingestehen das es verschwindend gering ist was digital in Behörden erledigt werden kann.
    Immerhin kann man nun ein Auto anmelden. Den Arbeitgeber innerhalb des Monats zu wechseln ist für Elstam (Steuerklasse) noch immer nicht vorgesehen.
    Bei vielem würde man gern wollen aber es scheitert regelmäßig an der Umsetzung. Und dann wollen sie digitale Wahlen ?

  10. 60.

    Vorschlag:
    Wenn Sie eine Frage nicht beantwortet haben wollen, stellen Sie sie einfach nicht.
    Übrigens ist ironischerweise gerade "mein" Wahllokal in einer Schule für behinderte Kinder und Jugendliche. Und das sogar in Tempelhof!
    Dennoch bleibe ich natürlich bei meinem Standpunkt:
    Von zuhause aus wählen zu können sollte eine Option sein.

  11. 59.

    Nichtsdestotrotz freue ich mich für Sie, dass Sie die Briefwahl völlig ok finden. Ich wollte mit meinem Gegenkommentar nur klarmachen, dass es dazu unterschiedliche Sichtweisen geben kann. Ich habe ihn mir gerade nochmal durchgelesen und vielleicht war er etwas zu forsch formuliert. Es sollte keon Angriff auf Sie sein, sorry. Deshalb wünsche Ihnen jetzt alles Gute.

  12. 58.

    Um mal einen Vergleich zu machen. Wir müssen auch keine Supermärkte haben, jeder kann online bestellen. Wir können sämtliche Läden abschaffen. Und Kinos, Theater usw. Kann man alles im Internet erledigen. Eigentlich braucht niemand das Haus verlassen, um sich zu versorgen….

    Wo bin ich hier? Es wird den Behinderten erklärt, dass sie ja wählen können, nur eben etwas anders als Nichtbehinderte. Tolle Gesellschaft. Man muss den Leuten ja auch extra sagen, dass sie in der U Bahn älteren usw. einen Sitzplatz anbieten sollten.

    Juhu, wenn jedermann sich denkt…..

  13. 57.

    Nee, absolut nicht "in die Tonne"! Habe tagesaktuell recherchiert: Nichtpolitische Wahlen nicht als Online-Wahl!

  14. 56.

    Barrierefrei wird extra in der Infobox des RBB zum Bericht erläutert. Da müssen wir nicht diskutieren.

  15. 55.

    Ja, vielleicht bin ich immobil/behindert.
    Geht Sie das etwas an?
    Wenn ich schon "Teilhabe" lese!

  16. 54.

    Ich kenne Menschen, die eben lieber vor Ort wählen möchten. Sei es, weil sei noch unentschlossen sind und bis zum letzten Tag warten, sei es, weil sie der Post nicht trauen und sehen wollen, wie der Zettel in der Wahlurne landet oder aber auch einfach nur, weil sie jeden Kontakt mit Menschen gut finden oder oder…

    Schön, wenn Sie keine Probleme haben. Aber anderen hier etwas zu unterstellen ist nicht sehr nett. Jeder Mensch ticnt anders. Meine Oma will auch mit 90 noch selbst zum Wahllokal, wenn es ihr auch schwer fällt. Es ist hier einfach „heilig“.

  17. 51.

    Sie sind nicht behindert, gelle? Wahrscheinlich können Sie sich deshalb nicht in deren Leben hineionversetzen.
    Es geht um Teilhabe - und zwar in allen Bereichen!

  18. 50.

    An "barrierefrei" verstehe ich en gedankenlosen Gebrauch eines Superlativs nicht.
    Wenn etwas noch Barrieren welcher Art auch immer enthält, ist es allenfalls barrirere(n)REDUZIERT oder barriere(n)ARM.
    Jede Einschränkung ist eine.
    Also wo zieht man die Grenze?
    Was ist noch hinnehmbar und dank welcher Argumente?
    "Allen Leuten recht getan ist eine Kunst, die niemand kann"
    Dieses kluge Sprichwort gilt auch für alle BEHINDERTEN Menschen.

