Serie: Ostbrandenburger Fähren - Mit der Frida auf die Insel "Großer Werder" im Liepnitzsee bei Wandlitz
Der Sommer ist da und die Ferien stehen ab kommender Woche in der Region im Raum. Wer nicht weit weg will, könnte die nähere Umgebung erkunden - vielleicht auch Seen mit Fähren? Der Liepnitzsee wäre ein Vorschlag.
Malerisch liegt er da: der Liepnitzsee. Er befindet sich mitten im Naturpark Barnim. Acht Kilometer von der Berliner Stadtgrenze entfernt, gilt und galt das Gewässer im Stadtgebiet von Bernau und von der Gemeinde Wandlitz verwaltet schon immer als eines der beliebtesten Ausflugsziele der Hauptstadtregion. Als Teil des Wandlitzer Seengebiets überzeugt das Wasser nicht nur mit einer besonders sauberen Qualität. Auch die 34 Hektar große Binnenseeinsel "Großer Werder" gilt als besonderer Höhepunkt eines jeden Ausflugs.
Eine Insel mit Geschichte
Denn zu dieser können Gäste und Urlauber sogar mit einer kleinen Fähre übersetzen. Seit 1866 befördere ein Boot regelmäßig Besucher aus Berlin-Brandenburg und darüber hinaus auf die Insel. "Also seitdem nachweislich der Pachtvertrag mit dem Grafen von Redern zwischen der Familie Nikolaus abgeschlossen wurde, gibt es diese Fährverbindung", berichtet Betreiber Andreas Scharschmidt.
Damals sei jedoch noch gerudert worden. Sogar Pferd und Wagen seien per Fähre über den Liebnitzsee zur Insel gebracht worden. Dadurch entstand schließlich zur Jahrhundertwende eine touristische Nutzung, wie Scharschmidt berichtet. Zu dieser Zeit seien die ersten Ausflügler aus Berlin auf die Insel gebracht worden, um "mal ein Bierchen zu trinken". Bis heute sei das ähnlich.
40 Gäste pro Fahrt
Neben den zahlreichen Badestellen, einem kleinen Campingplatz und alten Baumbeständen lockt auch das kleine Ausflugslokal "Insulaner-Klause" von Andreas Scharschmidt Besucher an. Und viele zieht es gerade deshalb auf die Insel, wie Fährmann Jürgen Krebs berichtet. Einer der häufigsten Fragen, die ihm gestellt werde sei nämlich: "Ist Ihre Gastronomie heute offen?", sagt er.
40 Menschen können mit einer Fährfahrt transportiert werden
Mit der Fähre Frida kann Krebs pro Strecke rund 40 Gäste gleichzeitig zu dem kleinen Idyll übersetzen. In der Saison legt er zwischen 10 und 19 Uhr im Stundentakt ab. "Oder je nach Bedarf", ergänzt er. Während der fünf- bis zehnminütigen Überfahrt steht auch der Fährmann den vielen Besuchern Rede und Antwort. Ein kleines Fotoalbum mit historischen Aufnahmen, die die bewegte Geschichte der Frida dokumentiert, erhalten die Fährgäste zudem noch einen Einblick in die Geschichte.
Aber nicht nur das macht laut Krebs einen Ausflug auf den Großen Werder besonders: "Es ist wirklich ein Stück Natur, das man nicht missen möchte", sagt er. Eine Fahrt mit der Frida kostet 5 Euro pro Person – hin und zurück. Für Krebs ist es das auf jeden Fall wert.
Sendung: Antenne Brandenburg, 05.07.2023, 14:40 Uhr
Mit Material von Eva Kirchner