Brandenburg - Rechnungshof kritisiert geplante Notlagen-Erklärung für neue Schulden

Di 18.10.22 | 17:28 Uhr
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Symbiolbild: Das Logo des Landesrechnungshofes Brandenburg. (Foto: Ralf Hirschberger/dpa)
Bild: Ralf Hirschberger/dpa

Der Brandenburger Landesrechnungshof hat die Absicht der rot-schwarz-grünen Regierungskoalition kritisiert, dem Landtag die Feststellung einer außergewöhnlichen Notsituation für die kommenden beiden Haushaltsjahre vorzuschlagen. Damit soll die Schuldenbremse außer Kraft gesetzt und ein neuer Kredit in Höhe von zwei Milliarden Euro aufgenommen werden. Die Landesregierung will damit angesichts steigender Energiepreise und hoher Inflation Bürger und Unternehmen unterstützen.

Derzeit sei jedoch noch nicht absehbar, welche Steuermehreinnahmen Brandenburg in den kommenden zwei Jahren erwarten könne, erklärte der Landesrechnungshof in einer Mitteilung am Dienstag. Zudem sei noch nicht geklärt, welche Hilfen aus dem angekündigten 200-Milliarden-Paket des Bundes finanziert würden und welche Hilfen das Land darüber hinaus finanzieren dürfe.

Nach Ansicht des Landesrechnungshofs wäre daher insbesondere die Feststellung der Notlage für das Jahr 2024 verfassungsrechtlich fragwürdig. Denn künftige wirtschaftliche oder politische Entwicklungen seien aktuell ebenso wenig absehbar wie Möglichkeiten von Einsparungen oder Mehreinnahmen. "In Zeiten wie diesen, in denen Krisen fast schon zum Normalzustand gehören und eine Milliarde Euro schon als kleinste Recheneinheit gilt, sollten trotz aller verständlicher Sorgen der Menschen und der Unternehmen strenge Maßstäbe für die Aufnahme neuer Kredite gelten", so der Rechnungshof.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 18.10.2022, 19:30 Uhr

3 Kommentare

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  1. 3.

    Wetten, dass die gleichen Einstellungen im Kopf, die seit über 30 Jahren jedes Großprojekt scheitern lassen, fremdes Geld „in den Sand setzen“ und damit bewiesen haben, mit Geld nicht umgehen zu können, sich über den Rechnungshof hinwegsetzen werden? An dieser Stelle müsste der Rechnungshof sogar Rückzahlungskompetenzen haben. Denn langsam stellt man sich die Frage, ob man sich Brb. überhaupt noch leisten kann. Aber, arrogant und bornierter Anschein gegenüber dem Rechnungshof werden sich doch hoffentlich nicht durchsetzen? Was wird kommen?

  2. 2.

    Ich frage mich, wo sind all die Gelder geblieben, die von Brandenburg 2019 kurz vor der Einführung der Schuldenbremse noch als Kredit aufgenommen wurden? Oder was ist mit den Geldern passiert, die der Bund dem Land während Corona zugewiesen hat? Wie wäre es wen die Landesregierung hier einmal alles offenlegt und nicht immer nach neuen Geldern und die Hilfe vom brüllt.

  3. 1.

    Brandenburg macht nur Schulden. Wer soll das mal bezahlen? Schulden auf Kosten der Leute von morgen ist ein Verbrechen und sollte entsprechend bestraft werden.

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