Rechte Übergriffe nach der Wende - Wie Ostdeutsche die #baseballschlägerjahre jetzt aufarbeiten

Do 07.11.19 | 21:16 Uhr | Von Anke Fink
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Etwa 150 Rechtsradikale feierten am 20.04.1991 vor der Kulisse der Dresdner Frauenkirche den 102 Geburtstag Hitlers. (Quelle: dpa/Hiekel)
Bild: dpa/Hiekel

Aufarbeitung der Nachwendezeit im Osten: Im Netz erzählen derzeit Hunderte User von Prügelattacken und einer Atmosphäre der Angst vor Rechtsextremen nach dem Mauerfall. Ausgangspunkt der Debatte - ein kleiner Tweet. Von Anke Fink

30 Jahre ist es her, dass der SED-Funktionär Günter Schabowski sagte: "Das tritt nach meiner Kenntnis... ab sofort, unverzüglich." Am gleichen Abend öffnete sich die Grenze zu West-Berlin an der Bornholmer Straße. Der Rest ist Geschichte. In diesen Tagen wird sich wieder erinnert an jene Zeit, die so unglaublich war. Politiker würdigen den Mut der Menschen, die auf die Straße gingen und den Staat in die Knie zwangen. Sie werden sagen, welch außergewöhnliche Leistung das war und wie enorm die Anstrengungen danach, die häufig mit dem Verlust von Arbeitsplätzen und sozialen Strukturen einhergingen. Heute nennt man das "Anerkennung von Lebensleistungen".

Was jedoch kaum auf öffentlichen Jubiläumsveranstaltungen gesagt wird, ist wie der Alltag nach der Wende aussah - ohne funktionierende Polizei und Justiz, ohne Lehrer, die ihren Schülern nicht nur Unterrichtsstoff beibringen, sondern auch Begleiter sind auf dem Weg zum Erwachsenwerden. In den 90ern herrschte in weiten Teilen Ostdeutschlands das Recht des Stärkeren – vor allem unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen - und die Starken waren brutale stramme Neonazis. Davon liest man jetzt vor allem im Internet.

Hunderte ähnliche Geschichten

Christian Bangel, Autor der Wochenzeitung "Die Zeit", ist in Frankfurt (Oder) aufgewachsen und nennt die Zeit nach dem Mauerfall schon länger Baseballschlägerjahre. Ende Oktober 2019 ruft er bei Twitter dazu auf, über Erfahrungen dieser Jahre zu berichten. "Ihr Zeugen der Baseballschlägerjahre. Redet und schreibt von den Neunzigern und Nullern. It's about time."

Was dann passiert, damit hat Bangel nicht gerechnet. Hunderte Twitter-User schreiben von ihren schlimmsten Erfahrungen, ihrem Alltag voller Angst vor Demütigung, Prügel und dem Tod. Viele schreiben vom Leben in Kleinstädten und Dörfern auch in Brandenburg.

Twitter-User Robert Claus aus Bad Freienwalde etwa, wie ihm bei einer Technoparty als 15-Jähriger auf der Toilette eines Jugendclubs eine Waffe an den Kopf gehalten wurde: Er sollte sich entschuldigen, einen von den Angreifern als Nazi bezeichnet zu haben. Laut Claus sind die Neonazis überall gewesen: im Fußballclub, im Schulbus, in der Klasse, beim Sportunterricht. Regelmäßig sei er in der Umkleidekabine angegriffen worden. Neidisch blickte er auf andere Städte in Brandenburg, wie er weiter schreibt, etwa Strausberg und Frankfurt (Oder), die alternative Jugendzentren hatten - ohne Nazis. In Bad Freienwalde sei der Alternativclub nach kurzer Zeit "abgefackelt" worden.

Tommy aus Frankfurt (Oder) berichtet von Verhaltensregeln, die er sich in den 90ern selbst auferlegte, wenn er alleine unterwegs war. Unauffällig verhalten, mit dem Fahrrad fahren, aber nur in Seitenstraßen, in den öffentlichen Verkehrsmitteln vorn sitzen und beschäftigt tun, wissen, wo Schutzräume sind. "Und wenn sie kommen, lauf oder freeze. Dann beten."

