Zweitägiger Ausstand in Berlin - Mitarbeiter der BVG ab Mittwoch erneut zu Warnstreik aufgerufen

Di 18.03.25 | 14:40 Uhr
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Archivbild: Die U-Bahnlinie 9 verkehrt am Zoologischen Garten trotz der Anzeige 'Hier kein Zugverkehr! Out of Service!' in Berlin. (Quelle: dpa/Gaertner)
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Video: rbb24 Abendschau | 18.03.2025 | Phillipp Höppner | Bild: dpa/Gaertner

Die BVG wird ab Mittwoch erneut bestreikt. Auch wenn es zuletzt Bewegung in den Verhandlungen gab, gibt es immer noch keine Einigung auf einen neuen Tarifvertrag. Ein unbefristeter Streik ist nicht ausgeschlossen.

Wer in den kommenden Tagen in Berlin Bus, Tram oder U-Bahn fahren will, hat ein Problem: Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) werden am Mittwoch und Donnerstag bestreikt. Die Gewerkschaft Verdi hatte zu einem erneuten Warnstreik ausgerufen. Grund ist der Tarifkonflikt zwischen der BVG und der Gewerkschaft.

Der Warnstreik beginnt am Mittwoch um 3 Uhr und endet am Freitag ebenfalls um 3 Uhr. Damit findet der Streik unmittelbar vor der nächsten Verhandlungsrunde statt, die für Freitag angesetzt ist.

S-Bahn, Fähre, Regionalbahnen und manche Busse fahren

Während des Warnstreiks dürften alle U-Bahnen und Straßenbahnen sowie die meisten Busse ausfallen, wie die BVG mitteilte. Die S-Bahn und die Regionalbahnen werden jedoch fahren, da sie entweder von der Deutschen Bahn oder anderen Unternehmen betrieben werden. Das gilt auch für den barrierefreien Rufbus "Muva". Auch die Fähren (F10, F11 und F12) sind laut BVG vom Streik nicht betroffen.

Fahren sollen außerdem die Buslinien 106, 114, 118, 133, 161, 168, 175, 179, 204, 218, 234, 263, 275, 316, 318, 320, 326, 334, 349, 358, 363, 380 sowie die Nachtbuslinien N12, N23, N35, N39, N53, N61, N63, N69, N84, N91, N95 und N97. Die Linien 112, 124, 184, 744, 893, N68 und X36 sollen mit eingeschränktem Angebot verkehren.

Unbefristete streiks in Aussicht gestellt

BVG und Verdi verhandeln über einen neuen Tarifvertrag. Vergangene Woche hatte die BVG der Gewerkschaft ein neues Angebot unterbreitet mit rund 13,6 Prozent mehr Gehalt bei einer auf 24 Monate verkürzten Laufzeit. Verdi nannte das Angebot "völlig unzureichend" und fordert weiterhin 750 Euro mehr pro Monat für alle Beschäftigten und höhere Schichtzulagen. Die Gewerkschaft strebt eine Laufzeit von nur zwölf Monaten an.

In den aktuellen Tarifverhandlungen gab es bereits zwei Warnstreiks. Falls es bei der kommenden Gesprächsrunde am Freitag zu keiner Einigung kommt, hat Verdi-Verhandlungsführer Jeremy Arndt eine Urabstimmung über unbefristete Streiks in Aussicht gestellt.

Sendung: rbb24 Abendschau, 18.03.2025, 19:30 Uhr

Kommentar

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28 Kommentare

  1. 28.

    Netto wird da doch kaum was übrig bleiben.
    Es wird eher auf Reallohnverluste hinauslaufen.
    Denn die Inflation für Arme ist viel höher als 2-3%, weil die viel größere Einkommensteile für Miete, Heizung, Lebensmittel und Waren des täglichen Bedarfs ausgeben.
    Was sind heute außerdem 1.800 netto, wenn eine neue Wohnung schon 1.500€ kostet. Oder mehr.
    Mich regt auch immer auf, dass Menschen mit 10.000€ Gehalt Anderen immer erklären wollen, wie viel Lohn für einen kleinen Angestellten genug ist bzw. dass er maßvolle Forderungen stellen soll.

  2. 27.

    2700 Brutto, stimmt so aber nicht. Ist nur das Einstiegsgehalt ohne alle Zulagen, Wenn man ein paar Jahre dabei ist und alle Zulagen dazu rechnet, einschließlich Urlaubs und Weihnachtsgeld kommt man auf über 4000 € brutto. Dazu kommt auch noch die Zusatzrente die bei langjähriger Zugehörigkeit gut 35 % als Zuschlag auf die gesetzliche Rente ausmacht. Also nicht immer nur das geringstmögliche Gehalt angeben und Jammern.

