Krieg gegen die Ukraine - Frankfurter Ärzte am Klinikum helfen Verwundeten
Das Klinikum Frankfurt hat zuletzt mehrfach Geflüchtete aus der Ukraine mit Kriegsverletzungen – wie beispielsweise Schusswunden – aufgenommen. Die Zahl dieser Patienten hat mittlerweile eine "signifikante" Höhe erreicht.
Der 18 Jahre alte Mark aus der Ukraine hat bei einer Bombenexplosion seinen Arm verloren. Sein Bein war schwer verletzt und musste mehrmals operiert werden. So wie ihm sei es einigen Geflüchteten ergangen, "so dass die Patienten oft nicht nur eine Verletzung haben, sondern an beiden Armen oder beiden Beinen oder Arm und Bein kombiniert", erläutert Oberarzt der Unfallchirurgie Lothar Pohl. Oft handele es sich um Verletzungen, die Oberarzt Pohl und seine Kollegen nur selten in ihrem Klinikalltag sehen.
Mit dieser Verletzungsschwere sind die Mediziner selten konfrontiert
"Es ist natürlich die Verletzungsschwere, die das Besondere darstellt", sagt Pohl und nennt beispielsweise Granatsplitterverletzungen. "Das ist schon ein anderes Bild als wir das hier von Verkehrsunfällen zum Beispiel kennen."
Der Oberarzt verweist auf sein Team, das aus erfahrenen Chirurgen besteht und derartige Verletzungen gut behandeln kann. Die versehrten Ukrainer werden vom Trauma-Netzwerk Berlin-Brandenburg und der Bundeswehr an das Frankfurter Klinikum vermittelt. "Wenn das ordentlich organisiert wird, dass die Patienten angekündigt und uns bereits die Verletzungsmuster mitgeteilt werden, dann können die Patienten umfassend und zeitnah versorgt werden", erklärte Unfallchirurgin Brit Kumpfert.
Leichtere Verletzte können in Frankfurt ambulant weiter versorgt werden
Nur die Weiterversorgung dann im häuslichen Umfeld muss bei einigen Patienten noch abgeklärt werden, berichtete Kumpfert weiter.
Bei Patienten mit leichten Verletzungen ist es einfacher. Das Klinikum arbeitet mit der Zentralen Ausländerbehörde zusammen. Die betreibt mit dem DRK eine Erstaufnahmeeinrichtung in Frankfurt, führte Notärztin Ulrike von Arnim aus, "wohin wir die Patienten und die Angehörigen dann entlassen und sofort hin transferieren können, weil wir wissen, dass sie dort gut versorgt sind."
Mit Material von Elke Bader
Sendung: Antenne Brandenburg, 16.06.2022, 16:10 Uhr