Special-Olympics-Reporter über "Inklusiv Gewinnt" - "Eigentlich sollte inklusiver Sport die Normalität sein"

Mo 11.09.23 | 18:32 Uhr | Von Sebastian Stuart, Special-Olympics-Reporter
Sebastian Stuart bei Inklusiv gewinnt im Gespräch mit Moderatorin Silke Beickert (Quelle: rbb)
Audio: Antenne Brandenburg | 11.09.2023 | Sandra Fritsch | Bild: rbb

Am Sonntag traten in Potsdam Sportler mit und ohne Beeinträchtigung gegeneinander an. Special-Olympics-Ruderer und Reporter Sebastian Stuart war bei den Wettkämpfen dabei und wünscht sich, dass inklusiver Sport alltäglich wird.

Teilnehmer von Olympischen und Paralympischen Spielen sowie der Special Olympics sind am Sonntag erstmals gegeneinander angetreten. Vier Sportarten wurden dabei ausgetragen. "Inklusiv Gewinnt" hieß die Veranstaltung in Potsdam. Sie fand zum ersten Mal statt.

Auch Sebastian Stuart war dabei. Er ist selbst Sportler in einem Ruderverein. Und er ist Reporter und berichtet über die Special Olympics. Das hat er schon bei den World Games für sportschau.de gemacht. Er erzählt, wie er den Tag erlebt hat und welche Wünsche er für die Zukunft hat.

Erlebnisbericht von Sebastian Stuart:

Am Sonntag waren nicht nur die hochsommerlichen Temperaturen im Olympiastützpunkt Potsdam bemerkenswert - es ging auch sehr inklusiv zur Sache.

Die Stiftung der ehemaligen Eiskunstläuferin Katarina Witt in Zusammenarbeit mit vielen ehrenamtlichen Helfern und Medienpartnern wie dem rbb haben diese Veranstaltung möglich gemacht.

Es war die erste Veranstaltung dieser Art in Potsdam und es soll auch weitergeführt werden.

Es begann am Mittag mit Kanu auf der hauseigenen Strecke, gefolgt von Schwimmen, Sitzvolleyball und als Abschluss gab es verschiedene Leichtathletikwettbewerbe.

Wenn man bedenkt, dass in einigen Disziplinen Athleten aus dem Parasport, andere von Special Olympics und zu guter Letzt auch Olympiateilnehmer gegeneinander an den Start gingen, gibt es doch sehr viele unterschiedliche Herausforderungen. Unter anderen gab es auch ein Staffelschwimmen mit Athleten aus allen Bereichen. Um eine Gleichheit beim Leistungsniveau der Athleten zu schaffen, wurde beim Schwimmwettbewerb zum Beispiel mit verschiedenen Startzeiten gearbeitet.

Ich selbst habe das Speerwerfen im Sitzen ausprobiert und musste feststellen, dass es nicht so einfach war.

Die Idee dahinter ist nicht nur, dass Berührungsängste abgebaut werden, sondern auch Sportvereine sich mehr für inklusiven Sport öffnen. Dafür sind viel ehrenamtliches Engagement und auch neue Ideen erforderlich.

In Gesprächen mit den Sportler/innen konnte ich die Begeisterung spüren. Es ist etwas Neues, aber eigentlich sollte es die Normalität sein. Für mich persönlich wünsche ich mir auch eine breitere Unterstützung für Menschen mit allen Arten von Einschränkungen.

Es gab auch ein vielfältiges Bühnenprogramm mit Sportgruppen aus der Region sowie einer Fallschirmspringergruppe, die mit ihren bunten Fallschirmen mitten auf dem Sportfeld landete.

In den kommenden Jahren wird die Anzahl der sich präsentierenden Vereine hoffentlich noch mehr werden - und diese Veranstaltung sich einen festen Platz im Potsdamer Sportkalender sichern.

Ich freue mich schon auf das nächste Jahr.

Sendung: Inklusiv gewinnt, 10.09.2023, 16:45 Uhr

Beitrag von Sebastian Stuart, Special-Olympics-Reporter

Nächster Artikel