Brandenburg - Zahl der Schweine in landwirtschaftlicher Haltung sinkt weiter

Sa 08.07.23 | 17:00 Uhr
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Archiv: Zwei Sauen stehen in einem Stall. (Foto: dpa)
Audio: Antenne Brandenburg | 08.07.2023 | Andreas Poetzl | Bild: dpa

Die Schweinehaltung in Brandenburg ist in den vergangenen Jahren deutlich geschrumpft. Die Gesamtzahl der gewerblich gehaltenen Schweine sei seit 2018 bis zum Mai dieses Jahres von 751.722 Tieren auf 524.000 Tiere, sagte eine Sprecherin des Bauernverbandes. Im vergangenen Jahr unterschritt die Haltung zum ersten Mal die 600.000er-Marke.

Schweinepest ein Hintergrund

Für den Rückgang gibt es laut Bauernverband mehrere Gründe. Insbesondere die Afrikanische Schweinepest (ASP) habe vielen Betrieben zugesetzt. Vor etwa einem Jahr befanden sich 17 Betriebe in der ASP-Sperrzone II, aus der laut EU-Verordnung "ein Verbot der Versendung von lebenden Schweinen und von diesen stammenden Erzeugnissen" bestand. Diese Regelung habe mindestens acht Betriebe in die Knie gezwungen, führte die Sprecherin aus.

Sinkende Nachfrage nach Schweinefleisch

Laut Bauernverband sind Schweinehaltern in ASP-Sperrgebieten zusätzliche Kosten durch veterinärmedizinische Untersuchungen vor dem Transport der Tiere entstanden. Die Transportwege zu den Schlachthöfen hätten sich verlängert. Am Schlachthof müssten sie Preisabschläge akzeptieren.

Als weiteren Grund für den Rückgang in der Schweinehaltung nannte die Sprecherin eine sinkende Nachfrage nach Schweinefleisch. Zudem fehle der Nachwuchs in den Betrieben. "Nachwuchs rückt kaum nach, da der Beruf für junge Menschen nicht attraktiv ist", sagte sie. Von 27 Azubi, die im vergangenen Herbst ihren Vertrag für eine Ausbildung in der Tierwirtschaft in Brandenburg unterschrieben, hätten 21 den Schwerpunkt Rinderhaltung und 6 die Geflügelhaltung gewählt.

Der Bauernverband rechnet mit einem weiteren Abbau der Schweinebestände. Grund seien die hohen Investitionen, um diesen Produktionszweig zukunftsfest zu machen, sagte die Sprecherin. Erschwerend sind laut Verband die "exorbitant bürokratische Genehmigungsverfahren für Stallneu- und umbauten. Hinzu kämen "ungelöste Zielkonflikte zwischen der Gewährleistung des Tierwohls und dem Immissions- und Umweltschutz".

Sendung: Antenne Brandenburg, 08.07.2023, 13 Uhr

5 Kommentare

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  1. 5.

    Grundsätzlich egal. Steigt der Bedarf wird importiert. Wo produziert wird ist ja egal, es kommt nur auf die Haltung an. Die Qualität des Fleischs ist das Wichtigste. Schinken kommt eh ais anderen Regionen. Salami auch,

  2. 4.

    Mir ist es auch völlig egal was die Leute so essen, aber mit den Tierfabriken, das muß aufhören! Wenn jemand unbedingt Fleisch essen muss, dann sollte er eben mehr bezahlen!
    Für bessere Ernährung muß halt mehr bezahlt werden.

    Für jeden Mist geben die Leute Geld aus, nur nicht für bessere
    Ernährung!

  3. 3.

    Mög jeder Essen was er möchte, da bedarf es keiner Leute die es anderen vorschreiben möchten. Mir ist es egal was Sie essen.

  4. 1.

    Läuft doch , auch ohne Verbote.

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