Erstmals seit Urteil 2021 - Bezirk Neukölln übt Vorkaufsrecht für Haus in der Weichselstraße aus

Mo 25.09.23 | 15:21 Uhr
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Es ist ein Balkon einer Wohung zu sehen. An diesem Balkon hängt ein Banner mit der Aufschrift: " Weichsel 52 bleibst unser Zuhause".
Bild: rbb Abendschau

Der Berliner Bezirk Neukölln übt erstmals seit längerer Zeit wieder ein Vorkaufsrecht für ein Wohnhaus in einem Milieuschutzgebiet aus. Die städtische Wohnungsbaugesellschaft "Stadt und Land" soll das Haus in der Weichselstraße 52 übernehmen, wie das Bezirksamt am Montag mitteilte. In dem Gebäude befinden sich demnach 21 Wohnungen und zwei Gewerbeeinheiten. Nach früheren Angaben wohnen dort 50 Mieter.

Der ursprüngliche Käufer habe die Unterzeichnung einer Abwendungsvereinbarung mit dem Bezirk abgelehnt, hieß es weiter. Mit einer solchen Vereinbarung sollen soziale Standards zum Schutz der Mieterinnen und Mieter festgelegt werden. Die könne er noch bis zum Fristende am Montagabend abgeben.

Der Berliner Senat hatte erst vor Kurzem erklärt, den Plan des Bezirks zu unterstützen. So werde der Erwerb über ein landeseigenes Wohnungsbauunternehmen finanziert, sagte Bausenator Christian Gaebler (SPD) vor zehn Tagen.

Vorkaufsrecht seit Gerichtsurteil 2021 nur noch selten angewendet

In Berlin war es bis 2021 gängige Praxis, dass Bezirke bei der Veräußerung von Wohngebäuden in sozialen Schutzgebieten ein Vorkaufsrecht zugunsten kommunaler Gesellschaften ausübten. Erklärtes Ziel war, Bewohner vor starken Mieterhöhungen und Verdrängung zu schützen. Das Bundesverwaltungsgericht erklärte diese Praxis jedoch im November 2021 für unrechtmäßig.

Seitdem beschränken sich die Möglichkeiten "auf Objekte mit Missständen und Mängeln oder solche mit überwiegendem Leerstand", so das Bezirksamt Neukölln. Der Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung, Jochen Biedermann (Grüne), appellierte laut der Mitteilung an den Bund, das Mietrecht zu reformieren und "den Kommunen wieder ein Vorkaufsrecht an die Hand zu geben, das nicht nur bei kaputten und leeren Häusern greift". Auch Bausenator Gaebler hatte sich dafür ausgesprochen, er appellierte daher an die Bundesregierung, dass der Bund das Vorkaufsrecht für die Kommunen gesetzlich wieder vereinfacht.

10 Kommentare

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  1. 10.

    Die letzten drei Kommentare zeugen davon, dass manche Leute der deutschen Sprache nicht mächtig sind und deswegen sinnlose Kommentare abgeben.

    "Erklärtes Ziel war, Bewohner vor starken Mieterhöhungen und Verdrängung zu schützen."

  2. 9.

    Artikel nicht gelesen oder nicht verstanden?

    "Seitdem beschränken sich die Möglichkeiten "auf Objekte mit Missständen und Mängeln oder solche mit überwiegendem Leerstand", so das Bezirksamt Neukölln. "

  3. 8.

    "Der Bezirk kann und darf ja nicht als Vermieter auftreten"

    Artikel nicht gelesen oder nicht verstanden?

    "Die städtische Wohnungsbaugesellschaft "Stadt und Land" soll das Haus in der Weichselstraße 52 übernehmen, wie das Bezirksamt am Montag mitteilte."

  4. 7.

    Artikel nicht gelesen oder nicht verstanden?

    "Seitdem beschränken sich die Möglichkeiten "auf Objekte mit Missständen und Mängeln oder solche mit überwiegendem Leerstand", so das Bezirksamt Neukölln. "

  5. 6.

    "Der Bezirk kann und darf ja nicht als Vermieter auftreten"

    Artikel nicht gelesen oder nicht verstanden?

    "Die städtische Wohnungsbaugesellschaft "Stadt und Land" soll das Haus in der Weichselstraße 52 übernehmen, wie das Bezirksamt am Montag mitteilte."

  6. 5.

    Und wieder nur unnütz Geld ausgegeben statt diesen in Neubau zu investieren. Es muss neuer Wohnraum geschaffen werden, alles andere ist reine Symbolpolitik.

  7. 4.

    „Die könne er noch bis zum Fristende am Montagabend abgeben.“
    Als Eigentümer und Geldbesitzer KÖNNE er auch gar nichts machen. Dann stehen die bedröppelt da. Und er wird Energie aufwenden. Um den Bezirk in die Schranken zu weisen.
    Also, entweder ordentlich kaufen, wie andere Eigentümer auch, oder sich vorführen lassen (weil man ein merkwürdiges Eigentumverständnis, ähnl. wie in Potsdam, hat)?

  8. 3.

    Letztlich braucht der Bezirk ein Wohnungsunternehmen, dass die Immobilie kauft und bewirtschaftet. Das wird immer schwieriger. Der Bezirk kann und darf ja nicht als Vermieter auftreten

  9. 2.

    Die Antwort darauf ist: Vorkaufsrecht ausweiten.

  10. 1.

    „Seitdem beschränken sich die Möglichkeiten "auf Objekte mit Missständen und Mängeln oder solche mit überwiegendem Leerstand",“

    Geiles neues Geschäftsmodell.

    Schrottimmobilien zu teuren Preisen kaufen und sanieren.

    Steuergeldverschwendung put für wenige.

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