  3. 26.

    Die Politik kann innerhalb weniger Tage fast eine Billion Schulden aufnehmen.
    Also ein Argument, die Forderungen der BVG-Mitarbeiter seien nicht bezahlbar, stimmt nicht.
    Es wird netto nicht mal ein Inflationsausgleich rauskommen.
    Und wie sollen junge Menschen zur BVG gehen, wenn sie vom Busfahrergehalt keine dieser Mondmieten von 1.500 - 2.000€ bezahlen können.
    Die BVG braucht auch Nachwuchs.
    Top-Löhne sollten auch im Interesse des Arbeitgebers sein, weil er dann leichter Personal findet.
    Man sollte sich zur Aufgabe machen und neue Verträge mit Berlin und der Bundesregierung über Lohnzuschüsse für Berliner Beschäftigte aushandeln.

  4. 25.

    @29 Rote Linie: "Hoffentlich knickt Verdi nicht ein."
    Angenommen, Verdi kann sich durchsetzen. Was passiert nach den 12 Monaten? Sie fordern wieder mehr und streiken. Denn, sie haben sich durchgesetzt, gegen alle Vernunft. Und können fordern, was sie wollen. Mehr Geld für Alle bringt den Beschäftigten auch keine Zufriedenheit. Und die Preisschraube dreht sich immer weiter und weiter. So kann man seinen Berufsstand auch diskreditieren.

  5. 24.

    Richtig und unsere Politiker wollen weniger Autos auf der Straße und Speisen Busfahrer mit 2700 Euro brutto in Berlin ab das ist die Hauptstadt in jedem Bundesland verdient man mehr und nirgends ist der Verkehr so zu vergleichen bei 2700 brutto 10% mehr Gehalt sind 270 brutto also 2970€ brutto empfinden sie das als faires Gehalt für das Fahrpersonal?

    Desweiteren nehmen wir höhrer Lohngruppen mit etwas 5000€ brutto da 10, Prozent entspricht 500€ brutto ist das fair? Deshalb nicht einfach 500€ für alle Gehaltsklasse?unsere Politik ist Banane! Die treiben die Spanne arm und Reich noch weiter auseinander..... Eigentlich sollten alle streiken damit Superhelden der Politik Mal merken wie die Realität aussieht !

  6. 23.

    "Und die meisten BVG Mitarbeiter machen mit nur weil Verdi dazu aufruft."

    Geballter Unsinn! Die Mitarbeiter stimmen ab, Verdi setzt um. Nicht umgekehrt.

  7. 22.

    Streiks beinhalten, dass möglichst viele Menschen von möglichst großen Beeinträchtigungen betroffen werden. Das ist klar Mittel zum Zweck. Ob man nun gehbehindert ist, beruflichen Terminen nicht nachkommen kann oder auch seine Freizeitvergnügen anders planen muss, ist dabei völlig unerheblich.
    Was und wen verstehen Sie unter/mit dem Begriff der „Unschuldigen“?
    Es ist Zeit für Solidarität.

  8. 21.

    Bitte nicht Wochenende und Feiertage, Schichten als Argument benutzen. Das wussten Sie bei ihrer Bewerbung und das haben andere Berufe auch.
    Ich muss mich auch nicht dafür bedanken, dass sie ihre Arbeit machen, neben dem Ticket zahle ich dafür auch mit meinen Steuern. Bitteschön!

  9. 20.

    Ich finde es grundsätzlich richtig, dass die Beschäftigten ihre Interessen durchsetzen, aber das "wie" ist doch verbesserungsfähig.
    Auf der Webseite der Bäderbetriebe steht, dass morgen möglicherweise gestreikt wird.
    Ich habe direkt im Bad, bei der allgemeinen Hotline der Bäderbetriebe und bei Verdi angerufen.
    Niemand kann mir sagen, ob nun gestreikt wird oder nicht. Kein Weltuntergang, aber auch keine gute Art mit der Bevölkerung umzugehen.


  10. 19.

    So sehen das auch viele Vermögenden, nur wollen die von Ihrem Geld was anständiges sehen, wenn sie es locker machen, und das ist bei den Bundesregierungen seit langem nicht zu erwarten! Hoffentlich knickt Verdi nicht ein!? So lange streiken bis das was gefordert ist zugestimmt wird. Ansonsten wäre alles für die "Katz" gewesen. Irgendwann muss mal richtig Nägel mit Köpfen gemacht werden. Und wenn in allen Ecken nichts erwirtschaftet werden kann, weil niemand zur Arbeit kommt. Zu lange wurde ständig nachgegeben. Schluss damit!! Die Linke stiftet einen Teil Ihrer Diäten für Soziale-Beratungsstellen. Andere lauern nur auf die nächste Diäten Erhöhung. Es wird Zeit das nur noch Knochen in den Fleischtöpfen liegt, den diese Polit-Bonzen so begehren!!!

