Schäden durch Hochhaus-Bau -
Der abgesackte Bahnhof der U-Bahnlinie 2 am Berliner Alexanderplatz wird entgegen des ursprünglichen Sanierungskonzepts nun doch nicht angehoben. Das erklärte der BVG-Vorstand Rolf Erfurt am Mittwoch im Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses. Der Boden unter dem Tunnel sei durch Zementinjektionen jetzt stabilisiert worden. Damit sei das wichtigste Sanierungsziel erreicht.
Durch die Arbeiten des Hochhausbauherrn Covivio in der Baugrube nebenan war der 100 Jahre alte Bahnhof um fast vier Zentimeter abgesackt. Im Februar hatte der französische Investor deshalb gemeinsam mit der BVG und der Technischen Aufsichtsbehörde beim Senat ein zweistufiges Sanierungskonzept vereinbart.
Im ersten Schritt wurden durch Covivio sogenannte Injektionslanzen eingebracht, durch die Zement unter den Bahnhof gespritzt werden sollte. Dieser Schritt sei nun erfolgreich abgeschlossen worden, so BVG-Vorstand Erfurt auf eine Frage der grünen Verkehrsexpertin Antje Kapek. Der Untergrund sei mittlerweile stabil. Der zusätzliche Zement habe den Bahnhof um fünf Millimeter nach oben gedrückt.
Risiko für weiteren Schaden laut BVG zu groß
In einem zweiten Schritt sollte der Tunnel eigentlich durch weitere Injektionen auf seine frühere Lage - also um fast vier Zentimeter - gehoben werden. Darauf solle nun verzichtet werden, so Erfurt. Das Risiko sei zu groß, dass das alte unbewehrte Betonbauwerk dabei weiter beschädigt werden könnte. Die Technische Aufsichtsbehörde in der Senatsverkehrsverwaltung müsse noch zustimmen.
Demnächst werde die BVG dann die Schienen auf dem abgesackten Gleis Richtung Pankow wieder einbauen. Der BVG-Vorstand geht davon aus, dass die U2 dann nach den Sommerferien Ende August wieder zweigleisig fahren kann.
Der U-Bahnverkehr Richtung Pankow war Anfang August letzten Jahres eingestellt worden. Seitdem verkehrt die U2 nur eingleisig, zwischen Senefelder Platz und Klosterstraße wurde ein Pendelverkehr eingerichtet.
Sendung: rbb24 Inforadio, 21.06.2023, 18 Uhr