Sensoren an Bäumen -
Ein deutschlandweites Pilotprojekt zur Waldbrandfrüherkennung ist im Stadtwald Eberswalde (Barnim) gestartet. Die ortsansässige Firma Dryad Network schloss dafür einen Kooperationsvertrag für eine dreijährige Testphase mit der Kommune.
In einem 400 Hektar großen Forstgebiet entlang des Oder-Havel-Kanals wurden 402 solarbetriebene Sensoren an Bäumen installiert, die die Gaszusammensetzung der Luft messen. Mit Hilfe einer künstlichen Intelligenz erkennen sie ähnlich wie ein Rauchmelder den Geruch, der im Falle eines Schwelbrandes entsteht und schlagen dann Alarm.
Bisher verwendete Kameras schlagen zu spät Alarm
Die Waldbrandüberwachung in Brandenburg erfolgt bisher mit Kameras, die Alarm schlagen, sobald eine Rauchentwicklung über den Bäumen sichtbar ist. Dann aber sei der Waldbrand bereits voll ausgebrochen, erläuterte Waldökologe Jürgen Müller, Mitbegründer von Dryad Networks. Mit den Gas-Sensoren könne nun wertvolle Zeit gespart werden.
In Planung ist nach Angaben einer Sprecherin des Brandenburger Umweltministeriums ein weiteres Referenzprojekt mit der Firma. In Brandenburg gab es im vergangenen Jahr nach Ministeriumsangaben 504 Waldbrände, bei denen 1422 Hektar Forstfläche vernichtet wurden.
Sendung: Antenne Brandenburg, 05.03.23, 08:00 Uhr