  19. 49.

    Ich bin schwerbehindert und die Briefwahl ist für mich völlig ok. Eigentlich bin ich sogar froh darüber, leider will die AfD die Briefwahl ja abschaffen, weil angeblich Briefwähler fast nie die AfD wählen. Irre, oder?

    Ich kann teilhaben, ich fordere postalisch die Unterlagen an und habe diese am nächsten Tag, Portofrei zurück.

    Gut, dass ich in der Demokratie als Schwerbehinderter die Möglichkeit der Briefwahl habe.

    Mehr muss man zum Thema nicht sagen. Vieles ist Schwurbelei von denen, die so tun, als läge Ihnen das Wohl meiner Gruppe der Schwerbehinderten am Herzen. Meist ist unsere Gruppe den meisten komplett egal, da geht es nur um Langeweile und Wichtigtuerei.

    Wer wirklich betroffen ist, weiß die Briefwahl auch ohne viele Worte zu schätzen.

  20. 48.

    Ja, viele Erstwähler freuen sich darauf und wollen direkt wählen. Wenigstens, um es mal mit zu erleben, worüber immer so gemeckert wird. Schön, wenn es für Sie unwichtig ist, was andere wollen. Wahlfreiheit heißt auch, dass ich entscheiden kann ob und wo ich wähle. Die Abgabe der Stimme sollte jedem so einfach wie möglich gemacht werden, Barrieren dürfen nicht sein.

  21. 47.

    Das sehen andere Menschen aber vielleicht völlig anders als Sie und diese Menschen sollten dann auch die Möglichkeit bekommen, in einem Wahllokal wählen zu können und dafür nicht wer weiß wohin zu müssen, falls ihr ursprüngliches Wahllokal nicht barrierefrei sein sollte.

  22. 46.

    2009? Das ist 15 Jahre her. Kann in die Tonne.
    Wenn ich mir per QR-Code die Wahlunterlagen nach Hause schicken lassen kann, sollte wohl auch eine Wahl auf diesem Wege möglich sein. Schließlich gibt's IT-Experten!

  23. 45.

    "Weshalb soll Ihrer Meinung nach z. B. Erstwählern (jungen Menschen mit Behinderung) das Erlebnis, ein demokratisches Grundrecht wahrzunehmen, versagt werden?"
    "Erlebnis"? In einer engen, stickigen Wahlkabine unter Zeitdruck ein Kreuzchen zu setzen ist für Sie ein Erlebnis?
    Für mich gilt: Briefwahl, seit jeher. Inzwischen kann man die Unterlagen per auf der Wahlbenachrichtigung befindlichem QR-Code anfordern.
    Manchmal geht's in Berlin auch modern.

  24. 44.

    Beim Mitdenken kann ich Ihnen auf die Sprünge helfen: Digitale Signatur - wer das nicht will, wird von den Wahlen ausgeschlossen. Geht also gar nicht.

  25. 43.

    Nun, eine Pflicht, der man nicht nachzukommen braucht, ist letztlich keine.
    Und ich bin begeisterter Internetbenutzer, der auf diese Weise gern erledigt, was immer so erledigt werden kann.
    Gerade in Bezug auf Wahlen sehe ich da viele und große Vorteile (und halte offen gestanden alle, die dagegen sind, für paranoide Fortschrittsfeinde, die meinen, unbedingt imaginäre Gefahren abwehren zu müssen).
    Ich weiß nicht, warum Sie gern per Brief wählen und kann darin auch ehrlich gesagt kaum einen Vorteil erkennen. Außer vielleicht, dass man damit zeitlich flexibler ist und der Weg zur "Wahlurne" (dem einen falls erforderlich auch eine Vertrauensperson abnehmen kann) weniger weit.

  26. 42.

    Ja, natürlich. Die Behinderten sollen sich nicht so haben, etwas mehr Aufwand um ihr Wahlrecht auszuüben ist ja nicht so schlimm. So in etwa? Ironie off. Na Danke, merken Sie eigentlich, was Sie da schreiben?

