Altreetz - Oderbruchzoo schließt nach 60 Jahren
Nach 60 Jahren schließt der Oderbruchzoo in Altreetz (Märkisch-Oderland). Drei Tierpflegerinnen hatten sich bislang um die 50 Tiere des Zoos, darunter Affen, Esel, Pferde, Kängurus, Kamele, Ziegen, Schafe und Vögel, gekümmert. Ihnen wurde zum 31. Dezember gekündigt, sagte Marco Büchel, Chef des Oderbruchzoo-Vereins, dem rbb. "Was natürlich sehr bedauerlich ist. Ich hoffe sehr, dass es uns auch gelingt, für sie wieder eine Perspektive aufzuzeigen."
Zoo geht auf Altreetzer Lehrer Peter Wilberg zurück
Grund für das Aus ist der Rückzug der evangelischen Stephanus-Stiftung. Deren ursprüngliche Idee war es, Jobs und Therapiemöglichkeiten für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen zu schaffen. Das hatte sich offensichtlich als schwieriger erwiesen als zunächst angenommen.
Die Idee des Zoos entstand vor 60 Jahren vom mittlerweile verstorbenen Biologielehrer Peter Wilberg aus Altreetz. Seine Vision war es, ähnlich einem Schulgarten, einen Schulzoo einzurichten - als Lernort für den Umgang mit Tieren. Zunächst von 1963 bis 1986 als Schulgarten genutzt, entwickelte sich daraus 1986 der erste Schulzoo der DDR. Im Jahr 1993 wurde die Institution in Oderbruchzoo Altreetz umbenannt.
Verein will Schulzoo nicht aufgeben
Der Verein will den Oderbruchzoo dennoch nicht aufgeben, betonte Büchel: "Daher sind wir auf weitere Partner und vor allem auch auf die Bürgerinnen und Bürger aus der Region angewiesen und wollen mit ihnen gemeinsam wieder einen Schulgarten entwickeln."
Zusammen mit der Altreetzer Grundschule will der Trägerverein das Gelände wieder als Schulzoo wiederbeleben. Der Zoo soll damit wieder ein wichtiger Anlaufpunkt und als Ausflugsziel vor allem für Schülerinnen udn Schüler zugänglich gemacht werden. Bis dahin stehen die Gehege in Alreetz aber erstmal leer. Die Tiere haben vorerst eine neues Zuhause im Wildgehege in Frankfurt (Oder) und im Cottbusser Zoo gefunden.
Sendung: Antenne Brandenburg, 29.12.2023, 16:40 Uhr
Mit Material von Fred Pilarski