Verkehr stadtauswärts betroffen - Klima-Aktivisten blockieren erneut zahlreiche Straßen in Berlin

Di 25.04.23 | 20:25 Uhr
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Am 24.04.2023 blockieren Aktivisten der "Letzen Generation" den Abzweig Steglitz/Konstanzer Straße. (Quelle: rbb/Matthias Bartsch)
Video: rbb|24 | 25.04.2023 | Nachrichten | Bild: rbb/Matthias Bartsch

Am Dienstagnachmittag haben sich Klima-Demonstranten wieder auf einigen Straßen in Berlin festgeklebt. Besonders stark von Staus betroffen war zwischenzeitlich die A100. Die Polizei löste bis zum Abend alle Blockaden auf.

Klima-Aktivisten der Gruppe "Letzte Generation" haben am Dienstagnachmittag neue Blockade-Aktionen in Berlin durchgeführt. Nach Angaben der Berliner Verkehrsinformationszentrale (VIZ) auf Twitter wurden ab etwa 15:30 Uhr vor allem Straßen blockiert, die stadtauswärts führen und "somit deutlich in der Berliner Innenstadt zu bemerken sind", wie es in der entsprechenden Kurznachricht heißt.

Die Polizei zählte am Dienstag insgesamt 25 Blockadeaktionen, von denen 14 innerhalb der ersten zwei Stunden aufgelöst wurden. Betroffen waren laut VIZ unter anderem folgende Straßen:

  • A100 Richtung Wedding, zwischen Spandauer Damm und Rudolf-Wissell-Brücke
  • A100 Richtung Neukölln, Höhe Hohenzollerndamm
  • Tempelhofer Damm in Höhe des S-Bahnhofs
  • Ernst-Reuter-Platz
  • Hauptstraße/Dominicusstraße in Schöneberg
  • Müllerstraße/Sellerstraße in Wedding
  • Frankfurter Allee/Gürtelstraße
  • Prenzlauer Allee/Fröbelstraße
  • Greifswalder Straße/Storkower Straße

Laut VIZ konzentrierten die Klima-Aktivisten am frühen Dienstagabend die Blockadeaktionen auf den westlichen Teil der A100, wodurch es in beiden Richtungen rund um das Dreieck Funkturm zu 60 Minuten Wartezeiten kam. Gegen 20 Uhr meldete dann die VIZ auf Twitter, dass alle Blockaden aufgelöst worden seien.

700 Polizisten im Einsatz

Die Berliner Polizei hatte schon am Dienstagmorgen mit neuen Blockadeaktionen gerechnet und vorsorglich 700 Kräfte auf die Straßen in Berlin geschickt, um die Aktionen der Klima-Demonstranten frühzeitig zu unterbinden.

Bereits am Montag hatte die "Letzte Generation" an dutzenden Orten in Berlin Straßen blockiert. Nach Angaben der Berliner Feuerwehr sollen durch deshalb entstandene Staus mehrere Einsatzfahrzeuge stecken geblieben sein. Die Klima-Aktivisten haben für die gesamte Woche Protestaktionen in Berlin angekündigt. Für die kommenden Tage sind nach eigenen Angaben Protestmärsche durch Berlin-Mitte geplant.

Unterschiedliche Angaben zu Sicherheitsgewahrsam

Derweil gibt es nach den Protesten vom Montag eine große Diskrepanz zwischen den Angaben von Polizei und Justiz zu den Konsequenzen für Demonstranten. Laut Polizei beantragte die Behörde am Montag im Zusammenhang mit den 42 Straßenblockaden der Letzten Generation für 49 Menschen einen sogenannten Sicherheitsgewahrsam. Auf Anordnung eines Richters seien jedoch alle noch am selben Abend freigekommen, teilte die Polizei am Dienstag mit.

Die Justiz widersprach dieser Darstellung: Es sei "nur in einem einzigen Fall ein Antrag auf Ingewahrsamnahme" gestellt worden. Bislang habe sie nicht klären lassen, wie es zu den unterschiedlichen Zahlen komme, teilte Gerichtssprecherin Lisa Jani mit.

