110.000 Tonnen Öl aus Saudi-Arabien - Größere Öllieferung für Schwedter Raffinerie in Danzig angekommen
Die PCK-Raffinerie in Schwedt bekommt erneut Rohöl aus Polen geliefert. Dort kommt es mit einem Tank-Schiff im Danziger Hafen an. Nach den aktuell laufenden Wartungsarbeiten könnte die Produktion in Schwedt wieder deutlich hochgefahren werden.
Eine weitere größere Öl-Lieferung für die PCK-Raffinerie in Schwedt (Uckermark) ist in der polnischen Hafenstadt Danzig (Gdansk) angekommen. Wirtschaftsstaatssekretär Michael Kellner (Grüne) informierte sich am Freitag vor Ort über die Löschung.
Nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums kann der doppelwandige Tanker 130.000 Tonnen Öl fassen und ist der erste in dieser Ladungs-Größenordnung, der Öl für die Schwedter Raffinerie liefert. Es seien 110.000 Tonnen Öl aus Saudi-Arabien an Bord gewesen. Die Bestellung sei über den PCK-Anteilseigner Shell erfolgt, das Öl solle nun zeitnah per Pipeline nach Schwedt fließen.
Kellner glaubt an Versorgungssicherheit
Die PCK-Raffinerie in Schwedt, die große Teile des Nordostens Deutschlands mit Treibstoff versorgt, verarbeitete bis 2022 hauptsächlich Rohöl aus Russland. Im Zuge der Sanktionen wegen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine beschloss die Bundesregierung, auf russisches Öl zu verzichten. Seither bemüht man sich um neue Lieferwege, wofür neben dem Hafen Danzig (Gdansk) auch die Pipeline von Rostock nach Schwedt genutzt wird.
"Wir hatten, wir haben und wir werden hoffentlich auch zukünftig zusätzliche Lieferungen für beide ostdeutsche Raffinerien haben", sagte Kellner mit Bezug auf Schwedt und die Anlage im sachsen-anhaltischen Leuna. Kellner lobte die Zusammenarbeit mit der polnischen Regierung.
Die Ölraffinerie soll nach Abschluss von Wartungsarbeiten bald wieder ihre Produktion hochfahren. "Ich habe letzte Woche mit dem deutschen Geschäftsführer der Raffinerie gesprochen und er geht davon aus, dass man ab Juni 70 Prozent oder mehr produzieren kann", sagte Staatssekretär Kellner in Danzig. Derzeit drücken die Wartungsarbeiten die Kapazität auf unter 50 Prozent.
Gesetz zur Treuhandschaft auf dem Weg
Die Bundesregierung hatte zwei Töchter des russischen Ölkonzerns Rosneft, die die Mehrheit von PCK halten, unter staatliche Kontrolle gestellt. Kellner verwies auf eine Gesetzesänderung, die dem Bund mehr Möglichkeiten zur Veräußerung von Unternehmen in Treuhandverwaltung geben soll. Die Novelle passierte jüngst den Bundestag und zielt auf PCK. "Wenn jetzt dieses Gesetz dann unterschrieben in Kraft ist, dann werden wir weitere Schritte gehen", sagte Kellner ohne weiter ins Detail zu gehen.
Sendung: Antenne Brandenburg, 12.05.2023, 14:30 Uhr