Erkrankung schon im Dezember - Coronavirus-Variante XBB 1.5 in zwei Fällen in Berlin nachgewiesen
Die neue Omikron-Variante XBB 1.5 ist in Berlin angekommen. Bei zwei Menschen ist die Corona-Variante nachgewiesen worden. Beide hatten sich im Dezember krankgemeldet und hatten einen milden Krankheitsverlauf.
- Zwei Fälle aus Dezember mit mildem Verlauf
- Deutschlandweit macht XBB 1.5 bislang nur marginalen Anteil an Verbreitung aus
- XBB 1.5-Sequenzen stammen zumeist aus den USA
Berlins Gesundheitsämter und das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo) wissen aktuell von zwei Personen in Berlin, die sich mit der Coronavirus-Variante XBB.1.5 angesteckt haben. Beide Personen waren bereits im Dezember krank und hatten einen milden Krankheitsverlauf, sagt der Sprecher von Berlins Gesundheitssenatorin, Hans-Christoph Keller, dem rbb auf Nachfrage.
Ansteckungskette unklar
Unklar ist, wie sich die beiden mit der Virusvariante anstecken haben. Sie waren vierfach geimpft, waren nicht außerhalb von Berlin verreist und hatten keinen Kontakt zu Menschen, die im Ausland unterwegs waren. Nach bisherigen Erkenntnissen haben sie das Virus nicht an Kontaktpersonen weitergegeben.
Dass der Fall erst jetzt bekannt wird, begründete der Sprecher der Gesundheitssenatorin damit, dass Virussequenzierungen Zeit brauchen. Die Gesundheitsverwaltung rechnet damit, dass demnächst weitere Fälle dieser Virusvariante in Berlin auftauchen werden.
Aktuell dominiert in Berlin allerdings weiterhin die Omikron-Sublinie BA.5, deutlich kleiner ist der Anteil der Sublinie BA.2. Diese allerdings wächst und zu dieser Sublinie gehört auch die Variante XBB.1.5. Nach Angaben der Gesundheitsverwaltung scheint XBB.1.5 noch ansteckender zu sein als die aktuell vorherrschenden Corona-Virusvarianten, allerdings haben Menschen, die sich damit angesteckt haben, eher einen milden Krankheitsverlauf.
In Potsdam war vergangene Woche ein erster Coronafall mit der Variante XBB.1.5 aufgetaucht.
XBB 1.5-Sequenzen stammen zumeist aus USA
Die Zahl der nachgewiesenen Fälle der neuen Coronavirus-Sublinie XBB.1.5 in Deutschland ist Ende 2022 noch relativ gering gewesen. "Die in den Vereinigten Staaten von Amerika stark verbreitete Variante XBB.1.5 hatte einen Anteil von 1 Prozent", schreibt das Robert Koch-Institut in seinem Covid-19-Wochenbericht von Donnerstagabend. "Ihr Anteil in den Vorwochen lag unter 0,5 Prozent." Die Sublinie stehe wie andere Sublinien unter Beobachtung. Vorläufige Daten deuteten auf einen Wachstumsvorteil gegenüber anderen und zuvor zirkulierenden Sublinien hin.
Die Angaben beziehen sich auf Daten aus der letzten Woche des vergangenen Jahres und basieren auf geringen absoluten Zahlen. Denn das vollständige Viruserbgut wird nur bei einem sehr kleinen Anteil positiver Proben untersucht. Im Bericht weist das RKI auch auf geringere Laborkapazitäten während der Feiertage und dem Jahreswechsel hin.
Nach Angaben von Corona-Expertin Maria van Kerkhove stammt der Großteil der XBB.1.5-Sequenzen aus den USA. Nach Angaben des WHO-Büros Europa breitet sich die Sublinie XBB.1.5 auch in Europa aus. Sie ist nach Angaben der WHO höchst ansteckend.
Der WHO werden derzeit jede Woche zwischen 10.000 und 14.000 Todesfälle durch Covid-19 gemeldet. Das sind fast 90 Prozent weniger als im Februar 2022. Die WHO ist aber überzeugt, dass die wahre Zahl deutlich höher liegt.
Sendung: rbb24 Abendschau, 12.01.2023, 19.30 Uhr