Marc Brandenburg berichtet bei Twitter, dass Eberswalde ein hartes Pflaster für ihn gewesen sei als halber Ausländer und bekennender Antifaschist. Vivian Bergmann schreibt von einem Ausflug nach Brandenburg in eine Jugendherberge. In ihrer Jugendgruppe sind demnach auch Punks und Dunkelhäutige dabei. Sie seien mit den Leuten im Dorf ins Gespräch gekommen und hätten gehört: "Entweder du bist hier rechts, oder du hältst deine Klappe. So ist das hier".

Am Abend hätte dann eine Gruppe Rechter vor der Unterkunft Lagerfeuer gemacht, Sprüche gebrüllt und Flaschen geworfen. Von der herbeigerufenen Polizei hieß es laut Vivian Bergmann: "Ach, das sind doch nur ein paar Jugendliche, die machen doch nichts."

Hilfe zur Selbsthilfe

Unter #baseballschlägerjahre liest man immer wieder, dass man jeden Tag zum Opfer rechter Gewalt werden konnte, weil die Neonazis überall waren. Ein Twitter-User, der sich freier Journalist nennt, hat im Archiv der Märkischen Allgemeinen Zeitung einen Artikel aus dem Jahr 1991 entdeckt, der den Titel hat: "Skins verunsichern Rathenow". Darin ist die Rede davon, dass Neonazis wieder einmal den Bahnhofswartesaal stürmten, um sich zu prügeln. Da die Bevölkerung von der Polizei keine Hilfe erwarten könne, überlege sie nun eine Bürgerwehr zu gründen.

Natürlich lassen sich nicht alle Geschichte unter #baseballschlägerjahre auf ihren Wahrheitsgehalt überprüfen, aber allein die pure Masse an ähnlichen Tweets zeichnet ein erschreckendes Bild der Nachwendezeit. Wer anders aussah, mit längeren, bunten oder toupierten Haaren musste vor allem schnell rennen können, um unverletzt nach Hause zu kommen.

Seit 1990 starben nach Angaben der Amadeu Antonio Stiftung etwa 180 Menschen durch rechtsextreme Übergriffe. Wie viele Verletzungen es gab, die die Menschen verängstigt zurückließen, ist nicht zählbar.

Eltern hatten mit sich zu tun

Hilfe gab es für viele kaum. Wie Twitter-User erzählen, kamen Polizisten selten und wenn, dann verwiesen sie darauf, dass man sich nicht wundern müsse, wenn man mit solch‘ einem Aussehen provoziere. Manche Eltern taten demnach die Prügel als Rangeleien unter Jugendlichen ab und zogen lieber die Vorhänge zu, wenn vor dem Fenster Nazi-Lieder gesungen wurden.

Die Brandenburger Landtagsabgeordnete der Linken, Andrea Johlige, schreibt, dass viele Eltern gar nicht wissen wollten, wie "gefährlich ihre Kinder - sofern sie nicht rechts waren - eigentlich lebten". Es habe niemanden interessiert, weil die Eltern mit sich zu tun hatten: mit Arbeits- und Perspektivlosigkeit

Den Heranwachsenden blieb oft nichts anderes übrig als nicht aufzufallen oder mitzulaufen. Oft waren es Bekannte aus der Schule oder der Nachbarschaft, die sich als die größten Nazis aufführten. "Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß", heißt das Buch von Manja Präkels, aufgewachsen in Zehdenick, das diese Zeit beschreibt.

Auch Daniel Schulz, Redakteur der "taz", erzählt in seinem preisgekrönten Essay "Wir waren wie Brüder" [taz.de] über seine Jugend in Ostdeutschland und verschweigt darin nicht, dass Neonazis oft sogar gute Freunde waren. Diese Autoren haben ihre Heimatorte recht bald verlassen, etwa Richtung Berlin oder Leipzig, um woanders zu studieren und den Baseballschlägern zu entkommen. Das heißt aber keineswegs, dass die Neonazis dort nicht ebenfalls versuchten, Angst und Schrecken zu verbreiten.

