Berlin - Senat beschließt Einführung der Bezahlkarte für Asylbewerber

Di 17.12.24 | 14:34 Uhr
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Archivbild: Bezahlkarte für Asylbewerber. (Quelle: dpa/Hoppe)
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Audio: radioeins | 17.12.2024 | Sebastian Schöbel | Bild: dpa/Hoppe

Der Berliner Senat hat die Einführung der viel diskutierten Bezahlkarte für Asylbewerber beschlossen. Das teilte der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) nach der Senatssitzung am Dienstag mit.

Die Karte sollen künftig alle neu in Berlin ankommenden Asylsuchenden erhalten, die einer Aufnahmeeinrichtung des Landesamts für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) untergebracht sind und Anspruch auf entsprechende Leistungen haben. Die Karte kann bundesweit in allen Geschäften und im Internet als Zahlungsmittel genutzt werden.

Obergrenze gilt nur in den ersten sechs Monaten

Vorgesehen ist eine Bargeld-Obergrenze von monatlich 50 Euro für Erwachsene und Kinder. Der Rest des Geldbetrages, der Asylsuchenden laut Gesetz zusteht, kann nur mit der Karte ausgegeben werden. Menschen, die aufgrund einer Krankheit oder Behinderung die Karte nicht nutzen können, sind von der Regelung ausgeschlossen, so der Senat.

Die Beschränkung auf 50 Euro soll nach den ersten sechs Monaten der Nutzung wegfallen. Sechs Monate nach der Einführung soll es außerdem eine Evaluation durch die Sozialverwaltung in Abstimmung mit der Senatskanzlei geben. Dabei soll auch die mögliche Rechtsprechung zur Bezahlkarte berücksichtigt werden.

Das jetzige Berliner Modell ist ein Kompromiss. Die CDU und namentlich auch der Regierende Bürgermeister hatten die Einführung einer Bezahlkarte mit einer Bargeld-Obergrenze von 50 Euro gefordert. Wegner hatte dieser Variante bei einer Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) im November 2023 zugestimmt. Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) hatte die Bargeldbegrenzung mehrfach öffentlich als diskriminierend kritisiert und eine andere Ausgestaltung der Bezahlkarte gefordert.

Sendung: radioeins, 17.12.2024, 14.00 Uhr

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20 Kommentare

  1. 19.

    Ich kaufe mit meiner Mini-Rente die Antiquitäten nicht bei Leo Spik am Ku-Damm, sondern grundsätzlich nur auf Flohmärkten. Lebensmittel dagegen bei der Tafel.

  2. 18.

    Vielleicht verstehen Sie es mit folgenden Gleichnis, viele Senioren geben ein Teil ihrer Rente/Pensionen an kriminelle Kaffeefahrtunternehmer und werden ab sofort ihre Sozialleistung nur noch mittels Bezahlkarte erhalten.

  3. 17.

    Die Bezahlkarte diskriminiert, weil nicht überall mit Karte gezahlt werden kann, z.B. auf Floh- und Wochenmärkten nicht, die aber gerade für Bevölkerungsgruppen mit wenig Einkommen wichtig sind.

  4. 16.

    Ich finde die Bezahlkarte gut.
    Warum stellt dies eine Diskriminierung dar wie von der SPD behauptet. Es ist doch nur eine andere Art der Bezahlung. Vor allem bleibt das Geld in Deutschland. Es sind genug Flüchtlinge hier die damit ihre Familien in der Heimat unterstützen. Das fällt damit endlich weg.

  5. 13.

    12/ Sie glauben auch an das , was man ihnen erzählt. Die Flüchtlinge gehen von sich aus dort hin, wo es ihnen gefällt. Die zugewiesenen Orte werden häufig nicht akzeptiert.

  6. 12.

    Das dürfen sie gar nicht, sie sind an ihren Wohnort gebunden. Vielleicht beim nächsten Mal erst informieren und dann schreiben.

  7. 11.

    Fürwahr, Bargeld wird von allen benötigt. Digital ist sowas von gestern! Die Sparkassen , Banken und Supermärkte, stehen unter dem Diktat der CDU/CSU/FDP!

  8. 9.

    Ich finde die Bezahlkarte absolut in Ordnung. Wehalb Potsdam nun wieder einen eigen Weg beschreiten muss kann ich beim besten Willen nicht verstehen. Vielleicht ziehen dann einige Betroffene nach Potsdam um.

  9. 7.

    Haha aber haben genügend Geld für alle Flüchtlinge, ja nee ist klar deswegen müssen jetzt Milliarden eingespart werden, ihr links grünen habt echt die Welt verpennt.

  10. 6.

    Ihr werdet sehen, das ist nur ein Testlauf. Kommen diese Menschen mit so wenig Bargeld aus, wird es auch bei den Bürgergeldempfängern eingeführt. Dann bei denen, die Arbeitslosengeld und Wohngeld bekommen, dann die Millionen Rentner, dann die, die Krankengeld beziehen, dann Angestellte im Öffentlichen Dienst und am Ende die Privatwirtschaft. Abschaffung des Bargelds Stück für Stück. Bei den Flüchtlingen kann man's gut testen, die interessieren halt niemanden. Schwarzarbeit in Haushalt, Bau und Pflege wird dann immer schwerer. Das wird den Boomern das Genick brechen.

  11. 5.

    Da hat das Potsdamer Stadtparlament mehr Anstand als der gesamte Berliner Senat. Die nächste Klage kippt den Quatsch. Berlin hat ja genug Geld für solch scheiternde "Projekte" und nachfolgende Niederlagen vor Gericht.

  12. 4.

    Ich bin mal gespannt ob während der Evaluation auch Seiteneffekte berücksichtigt und bewertet werden und inwieweit Kausalitäten und Korrelationen abgeleitet werden.

  13. 3.

    Asylbewerber dürfen nicht arbeiten, muss man aber wissen!

  14. 2.

    Arbeiten gehen ist auch ein Menschenrecht.

  15. 1.

    Weil Amazon, Lieferdienste und Sportvereine ein Menschenrecht sind.

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