  11. 18.

    Wer bitte sind den die "Unschuldigen"? Wir kürzen nur deswegen, weil wir nicht an die unverschämten Vermögen gehen wollen. Wir verzichten auf Milliarden Euro, die nur ins Ausland geschafft werden um noch weniger Steuern zu zahlen!
    Arbeit muss sich lohnen, ja erst recht die unteren und mittleren Einkommen! Und da liegt die Diskrepanz nach "oben".
    Also spreche die Richtigen an. Die angeblichen Christen, Liberale und AfD haben nicht vor die Superreichen zu beteiligen, obwohl es gerade die "Eliten" sind, die sie angeblich verhindern wollen.

  12. 17.

    Na klar, dass macht es ja völlig ok. Unschuldige dafür leiden zu lasse. Die Leidtragenden haben nicht einmal ein Mitspracherecht und sind nur Mittel zum Zweck.!

  13. 15.

    Ich meinte ja auch Verdi.
    Stimmt, die 2806 waren der Einstiegslohn, aber den kann man ja auch vergleichen und da bleibts dann dabei mit eher unterem Ende der Skala. Es sind damals beim letzten längeren Streik (nicht dem von vor wenigen Jahren) ja nicht ohne Grund viele zur S-Bahn gewechselt.

  14. 14.

    Juhuhu! Ich habe und kann nicht zu meinem Jobcenter-Termin aus Streikgründen! Auch wasg utes!

  15. 13.

    Völlig in Ordnung, die Lebenshaltungskosten sind massiv gestiegen, da müssen Löhne und Gehälter einfach angepasst werden.
    Streik im ÖpnV ist zwar immer doof und es macht einiges schwieriger aber der Warnstreik wurde rechtzeitig angekündigt, so daß man gut planen konnte und nach Alternativen suchen konnte. Sicher nicht für jeden machbar aber nicht zu umgehen.
    Persönlich habe ich bereits heute alles Wichtige erledigt, z.B. Arztbesuch.
    Hoffentlich führt der Warnstreik zu neuen Ergebnissen, denn ein unbefristeter Streik ist wirklich schlecht zu handeln und wohl auch teuer, Taxikosten, Lieferdienste,etc.

  16. 12.

    RICHTIG, bitte wieder die Rechte von Arbeitnehmenden einschränken, Löhne auf Bürgergeldniveau (haben ja eh schon zuviel) kürzen, Kündigungsrecht aushebeln. Aber dann bitte in allen Berufen!

    Es kotzt mich an, wie Menschen, die für uns arbeiten beleidigt werden. Nein, sie sind nicht gierig, sondern wollen auch nur vernünftig leben. Arbeit soll sich doch lohnen, oder? Oder sollen die Löhne auf das Niveau von Bürgergeld runter und das Bürgergeld selber ganz abschaffen?

    Und warum? Damit die Superreichen weiterhin Geld scheffeln können ohne sich an die Probleme des Staates zu beteiligen?

  17. 11.

    Bin Tramfahrer und muss Ihnen widersprechen.

    Das ist einfach Quatsch. Das Grundgehalt liegt bei ca.2800. TV-N 5. Alles öffentlich, einfach mal Googlen.

    Der Rest sind die Zuschläge. Dafür, dass wir Sie am Wochenende, Nachts und an den Feiertagen nach Hause bringen. Gern geschehen. Sie müssen sich nicht bedanken.

    Wer neidisch ist: einfach bewerben. Die BVG sucht immer Fahrpersonal. Herzliches Willkommen.

  18. 10.

    Völlig korrekt. Mein Freund ist Busfahrer und hat ca. 3500 Brutto. Da er Single ist und keine Kinder hat so ca. 2400 Netto. Darin enthalten sind auch Sonderschichten und Nacht-bzw. Wochenendzulagen . Zu berücksichtigen ist aber der Umstand, dass der Stress als Busfahrer zwar zum Job in Berlin gehört, nicht jedoch die Beleidigungen, tätlichen Angriffe, Blockaden durch Fahrgäste ,die am weiterfahren hindern. Und die Busfahrer müssen ihre Zeiten einhalten, die diese unmöglichen Menschen dann verhindern. Wer dann warten muss , weiss ja nicht warum. Das sollte auch in der Vergütung berücksichtigt werden.

  19. 9.

    Quatsch. Das Einstiegsgehalt eines Busfahrers liegt bei 2800€. Das durchschnittliche Gehalt aktuell ca. 3500€, jeweils plus Zulagen. Aber bewegt hast bisher nur die bvg mit ordentlichen Angeboten ...