Rüdiger Haas schreibt bei Twitter über Berlin 1990. "Wohnblock mit 3 Eingängen und 6 Etagen. Voll mit Vietnamesen. Ich wohne gegenüber und werde wach durch Schreie. Nazis überfallen die Blöcke. Vietnamesen, die entkommen wollen, werden gejagt. Keiner hilft!!!"

Wer sind die Schläger von gestern heute?

Es wird von Jugendclubs berichtet, die auch in Berlin von Rechtsextremen dominiert wurden. Neonazis sind den Usern zufolge auch im Westen der Stadt unterwegs gewesen und haben ihre Opfer ins Koma geprügelt und in den "Beton beißen" lassen.

Berlin oder auch Leipzig waren keineswegs angstfreie Schutzräume, allerdings, schreibt taz-Autor Daniel Schulz in seinem Essay, ließ sich der ostdeutsche Alltag dort ausblenden. "Wenn ich mich in den richtigen Bezirken aufhalte, treffe ich keine Männer mit Glatzen."

Im Internet findet gerade eine Massen-Traumatherapie statt, für die es anscheinend höchste Zeit ist. Denn die Schläger und Schlägerinnen aus den 90ern sind jetzt Erwachsene zwischen 40 und 50 Jahren - und nicht selten die Polizisten und Erzieher von heute.

Beitrag von Anke Fink

19 Kommentare

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  1. 19.

    Kurze Randbemerkung: mit stalinismus hat das direkt relativ wenig zu tun. die deutschen blieben deutscher ideologie verpflichtet - oder anders: in der postfaschistischen gesellschaft blieb nation ein zentraler intergrationsmodi. große teile blieben antikommunistisch, deutscher ideolgie verhaftet. weder in der kurzen stalinistischen phase noch danach, schaffte es die ddr, die "althergebrachten" mentalitäten aufzubrechen. da gibt es nur wenige kohorten, für die die ddr echt prägend war und die auch antifaschismus verinnerlcihten. bei bei aller kleinbürgerlichkeit, die kommen klar.

  2. 18.

    Ich kann das leider alles nur zu gut bestätigen.
    Konnte das beobachten bei einem weinfest in Meißen wie eine Horde "Hilfs" Nazis wehrlose stino Deutsche blutig zusammen schlug, also das waren mit Sicherheit auch keine Ausländer.
    Scheinbar hatte nur die Freundin von jemand einen von denen schief angeguckt, habe dann die Polizei gerufen die aber leider viel zu spät erschienen ist.

  3. 17.

    Es ist schon ein grausamer Witz, das ein Staat der sich den Antifaschismus auf die Fahnen geschrieben hatte, die Brutstätte brauner Gesinnung war. Scheinbar wurde der Nationalsozialismus 1945 nicht zu Grabe getragen, sondern hat in stalinistischer Verpackung überwintert.

  4. 16.

    Natürlich sind die bösen Ausländer schuld das Ihr Bekannter ein Rechter wurde. Ist eine ziemlich billige Ausrede. In Eberswalde wurde ein Mensch von Rechten zu Tode gehetzt weil er schwarz war. Ich habe persönlich vor zwei Jahren eine Glatze mit Reichskriegsfahne gesehen. Sind das auch die "Ausländer" schuld?
    Seine Herkunft sucht man sich nicht aus- seine politische Meinung schon.

  5. 15.

    Mir hat auch ein Mitschüler, für mich damals ein Mitläufer, erklärt, warum er eine Bomberjacke hat. Wenn die erste Erfahrung 90/91 im Wedding daraus bestannt, erstmal von einer Horde orientalischer Jugendliche, die SChuhe und die Jacke abgezogen zu bekommen, ist so eine Reaktion schon nbsl verständlich. Die Nächsten Klamotten waren eben Docs und Bomberjacke.

  6. 14.

    Ich war kein Punk, sondern „Stino“ – und damit fiel man mit Anfang 20 schon auf! Im Kommunalen Berufsbildungszentrum in Königs Wusterhausen herrschte geradezu „Uniformzwang“. Wer dort nicht mit Bomberjacke und Glatze ankam, hatte es schwer. Ich habe zwar im Nachbarort Wildau studiert, habe aber auf dem Heimweg auch mal rennen müssen, denn die traten ja meistens in Horden auf. Einzeln trauten sie sich nicht an meine 1,90 ran.