 

Sendung: rbb|24, 25.04.2023, 21:45



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149 Kommentare

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  1. 149.

    Beim RBB wird von Klimaaktivisten berichtet. Bei Welt TV werden diese als Klima Chaoten bezeichnet. Soll jeder selbst entscheiden, was als zutreffend bezeichnet werden kann.
    Berlin ist ein tolles Schaufenster, wie es kommt, wenn Politik für Asoziale, Clans und sonstige Leistungsunwillige gemacht wird. Eigentlich gut so, vielleicht kann aus dieser Lehre, woanders die Rechtsstaatlichkeit noch verteidigt werden.

  2. 148.

    Ich spreche nicht für vier Millionen Berliner, auch wenn Sie das nun schon zum zweiten Mal behaupten. Die überwältigende Mehrheit der Berliner blockiert keine Straßen. Das sind meine Beobachtungen.
    Und ja, eine zunehmend extremistische Gruppe, die glaubt, mit ihren Aktionen zehntausende Berliner auf dem Weg zur Arbeit, zum Arzt, ins Krankenhaus, zur Schule etc. in Geiselhaft nehmen zu können, sollte aus meiner Sicht verboten werden.
    Eine demokratische Gesellschaft kann sich nicht derart erpressen lassen. Für politische Willensbildung gibt es genügend demokratische Institutionen. Es macht natürlich mehr Arbeit...

  3. 147.

    Wenn das alles Handwerker und Pfleger wären. Oh man, dann wär unsere Gesellschat ein ganzes Stück weiter. Und dann reisen die auch noch aus ganz Deutschland extra an. Und das alles mit Fahrrad und BIO Sekundenkleber.. Hut ab.

  4. 145.
    Antwort auf [Swen] vom 26.04.2023 um 10:56

    "Von der Mehrheit, zu der Sie nicht gehören."

    Warum erinnert mich das an eine Handvoll Rechtsextremer, die sich in Brandenburger Kleinstädten zusammenrotten und "Wir sind das Volk" blöken?

  5. 144.

    Stop mal! Sie haben im Namen von 4 Millionen Berlinern gesprochen, also muß nicht ich meine Behauptung beweisen, sondern sie.

    "Ich bin für ein Verbot dieser zunehmend extremistischen Organisation "Letzte Generation"."

    Indoktriniert und aufgehetzt bis in die Haarspitzen.

  6. 143.

    Stop mal! Sie haben im Namen von 4 Millionen Berlinern gesprochen, also muß nicht ich meine Behauptung beweisen, sondern sie.

    "Ich bin für ein Verbot dieser zunehmend extremistischen Organisation "Letzte Generation"."

    Indoktriniert und aufgehetzt bis in die Haarspitzen.

  7. 142.

    Zumal es auch nicht nur um "wir dürfen" geht sondern auch einfach um die Logik.
    Wenn ich falsch in eine Einbahnstraße einbiege, muss ich damit rechnen, dass mir ein Auto entgegen kommt und mich vielleicht nicht sieht.
    Das ist dann nicht schuld des Autofahrers!

  8. 141.

    Streiten Sie etwa ab, dass nur eine winzige Minderheit von wenigen Hundert Personen (viele extra von außerhalb angereist) die Berliner mit ihren Blockadeaktionen beglückt?
    Dem stehen einige Millionen Berliner gegenüber, die solche Aktionen nicht machen.
    Für diese Beobachtung benötige ich keine Legitimation, nur etwas Aufmerksamkeit und Verstand.
    Ich bin für ein Verbot dieser zunehmend extremistischen Organisation "Letzte Generation".

  9. 140.

    Richtig - ich habe nämlich keinen Bock auf Drängleridioten. Wenn´s um die Emissionen geht, glaube ich, dass mein Töff weniger hinterlässt, als Ihre eventuell neue Schlurre. Ist mir aber auch völlig Wurst, weil ich keinen Bedarf auf solche Vergleiche habe.