  27. 41.

    Antwort auf "Mandy W." vom Donnerstag, 23.05.2024 | 08:45 Uhr
    "...dass auch sehbehinderte Menschen selbständig wählen möchten? Briefwahl ist ohne Hilfe nicht möglich." Doch, siehe hier: https://www.dbsv.org/wahlen.html. Wahl im Wahllokal auch nicht; mir ist jedenfalls nicht bekannt, dass es Stimmzettel in Braille gibt. Das Finden einer nicht-bekannten Örtlichkeit ist für Sehbehinderte immer eine Herausforderung, viele lassen sich von einem Navi helfen oder haben eine Begleitperson.

  28. 40.

    Sie haben dabei leider nicht zu Ende gedacht. Am Sonntag "... in einem anderen Wahlraum ihres Kreises oder ihrer kreisfreien Stadt ..." mit dem ohnehin schon mangelhaftem ländlichen ÖPNV? Is nich Ihr Ernst ...

  29. 39.

    Was verstehen Sie an barrierefrei nicht? Es lächerlich zu machen bringt nichts, Dann muss ma; eben z.B. Rampen bauen usw….. Wahlen fallen nicht aus dem Himmel, da ist genug Vorlauf. Das Schlimmste sind Treppen. Jede Stufe ist eine zu viel.

  30. 38.

    Auf Wahlkampfplakate hier jwd steht "SPD wählen, auf Katarina Barley und den Kanzler kommt es an!"

    "den Kanzler", wie heißt er doch?

  31. 37.

    Und wer hat behauptet, dass "Algorithmen und KI die Wahlergebnisse erstellen"?
    Bissel Mitdenken würde schon helfen, um nicht auf solche Fantastereien zu kommen.
    Wie gesagt: In Estland sind Internetwahlen möglich und täglich werden auf der ganzen Welt unzählige Geldgeschäfte auf diese Weise abgewickelt.
    Aber für Wahlen sollte das Internet zu unsicher sein?
    Ich halte das schon deshalb für Quatsch, weil sich die entsprechende Infrastruktur sich bestimmt wesentlich leichter überwachen ließe als in jedes Wahllokal und jedes Briefwahl-Büro jemanden zu stellen, der die Auszählung überwacht.
    Übrigens wurde vermutlich beinahe jede Idee mal von jemandem als "abstrus" o. ä. bezeichnet.
    Egal, wie viele und wie große Vorteile sie den Leuten gebracht hätte oder letztlich brachte.

  32. 36.

    Sowohl als auch!

    Einige Länder haben ein sogenannte Pflicht zum Wählen, heißt etwa dass jeder ein Wahlzettel bekommt, somit die Möglichkeit zu wählen. Ob der Zettel ausgefüllt bzw abgegeben wird, wird nicht kontrolliert. Wahlpflicht bedeutet etwa vielleicht vielmehr Wahl-Moeglichkeit für alle.
    ..
    Bin seit längen überzeugte Briefwählerin.

  33. 35.

    Bitte lesen Sie meinen Text richtig.... Es GIBT die Möglichkeit in einem anderen Wahllokal zu wählen...

  34. 34.

    Jaja, wie reden von Inklusion, Teilhabe usw. und schaffen es nichtmal, barrierefrei Wahllokale zu finden, eine Wahl komm5 ja nicht gerade plötzlich, da hat der Staat genug Zeit, entsprechend vorzusorgen.

    Und wenn hier einige meinen, die behinderten Menschen müssten sich halt kümmern, wählen dürfen sie ja, dann ist das mehr als arrogant.

    Und für die, die Internetwahlen vorschlagen…. Nicht jeder hat die technischen Möglichkeiten bzw. die Infrastrukturen sind auch nicht überall gegeben. Das wäre ein Langfristprojekt. Also völlig unnütz für die aktuellen Probleme der Behinderetn.

  35. 33.

