Tarifstreit im öffentlichen Dienst - Berliner Bibliotheken blieben wegen Streik geschlossen

Di 21.11.23 | 21:34 Uhr
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Menschen gehen an der Stadtbilbiothek in der Altstadt Spandau vorbei. (Quelle: imago-images/Schöning)
Video: rbb24 | 21.11.2023 | Nachrichten | Bild: imago-images/Schöning

Die Bezirksbibliotheken in Berlin sind am Dienstag wegen eines Warnstreiks geschlossen geblieben. Aufgerufen dazu hatte die Gewerkschaft Verdi, Hintergrund sind die laufenden Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst.

Die Mitarbeiter versammelten sich am Vormittag vor der Amerika Gedenkbibliothek in Kreuzberg zu einer Kundgebung, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen.

Viele Beschäftigte könnten wegen der Inflation ihre Wohnungen nicht halten, wie Ulrich Wille von der Stadtbibliothek Mitte der rbb24 Abendschau sagte. Die unteren Lohngruppen würden schlecht bezahlt. Viele Stellen seien unbesetzt, neues Personal sei durch diese Gemengelage schwer zu bekommen.

Unter diesen Bedingungen sei die Absicht des Senats, die Öffnungszeiten der Bibliotheken zu verlängern und berlinweit auch auf den Sonntag auszuweiten, nicht umsetzbar, so Verdi.

Den Grund für den Personalmangel sieht Verdi auch in der mangelhaften Bezahlung. Die Gewerkschaft fordert in den laufenden Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst ein Gehaltsplus von 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat.

Die Arbeitgeberseite habe in der zweiten Verhandlungsrunde kein Angebot vorgelegt. Deshalb müsse der Druck jetzt erhöht werden, begründete Verdi den Streik.

Sendung: Fritz, 21.11.2023, 05:30 Uhr

8 Kommentare

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  1. 8.

    Jo, an allem und jedem trägt die Sozialhilfe Schuld.
    Erst gestern Morgen, es hat geregnet, hab ich so gedacht, das ham wa nu von der Bürgergelderhöhung.

  2. 7.

    Es steht schon zur Verfügung, wird nur falsch investiert, weil beim Land Berlin - als Arbeitgeber - die Beschäftigten halt keine Priorität haben. Das war schon immer so. Aber zum Glück wird der Bürgergeldsatz angehoben und das Parlament bekommt eine Inflationsprämie von 3.000 Euro.

  3. 6.

    Ich bin seit 40 Jahren im ÖD tätig.

    Ab wann ist ein Gehalt wertschätzend? Woran machen Sie das genau fest?

    Wenn dort angeblich so schlecht bezahlt wird, warum ist die Fluktuation in diesem Bereich geringer als in anderen Bereichen des ÖD?

    Inzwischen ist bekannt, dass ein hohes Gehalt einen Job nicht attraktiver ist.

    Woher soll Geld für mehr Personal kommen, wenn in den Haushalten der Bezirke und des Senats nicht mehr Geld zur Verfügung steht?

  4. 5.

    Und was haben die genannten Projekte mit den Haushaltsmitteln für Gehälter zutun? Nichts.

    Ebenso hat das Bürgergeld auch nichts damit zutun.

    Wenn die Löhne und Gehälter steigen, müssen auch Bürgergeld und Renten steigen. Das ist nun mal gesetzlich festgelegt

  5. 4.

    ist ja auch der Zeitpunkt für eine deutliche Erhöhung der Einkommensteuer gekommen. Aber Reformen wollen die Deutschen ja nicht."
    Dazu zwei Anmerkungen: Die Einkommensteuer für die oberen 10 % sollten durchaus erhöht werden. Dazu eine angemessene, d.h. deutlich höhere Erbschaftsteuer und eine Vermögensteuer, die insbesondere die Starnberger-See und Sylt-Klientel trifft.
    Und das "die Deutschen" dies nicht wollten, halte ich für ein gern gestreutes Gerücht. Die o.g. sowie deren parlamentarischer Arm, die fdp, die wollen das nicht. Der Rest wird nicht gefragt.

  6. 3.

    ... aber für Krieg, unkontrollierte Flüchtlingsströme, Bürgergeld für alles und jeden, Prestigobjekte (Magnetschwebebahnen, Einheitsdenkmal usw.) ist doch auch genug Geld vorhanden. Aber klar, das Personal, muss natürlich zurückstecken. Im Übrigen sind sie auch schließlich diejenigen, die fleißig Steuern und Sozialabgaben leisten, damit das Land bzw. der Staat sich diese Ausgaben überhaupt leisten kann. Zur Zeit ist der Arbeitnehmer der Dumme in Deutschland. Selbst die Rente wird regelmäßig im Juli eines jeden Jahres erhöht.

  7. 2.

    Sagt jemand der keine Ahnung hat, weil er dort nicht arbeitet. Tvöd 6 für eine Person mit bibliothekarischen Ausbildung und für eine Arbeit mit pädagogischen und organisatorischen Inhalt ist das ganz schon wenig und nicht wertschätzend.

  8. 1.

    So langsam bekommt man den Eindruck, dass die Gewerkschaften für ihre Mitglieder möchten, dass diese bei vollem Gehalt nicht mehr arbeiten müssen.

    Geld zu fordern ist eine Seite der Medaille. Die andere ist die Frage, woher die Mittel für immer höhere Gehälter können sollen. Wenn die Gehälter in Deutschland so stark steigen, ist ja auch der Zeitpunkt für eine deutliche Erhöhung der Einkommensteuer gekommen. Aber Reformen wollen die Deutschen ja nicht.

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