  10. 139.

    Die Umfragen, selbst hier im rbb, ergeben regelmäßig eine absolute Mehrheit von nicht selten über 80%, dass diese bekloppten, nicht zielführenden Aktionen unerwünscht sind.
    Wer das immer noch nicht realisiert hat, ist ja schon Informationsverweigerer.
    Und Quellen dafür gibt's mehr als genug. Einfach mal selber suchen.

  11. 138.

    So, so schade, dass allen Ihre Meinung dazu egal ist!
    So, so schade, dass Sie nicht Bürgermeister dieser Stadt sind!
    So 1 Pech aber auch.

  12. 137.

    Und ich bin mir genauso sicher, dass Sie mit "schnellerer Fahrweise" MEHR CO2 raushauen, als mit 90 km/h.
    Gott, nee, wieviele Sendungen zum Thema müssen die Medien denn noch veröffentlichen, bis die einfachsten Zusammenhänge endlich begriffen sind??

  13. 136.

    Die Boulevardmedien publizieren aber eben auch nur das, was Herr Dietmar hören will! Die suchen halt auch ihre "Wähler", damit sie überleben können.

    Übrigens, Dietmar, ist die Gruppe der Links-Grünen-Chaoten so klein nicht. Erstaunlicherweise wurde bislang noch kaum thematisiert, um was es wirklich geht: Nicht der Berliner Außenring und die Mitte stehen einander gegenüber, sondern Jung und Alt!
    Wer sich die Strukturdaten zu den Wahlergebnissen genauer ansieht, der wird erkennen, dass es einen direkten Bezug zwischen Jung- und Altwählern und den Ergebnissen gibt. Die Jungen in Berlin sind also alle Chaoten! (?)
    Nebenbei: Haben mit unserer Oma (85), die seit Jahrzehnten überzeugte CDU-Wählerin ist, den Wahl-O-Mat gemacht. Es kam irgendwas zwischen Grün und SPD raus. Das hat sie, wahlmündig, wie sie ist, natürlich nicht beirrt...

    Wir bekommen hier langsam schlicht einen Generationenkonflikt, wie es ihn schon vor 50 Jahren gab. Komisch. Dachte, das wäre ausgestanden.

  14. 135.

    Jürgen: "@ Ray, wo gibt es denn noch Einbahnstraßen, in denen der Radfahrer nicht in beiden Richtungen radeln darf?

    Jürgen, davon gibt es etliche, bzw. die Mehrheit. Z.B. Pionierstraße, Wasserwerkstr. in Spandau, um mal 2 direkt aufzuzählen.

  15. 134.

    Das ist sehr schön das sie mit 90km/h auf der rechten Spur bleiben. 1300km schaffe ich auch mit schneller Fahrweise und ich bin mir sicher das ich weniger CO2 raushaue als ihr Töff!

  16. 133.

    Fragt sich nur wer hier indoktriniert ist. Zum Beispiel diejenigen die meinen sie könnten für "fast vier Millionen Berliner" sprechen.

    Woher mehmen sie ihre Legitimation?

  17. 132.

    Eine zahlenmäßig winzige Gruppe (einige wenige Hundert) glaubt der überwältigenden Mehrheit (fast vier Millionen Berliner) ihre Sicht der Dinge durch Nötigung gewaltsam aufdrücken zu können?
    Ich frage mich tatsächlich: Wie indoktriniert muss man sein, um von der Rechtmäßigkeit eines solchen Vorgehens überzeugt zu sein? Das frage ich auch die wohlwollenden Unterstützer der "Erleuchteten" hier im Leserforum.

  18. 131.

    Sollten Sie damit den Abschuss meinen, machen Sie sich der Planung und Aufforderung zu Straftaten verantwortlich. Ich hoffe, dass Ihre IP an die Strafverfolgungsbehörden übermittelt wird.

  19. 130.

    Was meinen Sie mit "regulieren" in Ihrem bescheuerten Vergleich mit Wölfen und Bären?

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