    Wurde schon 2009 vom BVerfG für verfassungswidrig erklärt. Wenn Algorithmen und KI die Wahlergebnisse erstellen, kann gleich ganz auf Wahlen verzichtet werden. Einfach Internet machen lassen?
    Bissel Vorbildung und weiter denken würden reichen, um nicht auf solche abstrusen Ideen zu kommen.

  36. 32.

    Ja, warum nicht gleich die Post die Stimmzettel auszählen lassen? :-D
    Nur Briefwahl ist keine gute Idee und öffnet Wahlfälschungen Tür und Tor. Der Wahlvorgang und die Auszählung müssen öffentlich durch jeden kontrollierbar sein. Das steht nicht umsonst im BWahlG.

  37. 31.

    Und wie wäre es mit meinem Vorschlag einer Internetwahl?
    Ist die Hardware erstmal vorhanden, muss man nicht mal mehr die Wohnung verlassen.

  38. 30.

    Wie wär's mit Briefwahl für Alle, kein Wahllokale?

  39. 29.

    Weshalb soll Ihrer Meinung nach z. B. Erstwählern (jungen Menschen mit Behinderung) das Erlebnis, ein demokratisches Grundrecht wahrzunehmen, versagt werden? Das hat etwas mit Wertschätzung zu tun und als gleichberechtigter Bürger behandelt zu werden.

  40. 28.

    Ich denke,dass die Wahlleitung null Ahnung von den Wahllokalen hat,die sie einrichten:wie kann es sein,dass ein Wahllokal mangels Anbindung an den ÖPNV nur mit einem Fußweg von knapp 2km, per Auto oder Taxi erreichbar ist. Die gegenüberliegende Straßenseite erreicht ihr Wahllokal nach ca.300m Fußweg oder per Bus!
    Zur Europawahl ist unser Wahllokal nach ca. 400m Fußweg erreichbar, allerdings in einer Mühle - die Räumlichkeiten kann sich jeder vorstellen. Und das zu Zeiten von Inklusion! Traurig!

  41. 27.

    Wahlberechtigte können aber auch einen Wahlschein beantragen, mit dem sie per Briefwahl oder in einem anderen Wahlraum ihres Kreises oder ihrer kreisfreien Stadt (weil beispielsweise „ihr“ Wahlraum nicht barrierefrei erreichbar ist) wählen können.

  42. 26.

    "Was erwarten die leute den?"

    Ich erwarte, dass die unterschiedlichen Bedürfnisse der Menschen bei den Wahllokalen mehr berücksichtigt werden. Das hat etwas mit Respekt vor den Menschen zu tun, die davon betroffen sind.

    "Man muss doch aus jeder perspektive auch minimal realistisch sein."

    Ich finde nicht, dass solch eine Erwartung unrealistisch ist.

  43. 25.

    Ich finde, dass Wahllokale für alle Menschen erreichbar sein sollten. Und wenn das so absolut nicht möglich ist, dann doch zumindest für so viele wie irgend möglich. Das hat etwas mit Respekt vor diesen Menschen zu tun. Was haben Sie für ein Problem mit solch einer Vorstellung? Sie tun ja gerade so, als würde man etwas unmögliches fordern. So schwierig ist das glaube ich jedoch nicht, die Wahllokale mehr nach dem Aspekt der Barrierefreiheit auszuwählen.

  44. 24.

    Bei der Auswahl der Wahllokale hakt es an mehreren Stellen: Bei den letzten beiden Wahlen hatte die gegenüberliegende Straßenseite einen Fußweg von ca. 400m oder mit dem Bus erreichbar. Unsere Straßenseite musste einen Fußweg von knapp 2km in ein anderes Wahllokal zurücklegen, welches mit keinem öffentlichen Verkehrsmittel erreichbar ist. Diesmal ist das Wahllokal ca. 400m entfernt, aber in einer Mühle untergebracht - die Räumlichkeiten kann sich jeder vorstellen: nicht barrierefrei!

  45. 22.

    Nein, müsste es nicht. Aber die Prioritäten scheinen woanders zu liegen.

  46. 21.

