2:1 gegen Mönchengladbach - Turbine Potsdam gewinnt bei Bianca Schmidts letztem Heimspiel

Sa 18.05.24 | 16:04 Uhr
  4
Bianca Schmidt
IMAGO/foto2press
Video: rbb UM6 | 18.05.2024 | Uri Zahavi | Bild: IMAGO/foto2press

Pflichtaufgabe erfüllt: Beim letzten Heim-Auftritt von Bianca Schmidt bezwingt Turbine Potsdam den Außenseiter Borussia Mönchengladbach knapp. Damit kommt das Team dem Aufstieg immer näher. Der Blick richtet sich nun auf die Konkurrenz.

Turbine Potsdam hat die Tür zur ersten Frauen-Bundesliga weit aufgestoßen. Im letzten Heimspiel der Saison gewannen die Fußballerinnen am Samstag gegen Borussia Mönchengladbach mit 2:1 (1:0). Vor 1.600 Zuschauern im Karl-Liebknecht-Stadion erzielten Kim Schneider (13. Minute) und Noa Selimhodzic (54.) die Treffer für die Brandenburgerinnen. Für die Gäste traf Laura Radke (88.).

Mit Spannung wird der Spitzenreiter nun auf die Partien der Verfolgerinnen am Sonntag blicken: Sollte der Zweitplatzierte Carl Zeiss Jena überraschend beim SV 67 Weinberg verlieren oder der SV Meppen gegen die zweite Mannschaft der TSG Hoffenheim Punkte liegenlassen, würde den Brandenburgerinnen der Aufstieg bereits vor dem letzten Spieltag nicht mehr zu nehmen sein. Die beiden bestplatzierten Teams der 2. Liga steigen auf, wobei die SG 99 Andernach bereits ihren Verzicht verkündet hatte.

Turbine dominiert

Die Gastgeberinnen setzten sich früh fest in der Hälfte der Mönchengladbacherinnen, die den angestrebten Klassenerhalt bereits zuvor perfekt gemacht hatten. Dem angereisten Team blieben in der Anfangsphase wenig mehr als lange Befreiungsschläge, um sich etwas Luft zu verschaffen.

Bis zum ersten Ausrufezeichen dauerte es indes zehn Minuten, als Kim Schneider sich durch den Sechzehner dribbelte und bei ihrem Abschluss nur noch vom Pfosten an der Führung gehindert wurde. Wenig später war Schneider dann erfolgreich. Der gegnerische Abwehrverbund konnte die Kugel nach einem Eckstoß nicht entscheidend klären, die Potsdamer Mittelfeldspielerin staubte im Fünfmeterraum ab zur Führung (13.).

Turbine blieb tonangebend, ließ allerdings die letzte Konsequenz beim Abschluss vermissen. Obwohl Ballbesitz, Eckstöße und Freistöße aus aussichtsreichen Positionen im ersten Durchgang eigentlich in Fülle vorhanden waren. Adrienne Jordan hatte sechs Meter vor dem Kasten die größte Gelegenheit, schoss allerdings am Tor vorbei (30.). Kurz vor dem Pausenpfiff hätte sich die Nachlässigkeit fast gerächt, doch ein gefährlicher Konter der Gäste konnte gerade noch durch Abwehrspielerin Mia Schmid zur Ecke geklärt werden.

Schmidt wird verabschiedet

Nach dem Seitenwechsel sorgte Noa Selimhodzic mit einem Traumtor für die Vorentscheidung: Zunächst störten die Potsdamerinnen die Gäste beim Spielaufbau. Die israelische Nationalspielerin gelangte an den Ball und fasste sich dann aus rund 25 Metern ein Herz. Die Kugel senkte sich über die gegnerische Keeperin hinweg ins lange Eck zum 2:0 (54.).

Richtig laut wurde es nach rund 70 Spielminuten: Die 34 Jahre alte Bianca Schmidt wurde vom Potsdamer Trainerteam ausgewechselt und somit endete ihr letzter Auftritt vor heimischem Publikum, das die Abwehrspielerin teils mit stehenden Ovationen verabschiedete. Schmidt gewann mit Turbine unter anderem vier Meistertitel sowie 2010 die Champions League. Nun beendet sie ihre Karriere.

Laura Radke machte es kurz vor Schluss noch mal spannend, als sie nach einer langen Hereingabe aus kurzer Distanz einnetzte. Am Sieg der Gastgeberinnen änderte der Anschlusstreffer letztlich nichts mehr.

Am letzten Spieltag tritt Turbine Potsdam beim FC Ingolstadt an (26.05., 14 Uhr).

Sendung: rbb UM6, 18.05.2024, 18 Uhr

4 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 4.

    Gut gelaunt zeigte sich auch Borussias Frauen-Trainer Jonas Spengler, der mit seinen Fohlen am letzten Spieltag den Klassenerhalt perfekt gemacht hatte. Der gebürtige Nordhesse resümierte: Unter dem Strich war es ein erfolgreiches Jahr. Die junge Mannschaft ist von Spiel zu Spiel stabiler geworden. Heute hat die Mannschaft noch einmal einen Schritt nach vorne gemacht. Die Mädels haben volle Intensität gezeigt und den Potsdamerinnen bis zum Schluss alles abverlangt. Damit haben wir die sportliche Qualität für alle Vereine in der Liga gestärkt.

    Fakt ist, da waren sich beide Trainer mit einem Schmunzeln einig, dass ein flüssiges Fußballspiel der beiden körperbetonten Mannschaften nicht zu sehen war, da die Schiedsrichterin sich für viele gelbe Karten entschied und somit nur "Mädchenfußball" zuließ,

  2. 3.


    Der erste Schritt zum Wiederaufstieg in die Google Pixel Frauen-Bundesliga ist getan. Das stabile Potsdamer A-Lizenz-Trainergespann hatte die Turbine-Spielerinnen erfolgreich darauf eingeschworen, dass das letzte Heimspiel der Saison nur das wichtige Halbfinale auf dem Weg zum Finaleinzug im fernen bayerischen Donaumoos beim FC Ingolstadt war.

    Der Weg zur Meisterschaft in der 2. Frauen-Bundesliga gleicht in dieser spannenden und engen Tabellensituation dem Gang über ein Seil, das nicht hoch, sondern knapp über dem Boden gespannt ist. Es scheint, als würde man eher stolpern als gehen. Trainer Dirk Heinrichs war die Freude anzumerken, als er sich auf der gut besuchten Pressekonferenz bei seinem Team bedankte. Er freute sich über den genialen Chipball der israelischen Nationalspielerin Noa Selimhodzic, der zum zweiten Tor führte. "Die idabei gezeigte ndividuelle Qualität von Turbine hat den Ausschlag gegeben", sagte Borussia-Trainer Jonas Spengler und gratulierte Heinrichs.

  3. 2.

    Ich glaub die Stimmung haben die Potsdamer Fans gemacht, es war genug positive Stimmung im Stadion

  4. 1.

    Ein Glück waren 30 Gladbacher im Gästeblock. Das brachte Stimmung ins Stadion.

Nächster Artikel