    Ich bin irgendwann nicht mehr S-Bahn gefahren, weil ich die Schnauze voll hatte, von Nazis zum Hitlergruß aufgefordert zu werden. Ich bin kein Freund von privaten Sicherheitsdiensten, aber als die Bahn anfing, „Schwarze Sheriffs“ in die Züge zu schicken, habe ich aufgeatmet.

    Ein paar Tage, bevor ich nach Berlin ging, zog über mir der Häuptling der KWer Naziszene ein. Als wir einander im Hausflur begegneten, grüßte er mit „Rotfront verrecke!“. Diese letzten zwei Wochen mit dem feinen Herrn waren noch mal richtig „schön“. :->

  7. 13.

    Wie repräsentativ ist Ihre uckermärkische Kleinstadt? Viele kommen nicht in Frage, da es sowohl in Schwedt als auch in Angermünde eine militante Naziszene gab. Ich habe in Königs Wusterhausen gewohnt, dort gehörte denen schon fast die Straße. Und in Anklam und Pasewalk nicht nur „fast“ – das habe ich bei jeder Fahrt nach Usedom gemerkt. In den Wäldern um Halbe übten „unsere“ KWer Nazis; im Elbsandsteingebirge übten die „SSS“ (Skinheads Sächsische Schweiz): mir ist die Horde bei einer Wanderung über den Weg gelaufen, uniformiert und völlig unbekümmert um Touristen. Kunststück, Königstein hatte ja einen NPD-Bürgermeister.

    „Sieht man sich die Wahlergebnisse aus der Zeit an, wird klar welche Bedeutung diese Aussenseiter tatsächlich hatten.“'

    Damals gab es ja auch noch keine AfD. Außerdem verstanden sich die Schläger als „Systemfeinde“, die das „demokratische Theater“ verachteten, gingen also nicht zur Wahl. Heute haben sie Bauchansatz und Halbglatze und wählen doch: die AfD.

  8. 12.

    Eines musste man als Punk (oder das was man damals dafür hielt) unbedingt können, wenn man in den 90-ern die eigene Teenager-Zeitals in der Platte in Hohenschönhausen verbracht hat: schnell und ausdauernd RENNEN. Freitag Abend nach Friedrichshain ging gut. Aber, man musst ja in der Nach wieder zurück. Mit der Nachbahn voller Glatzen und Hools. Was für ein Abenteuer! Wir sprachen damals vom "Braunen Ring" um Berlin. Aber auch der gesamte östliche Stadtrand hatte die gleiche Farbe..

  9. 11.

    Von einem extrem ins andere. Vorher war alles falsch und man sollte sich wieder unterordnen. Als Eltern hatte man viel zu erklären trotz der eigenen Situation.

  10. 10.

    Und hier der vollständige Link: https://wahl.tagesschau.de/wahlen/1994-09-11-LT-DE-BB/index.shtml
    SPD 54%, Linke und CDU je 18,7%, Andere 3,3%, FDP und Grüne ebenfalls bedeutungslos.

  11. 9.

    Ich als damaliger PDS-Wähler habe seit 1990 16 Jahre in einer uckermärkischen Kleinstadt gelebt. Ja, es gab dort auch Neonazis. Aber daß sie relevanten Einfluß auf den Alltag gehabt hätten, oder daß man deshalb in permanenter Angst gewesen wäre, ist grober Unfug. Ich erinnere mich noch gut: als ich an einem Verkehrsschild ein Hakenkreuz erblickte, habe ich sofort bei der Polizei angerufen. Und die haben das ernstgenommen. Es gab dort auch einen Club, wo es vorkommen konnte, daß die Neonazis dort in der Nähe auftauchen und Ärger machen. Aber obwohl ich dort regelmäßig verkehrte, habe ich das selbst nie erlebt, sondern nur davon gehört.

    In Erinnerung ist mir allerdings auch geblieben, daß Schüler des Gymnasiums den jüdischen Friedhof dort liebevoll und mit viel Arbeitsaufwand wieder hergerichtet haben.