    Es ist und bleibt dennoch eine Benachteiligung, wenn diese Menschen das barrierefreie Wahllokal nicht erreichen können. Und wenn sie dennoch in einem Wahllokal wählen möchten und nicht per Briefwahl, müssen sie wahrscheinlich einen weiteren Weg in Kauf nehmen.

  47. 20.

    Was erwarten die leute den? Bei den Kommentaren wird ja wirklich die eierlegende Wollmilchsau gefordert. Klar müssen alle die Chance haben zu wählen und das haben sie!
    Man muss doch aus jeder perspektive auch minimal realistisch sein.

  48. 19.

    Ich finde die Zahl für Tempelhof-Schöneberg erschreckend hoch. Dass es bisher keine rechtlichen Vorgaben für barrierefreie Wahllokale gibt, könnte man auch als Diskriminierung bewerten zumindest jedoch als gedankenlos. Die Prioritäten liegen anscheinend woanders und mobilitätseingeschränkte Menschen fallen mal wieder hinten herunter, wie so oft.

  49. 18.

    Ja, bloß nicht Mängel aufzeigen. Fünf von sechs sind ja perfekt. Also alles gut. Klar. Die wenigen Lokale, wo die Behinderten dann nicht reinkommen, was soll’s, die können ja Briefwahl machen, alles nicht so schlimm. Sie können sich offenbar nicht vorstellen, wie oft Behinderte benachteiligt werden. Muss das echt in der heutigen Zeit noch sein?

  50. 17.

    Mal eine kleine Nachfrage: Wie konkret sollte ein Wahllokal sein, um wirklich als uneingeschränkt barrierefrei zu gelten?
    Überall Leitbänder in Braille (und auch entsprechend beschriftete Wahlzettel) und ständige Durchsagen in allen möglichen Sprachen (und alle in EINFACHER Sprache)?
    In jedem Wahllokal mehrere Gebärdendolmetscher (auch für alle denkbaren ausländischen Gebärdensprachen)?
    Bis Deutschland vernünftig wird und Internetwahlen erlaubt, schlage ich folgendes vor:
    Auf jeder Wahlbenachrichtigung sollte immer auch das nächstgelegene rollstuhlgerechte Wahllokal angegeben werden und die Auswahl des gewünschten Wahllokales sollte (zumindest bei Vorlage eines Schwerbehindertenausweises) frei sein.
    Das wäre ein zumindest KLEINER Kompromiss.

  51. 16.

    So so, ist also alles nicht so schlimm….. Ihre Aussage ist schrecklich, erinnert mich an „wenn kein Brot da ist, esst Kuchen“.

    Teilhabe impliziert auch, dass jeder die Wahl hat wo und wie er wählen kann. Sonst können wir ja gleich auf Briefwahl umstellen, wozu noch Wahllokale?

  52. 15.

    Ich predige es seit Jahr und Tag:
    INTERNETWAHLEN!
    (Und keine Angst, liebe Paranoiker, ich meine OPTIONALE.)
    Estland kriegt sowas hin - Deutschland nicht.
    Bei uns kann man nur Geldgeschäfte aller Art über dieses angeblich so unsichere Medium abwickeln.
    Tag für Tag, ohne dass es dabei Pannen und Betrügereien hagelt.
    Aber um ein paar Kreuzchen auf ein paar Zetteln zu machen, muss man entweder zum Briefkasten oder zum Wahllokal dackeln.
    Auch wenn man kaum dackeln kann, Briefwahlen für zu manipulationsanfällig hält und vielleicht gerade am Wahlsonntag was anderes vorhat (z. B. zuhause zu bleiben).

  53. 14.

    Da haben Sie völlig recht. Sollen die Krüppel doch zu Hause bleiben und uns nicht mit ihren körperlichen Gebrechen den schönen Wahlsonntag versauen.

    Falls Sie es nicht gemerkt haben, das war ironisch gemeint.

