Leipa -
Der Papierhersteller Leipa aus Schwedt (Uckermark) will rund 100 Arbeitsplätze abbauen. Der Betrieb einer älteren Papiermaschine soll zur Jahresmitte wegen rückläufiger Nachfrage eingestellt werden, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. In Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat wolle der Arbeitgeber den betroffenen Mitarbeitern "sozialverträgliche Lösungen" anbieten, wie es hieß.
Die Produktion in Schwedt soll nun auf die technologisch fortschrittlichere Maschine konzentriert werden, hieß es von Leipa. Diese Entscheidung sei Teil eines Ansatzes zur Standortoptimierung. Das Unternehmen begründet den Stellenabbau mit äußeren Faktoren wie Politik, einem schwachen volkswirtschaftlichen Umfeld sowie einer rückläufigen Nachfrage nach grafischen Papieren. Grafisches Papier wird zum Schreiben, Bedrucken oder Kopieren verwendet.
Wirtschaftsminister Steinbach: "Eine maßvolle Reaktion"
"Jeder Arbeitsplatz, der weg ist, ist einer zu viel", sagte Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD). Trotzdem sei die Situation nachvollziehbar. Leipa könne aufgrund der sinkenden Nachfrage nicht mehr mit voller Auslastung arbeiten. Unter anderem seien Werbemittel oft nicht mehr auf Papier und nur online erhältlich, so der Minister.
Bei Leipa arbeiten etwa 1.000 Menschen, so Steinbach weiter. Beide Produktionslinien würden mit nur etwa 50 Prozent Auslastung fahren. Es sei gut, dass das Unternehmen nur 100 Arbeitsplätze abbaue und nicht beispielsweise 500. "Das ist eine sehr maßvolle Reaktion der Geschäftsführung."
Schwedt ist Leipas größter europäischer Standort für Papier auf 100 Prozent Recyclingbasis. Das Unternehmen existiert seit mehr als 150 Jahren und befindet sich seit sechs Generationen in Familienbesitz.
Sendung: Antenne Brandenburg, 15.03.2024, 7:30 Uhr