"Es geht jetzt nicht darum, eine Regierung mit neuen Parteien zu bilden, die taktisch das gleiche Desaster weiterverwaltet, das vorher die Große Koalition verwaltet hat", sagte Sahra Wagenknecht, Fraktionschefin der Linken im Bundestag, am Montag rbb-Inforadio. "Nur für Farbenspiele stehen wir nicht zur Verfügung."
Die Linke habe gute Vorschläge für die Themen, bei denen es in Berlin Probleme gebe - beispielsweise steigende Mieten oder unterfinanzierte Schulen, stellte Wagenknecht fest. "Da haben wir gute Vorschläge und die werden wir jetzt natürlich sehr selbstbewusst in diese Verhandlungen einbringen." Eine Koalition mit den Sozialdemokraten in Berlin hänge auch davon ab, "ob die SPD tatsächlich bereit ist, eine sozialere Politik zu machen".
Die Politik müsse dafür sorgen, dass die Menschen durch die AfD nicht gegeneinander ausgespielt werden können, forderte Wagenknecht. Berlin werde immer mehr eine Stadt der Immobilien-Haie, es fehle oft an Elementarem bei der Versorgung der Bürger, wie z.B. bei den Bürgerämtern oder Schulen. "Gerade weil es jetzt mehr Flüchtlingskinder in der Schulen gibt, verschlechtert sich natürlich die Situation, wenn nicht mehr Lehrer eingestellt werden - und das muss sich ändern."
Die Linke werde allerdings auch untersuchen, weshalb sie wie in Wohngebieten in Ost-Berlin Stimmen verloren habe bei "Menschen, denen es nicht gut geht".