Brandenburg an der Havel - Staatsanwaltschaft ermittelt wegen erfrorener Kühe

Mi 17.01.24 | 14:17 Uhr
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Kühe frieren fest im Hochwassergebiet in Brandenburg. (Quelle: rbb=
Audio: Antenne Brandenburg | 17.01.2024 | Robin Marienfeld/Thomas Messerschmidt | Bild: rbb

Sieben Kühe wurden letzte Woche in einem Überflutungsgebiet entdeckt, vier waren erfroren, drei wurden lebend gefunden. Mittlerweile ist eine weitere der Kühe verendet - und die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen einen Landwirt.

Wegen mehrerer erfrorener Kühe in Brandenburg an der Havel untersucht die Staatsanwaltschaft, ob der Landwirt gegen den Tierschutz verstoßen hat. Das sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft in Potsdam der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch. Es gebe zwei Strafanzeigen der Tierrechtsorganisation Peta und eines Anwalts.

Eines der drei lebend geretteten Tiere ist inzwischen verendet.

Am Donnerstag vergangener Woche waren sieben Kühe in einem Überflutungsgebiet in Brandenburg an der Havel entdeckt worden. Vier Kühe waren erfroren, einige steckten im Eis fest, drei Kühe lebten zum Zeitpunkt ihres Auffindens noch.

Tote Tiere immer noch vor Ort

"Scheinbar sind die auf der Weide verendeten Tiere immer noch vor Ort, weil es im Moment witterungstechnisch nicht möglich ist, dort vorzudringen", sagte Thomas Messerschmidt, Pressesprecher der Stadt Brandenburg an der Havel, am Mittwoch dem rbb. "Die drei lebenden Tiere waren zurück in den Stall gebracht worden, wovon eins dann noch verendet ist. Das soll zur Sektion freigegeben werden, um zu gucken, woran es lag", so Messerschmidt weiter.

Die Amtstierärztin von Brandenburg an der Havel müsse nun mögliche Ordnungswidrigkeiten prüfen, "dass beispielsweise zwei der Rinder, die lebend geborgen werden konnten, nicht mit Ohrmarken versehen waren, dass das Gelände womöglich nicht eingezäunt war und womöglich nicht angezeigt war, dass sich die Tiere da befinden, was auch verpflichtend ist", sagte der Stadtsprecher.

Die Kreis-Tierärztin von Potsdam-Mittelmark hatte am Dienstag den Hof des Landwirtes in Groß Kreutz (Havel) kontrolliert, zu dem die Tiere gehören und dort nichts beanstandet, sagte der Sprecher des Kreises Potsdam-Mittelmark Kai-Uwe Schwinzert gegenüber Antenne Brandenburg vom rbb. Der Bauer weist bisher die Schuld von sich und gibt an, die Kühe seien ihm von der Koppel entlaufen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 17.01.2024, 12:30 Uhr

21 Kommentare

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  1. 21.

    Die Diskussion um das Thema Tierwohl ist wichtig und richtig.
    Das Halten von Rinder erfordert ein gewisses Mass an Sachkunde und Ethik. Die Staatsanwaltschaft ermittelt jetzt wie der Sachverhalt sich zu trug, aufgrund einer bzw zwei Anzeige.
    Mich nervt, der Umstand, dass alle Aspekte noch nicht vorliegen, aber für viele die Sache Glasklar zu seien scheint. Warten wir doch einmal die Ergebnisse ab, wie die Tiere dort hin kammen und warum sie nicht früher entdeckt wurde.

  2. 20.

    Punkt 1:
    Kühe sind domestizierte Tiere. Also ist der Mensch für ihr Wohlergehen verantwortlich, da diese Tiere unter natürlichen evolutionären Bedingungen nicht überleben könnten.
    Punkt 2:
    4 von 7 Kühen sind im Freien bei hohen Wasserständen und bei niedriger Temperatur elendig verendet.

    Damit ist nicht nur die Anzeige als auch die These von PETA mehr als erhärtet.
    Ich gehe mal davon aus, dass Tierschützer mindestens von Biologen beraten, wenn nicht auch Wissenschaftler zu ihren Mitgliedern zählen.
    Den ewigen Streit zwischen Kultur- und Naturlandschaften lösen wir in diesem Forum sowieso nicht.

  3. 19.

    Auch wenn PETA häufig über das Ziel hinausschießt ist es gut, dass es derartige Organisationen gibt, die auf Missverhältnisse im Bereich der landwirtschaftlichen aber auch privaten Tierhaltung hinweist.
    Wie man es dreht oder wendet, in diesem Fall scheint ja irgendetwas nicht ganz richtig gelaufen zu sein und das ist jetzt aufgrund der Anzeige Teil der Ermittlungen.
    Ohne Anzeige keine Verfolgung. In den meisten Fällen wird wahrscheinlich eher darüber hinweggesehen. Courage zu zeigen und derartige Sachverhalte anzuzeigen fällt dem Otto Normalbürger immer noch schwer und da ist es gut, dass es andere für ihn übernehmen und für den Verursacher Folgen zu erwarten sind.

  4. 18.