    Sieht man sich die Wahlergebnisse aus der Zeit an, wird klar welche Bedeutung diese Aussenseiter tatsächlich hatten. Die ging gegen Null: https://wahl.tagesschau.de/wahlen/199

  12. 8.

    Denn die Schläger und Schlägerinnen aus den 90ern sind jetzt Erwachsene zwischen 40 und 50 Jahren - und nicht selten die Polizisten und Erzieher von heute.

    In diesem Satz befindet sich die Erklärung warum die Terrorserie in Neukölln bis heute nicht aufgeklärt ist und die Wahlerfolge der rechtsextremen AfD.

    Und dann gibt es tatsächlich Leute, die von einem angeblichen "Linksruck" schwafeln...

  13. 7.

    Was man nicht vergessen darf zu erwähnen: ähnliche Übergriffe, wenn auch sicherlich nicht so viele, gab es auch schon vor der Wende - mir in Ostberlin passiert. Die damals an unserer fröhlichen "Prügelrunde" flanierende Polizeistreife ist einfach weitergefahren...

  14. 6.

    ...Mann das war wirklich eine "irre" Zeit damals. Ich bin 1972 in Berlin geboren und in Lichtenberg aufgewachsen. Und ja es gab nach der Wende tatsächlich viele, viele verängstigte und planlose Jugendliche und junge Erwachsene. Gleichzeitzig musste man nicht mehr runterbeten, was im "Osten" gelehrt wurde. Man hatte Zugang zu Bomberjacken, zu Springerstiefeln zu allem Möglichen, auch gefährlichem Gedankengut - tja und viele sind in dieser braunen Ecke hängen geblieben, auch weil es ein Kameradschaft gab - MAN war nicht allein...
    Mich, als alte Ostpocke :-) hat zu der Zeit aber auch eine andere Sache irritiert. Ich mußte damals ein paar mal nach Neukölln (Rathaus) fahren - und in der U-Bahn war mir immer sehr unwohl - mehrmals wurde mir mit vorgehaltener Klinge aufgezeigt, wenn ich nicht aufgeschlitzt werden möchte, dass ich gefälligst niemanden anzugucken habe. Und das in einem sehr eigenartig artikuliertem Sprech-Sing-Sang...

  15. 5.

    Da wundern sich die Politiker noch immer, wie es zur NSU kommen konnte und warum die AfD im Osten über 20% der Wählerstimmen bekommt...
    Wenn nicht bald mal was passiert marschieren die Braunen wieder durch unsere Straßen...

  16. 4.

    Ich bin 1978 in Erfurt geboren worden und auch aufgewachsen. Was hier beschrieben wurde, kann ich voll und ganz bestätigen. Vor allem eines ist mir im Gedächtnis geblieben: Das alle weggeschaut haben - Eltern, Lehrer und Polizei. Und das prägt mein Leben bis heute: Letztenendes interessiert es keinen ...

  17. 3.

    Jau, war eine gefährliche Zeit. Bin auch mehrmals in sehr bedrohliche Situationen gekommen, beinahe aus der S-Bahn geflogen, in 9mm Läufe geguckt und von 7-8 Fachos angesprungen, u.a. Hatte dann doch irgendwie immer Glück o.s.ä. und bin einigermaßen heil raus gekommen, bis auf die erlebte Todesangst, an die wird sich noch n Weile erinnert.
    Umso lächerlicher ist der Versuch mancher Rechtsextremisten, auch hier, eine Opferrolle einzunehmen.
    Der letzte Absatz gefällt mir sehr!

  18. 2.

    Als eine Parallelklasse nahe Greifswald auf Klassenfahrt war, sollen in der Nacht eine Gruppe Neonazis zur Herberge mit Baseballschlägern gekommen sein. Dann sollen sie gefordert haben, dass "das vietnamesische Mädchen" rauskommen soll. Die war damals vielleicht 14 Jahre alt. Das hatte uns damals unsere Deutschlehrerin berichtet, als sie von der Reise zurückkam. Das war kurz vor der Jahrtausendwende.

  19. 1.

    "Prügelattacken und einer Atmosphäre der Angst vor Rechtsextremen nach dem Mauerfall" und der neue Staat hat weggeschaut und abgewunken! Die BRD ist auf dem Land nie wirklich angekommen!

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