4:1-Heimsieg - Hertha besiegt Gladbach und springt auf den Relegationsplatz
Hertha BSC hat im fünften Spiel den ersten Bundesliga-Sieg des Jahres eingefahren. Die Berliner drehten gegen Borussia Mönchengladbach die Partie und verlassen durch den 4:1-Erfolg die direkten Abstiegsplätze.
Jubel im Olympiastadion: Hertha BSC hat am Sonntag den ersten Sieg des Jahres gefeiert. Gegen Borussia Mönchengladbach lagen die Berliner zunächst mit 0:1 zurück und gewannen am Ende trotzdem noch mit 4:1. Das Team von Trainer Sandro Schwarz drehte vor 40.973 Zuschauern die Partie - und ein Geburtstagskind wurde dabei zum Matchwinner.
Coach Schwarz setzte gegen Gladbach mit der Dreierkette auf einen Systemwechsel. Im Vergleich zum 0:3 gegen Frankfurt spielten Marton Dardai, Jessic Ngankam und Neuzugang Tolga Cigerci von Beginn an. Dodi Lukebakio, Jonjoe Kenny und Jean-Paul Boetius mussten zunächst auf der Bank Platz nehmen.
Der Spielverlauf
Hertha startete offensiv und presste schon am gegnerischen Strafraum. Ein mutiger Beginn der Berliner, dem jedoch wenig folgte. Stattdessen fanden die Gäste immer besser ins Spiel und übernahmen die Kontrolle. Nach einer Ecke von Jonas Hofmann flog der Kopfball von Marcus Thuram jedoch über das Tor von Hertha-Keeper Oliver Christensen (8.). Keine zehn Minuten später war Gladbach nach einer fast identischen Situation aber erfolgreich. Diesmal brachte Ex-Herthaner Luca Netz den Eckball in den Strafraum, wo Nico Elvedi zum 1:0 einköpfte (17.).
Gestärkt durch die Führung behielten die Gäste weiter die Kontrolle auf dem Rasen. Doch die Charlottenburger waren immer wieder um offensive Aktionen bemüht. Tolga Cigerci leitete den Ball mit der Hacke weiter zu Marco Richter, der ihn vor das Tor spielte. Dort stand Jessic Ngankam völlig frei und traf zum 1:1-Ausgleich (30.). Es war Herthas erstes Tor seit über drei Wochen - und das sorgte auch bei Ex-Trainer Pal Dardai aus der Tribüne für ein breites Lächeln. Und der Ausgleichstreffer wirkte sich auch auf die Kräfteverhältnisse auf dem Platz aus. Plötzlich übernahm Hertha die Kontrolle, schnupperte durch Uremovic und Niederlechner sogar noch an der Führung. Es blieb aber vorerst beim Unentschieden.
Auch nach der Pause machten die Berliner da weiter, wo sie aufgehört hatten: Sie drückten auf das nächste Tor. Cigerci spielte einen Querpass zu Marton Dardai außerhalb des Strafraums, der mit einem sehenswerten Volley-Schuss zum 2:1 traf (52.). Ein Tor der Kategorie "Tor des Monats" - und für den Offensivspieler zugleich auch ein Geburtstagsgeschenk und die Tor-Premiere in der Bundesliga.
Die Gäste taten sich nun schwer. Zwar kreierte das Team von Trainer Daniel Farke nach und nach wieder mehr offensive Aktionen, wirklich gefährlich waren die aber selten. Kurz vor Schluss ging dann doch nochmal ein Raunen durch das Olympiastadion. Thuram brachte den Ball mit einem harten Schuss aufs Tor, wo Oliver Christensen die Hand hochriss - und den Ausgleich gerade so verhinderte (87.).
Sollte Herthas erster Sieg des Jahres doch nochmal in Gefahr geraten? Diese Frage beantwortete der eingewechselte Derry Scherhant nach einer starken Annahme und seinem Treffer zum 3:1 mit Nein (90.+1). Nach einem Foul von Kone an Lucas Tousart im Starfraum bekam Hertha sogar noch einen Elfmeter. Dodi Lukebakio verwandelt souverän und macht mit dem 4:1 Herthas ersten Sieg des Jahres perfekt (90.+7).
Die Kurz-Analyse
Borussia Mönchengladbach startete dominant in die Partie, streute Tempowechsel ein und näherte sich mit zahlreichen Standards dem ersten Tor an. Eine Ecke brachte dann auch die verdiente Führung. Doch Hertha warte davon unbeeindruckt auf eine Chance und kämpfte sich mit dem schon herausgespielten Ausgleich zurück in die Partie. Das Spiel der Gäste erlebte daraufhin einen Bruch. Gladbach machte zu wenig und so hätte Hertha schon vor der Pause in Führung gehen können.
Das gelang dann nach Wiederanpfiff mit einem Traumtor von Marton Dardai aus mindestens 25 Metern. Diesen Vorsprung verteidigte Hertha mit einer kämpferischen Mannschaftsleistung. Oliver Christensen verhinderte mit einer wichtigen Parade in der Schlussphase den Ausgleich. Die beiden späten Hertha-Tore in der Nachspielzeit ließen den Druck endgültig abfallen und waren der endgültige Startschuss für eine blau-weiße Jubelparty im Olympiastadion.
Das Spiel im Liveticker
Sendung: rbb24, 12.02.2023, 22 Uhr