    "Da die Kommunen auf eigene Räumlichkeiten angewiesen sind, kann nicht immer alles barrierefrei sein" - Genau hier liegt das Problem. Vor 15 Jahren trat das Inklusionsgesetz in Kraft, das die Barrierefreiheit dieser Räumlichkeiten fordert. Es würde schon reichen alle Schulen barrierefrei herzurichten, um ausreichend barrierefreie wohnortnahe Wahllokale bereitzustellen. Passiert ist bisher kaum etwas. Bei uns im Bezirk wurde nicht eine weiterführende Schule in den letzten 15 Jahren barrierefrei gemacht. Stattdessen wir den betroffenen Wählern und Schülern der Zugang verwehrt.

  54. 13.

    Seit Corona sind die Pflegeheime tlw. Keine Wahllokale mehr. Das könnte man nochmal prüfen. Die sind barrierefrei.

  55. 12.

    Diese zahlen sind unglaublich! Wozu haben wir eigentlich die BRK? Hat sich außerdem mal jemand überlegt, dass auch sehbehinderte Menschen selbständig wählen möchten? Briefwahl ist ohne Hilfe nicht möglich. Das Wahllokal ist nicht zu finden, da es sich in einem Nebengebäude einer Schule befindet. Schon diese zu finden, ist eine Herausforderung ohne Begleitung. Am fehlender Barrierefreiheit scheitert in diesem Land so oft so Einiges. Unglaublich, dass nicht mal Gesetze dagegen helfen.

  56. 11.

    Aha. War es nicht mal so, unterhalb der Gesetze darf man nicht, aber ein Mehr ist nicht verboten? Aber der barrierefreie Zugang ist doch nie ein Thema in Berlin. Jeder/Jede wird wissen wo es überall hakt.

  57. 10.

    Immerhin können mobilitätseingeschränkte Personen die Briefwahl nutzen. Somit ist das Wahlrecht gegeben.

    Auf jeder Wahlbenachrichtigung ist vermerkt, ob das Wahllokal barrierefrei ist. Da die Kommunen auf eigene Räumlichkeiten angewiesen sind, kann nicht immer alles barrierefrei sein

  58. 9.

    Genau aus diesem Grund wurde die Briefwahl eingeführt. Keinem behinderten Menschen ist es verwehrt seine Stimme abzugeben.

  59. 8.

    Gerade Sonntags könnten vielleicht relativ unbürokratisch Wahllokale in die ansonsten leere und leider recht zahlreiche Einkaufsparadiese errichtet werden.

  60. 7.

    Ja das sehe ich auch so. Hier im erwähnten Bezirk Tempelhof-Schöneberg ist auch das ja schon geöffnete Wahllokal im Rathaus Schöneberg im Keller nur über einen ruckeligen Weg zu einem Seiteneingang oder über viele Treppen vom Haupteingang zu erreichen. Der Raum selbst ist schlecht beleuchtet und schlecht belüftet, aber das ist sicher zuviel verlangt. Aber bitte nicht vergessen: die Ehrenamtlichen in den Wahllokalen können nichts dafür, dass die Räumlichkeiten oft ungeeignet sind.

  61. 6.

    Könnte Ihre Schlagzeile nicht auch lauten: 5 von 6 Wahllokalen ist barrierefrei!

  62. 5.

    Das ist leider die Realität in Deutschland, die mir jeden Tag das Leben schwer macht.

  63. 4.

    Kein einziges Wahllokal dürfte nicht barrierefrei sein.

  64. 3.

    Wird auch in 2023 das gleihce Problem wie in den Vorjahren bestehen. Die meisten Kommunen interessiert es nicht. Da es u.a. kein "Wahlvorkommnis" ist ...

  65. 2.

    Immerhin gibt es die Möglichkeit per Brief zu wählen.

    Auch für Nichtbehinderte viel angenehmer als ein Pflichttermin am Sonntag. Wobei es Leute gibt die gern zum Wahllokal gehen, auch in Ordnung.

    Ich glaube, auch jeder kann per Briefwahl abstimmen aber manche Drucksachen erwecken den Eindruck, dies ist nur bei Abwesenheit vorgesehen!

  66. 1.

    Peinlich, einfach nur peinlich und traurig

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