    Verlust? Wenn der Landwirt Glück hat, zahlt die Versicherung - wäre allerdings ein Skandal.
    Traurig ist die Vorstellung welches Leid die Tiere ertragen mussten bevor sie in den Zustand kamen in dem sie vorgefunden wurden. So Ihr Beitrag.
    Ob und wie hoch die Versicherung zahlt steht im Raume. Was die Versicherung nicht bezahlen sind die nicht messbaren Werte. Biologischen Faktoren die ich beim pkw nicht habe.
    Ja. Erfrieren wünscht man keinem!

  5. 17.

    Es wurde Hochwasser vorhergesagt und durch die Medien ging die Empfeglung, Weidetiere in Sicherheit zu bringen! Da kann sich keiner rausreden, die wären von der Koppel ausgebüxt.

  6. 16.

    Keiner hier weiß warum und wie es dazu gekommen ist. Fakt ist aber bei PETA ist jeder der ein Tier hat ein Tierquäler. Ich hatte schon eine bei mir am Bienenstand die mir erklärte wie böse ich bin das ich soviele Bienen in einer Beute halte und dies sei
    Massentierhaltung. Die hat sich von keinen Fakten überzeugen lassen. Da ist ein Holz mehr Verstand als PETA.

  7. 15.

    Wie sie ohne weitere physikalische und biologische Herleitung unschwer am Ergebnis erkennen können, haben die Türschützer offensichtlich Recht gehabt.

  8. 14.

    Die Behauptung, der Bauer hätte die sieben (!) Kühe nicht finden können, muss falsch sein. Irgend jemand muss sie ja entdeckt haben, sonst wären Feuerwehr und Veterinäramt nicht schon am Donnerstag, dem 11. Januar, informiert gewesen.
    Aber wahrscheinlich ist es lukrativer, Hochwasserschäden aus Katastrophenhilfe erstattet zu bekommen, als sich Aufwand und Kosten für Suche und Bergung der Tiere ans Bein zu binden.
    Die Kühe hätten vor dem Hochwasser in Sicherheit gebracht werden müssen, denn Wetterdienst und Medien hatten rechtzeitig vor dem Hochwasser gewarnt!

  9. 13.

    Das Video nicht gesehen? Text nicht gelesen? Die lebenden Tiere konnten gerettet werden. Eines ist trotzdem gestorben. Ich hoffe die Anzeigen führen zu einer Verurteilung. Dem Bauer sollte die Tierhaltung dauerhaft untersagt werden. Dass die Tiere keine Markierungen trugen weist auf weitere Unregelmäßigkeiten hin.

  10. 12.

    Es sind üble Zustände, wie mit Kühen und anderen umgegangen wird. Wo sollen die Tiere im Schnee und Überschwemmungsgebieten Futter finden?

    Hauptsache, die Versicherung zahlt!

  11. 11.

    So ein Blödsinn, das sind mal wieder die sogenannten Tierschutzorganisationen. Natürlich können Tiere auch bei diesem Wetter draußen gehalten werden, wenn es die Flächen zulassen. Je nach Tierart können sie entweder Stundenweise oder auch gänzlich draußen gehalten werden, sofern es einen schützenden und trocknen Unterstand gibt.

  12. 10.

    Tierschützer von PETA die auch Anzeige erstatteten:
    „In einem Überflutungsgebiet bei anhaltendem Hochwasser über mehrere Tage hinweg und Minusgraden wäre der Halter der Rinder dazu verpflichtet gewesen, diese in Stallungen zu bringen. Somit hat der verantwortliche Landwirt eindeutig das Tierschutzgesetz missachtet, indem er zugelassen hat, dass die Kühe qualvoll erfroren sind“, sagte eine Sprecherin am Freitag.
    Sie forderte dazu auf, Tiere auf Weiden „umgehend bei der Polizei oder dem Veterinäramt zu melden, um in den kommenden kalten Tagen weiteres Tierleid zu verhindern.“

    Eigentlich bei den Temperaturen in Verbindung der Überschwemmungen an diesen Tagen auch logisch oder ??
    Sie würden auch in Klamotten im Wasser erfrieren.

  13. 9.

    Verlust? Wenn der Landwirt Glück hat, zahlt die Versicherung - wäre allerdings ein Skandal.
    Traurig ist die Vorstellung welches Leid die Tiere ertragen mussten bevor sie in den Zustand kamen in dem sie vorgefunden wurden.

  14. 7.

    Hochwasserlage und Überflutungsgebiet ...
    Bitte nicht außer Acht lassen!

  15. 6.

    Was will man dem Bauer denn vorwerfen? Dass er Biofleisch produziert? Es kommt vor, dass Tiere bei Weidehaltung entlaufen, manchmal kommt der Wolf, oft kommt der Schlachter. Das ist für Sie dann bestimmt ok?!

  16. 5.

    Es gibt leider immer wieder Tierhalter, die oftmals aus finanziellen Gründen überfordert sind. Da fehlt dann u.a. auch das Geld für die Ohrmarken. Weidetiere wie Rinder oder Pferde gehen in der Regel nur auf "Wanderschaft", wenn die Koppeln nicht oder nicht ausreichend gesichert sind oder weil sie kein Futter mehr finden können. Solche Zustände kommen nicht von heut auf morgen. Sie sind auch oftmals den Tierärzten und den zuständigen Veterinärämtern bekannt. So auch vor einigen Jahren der Vorfall mit Pferden in Frauenhagen.

  17. 4.

    Ein herber Verlust und ein schreckliches Unglück. Für den Bauern zudem mehrere tausend Euro Schaden. Einige Dinge gehen jedoch nicht auf: Meine Kuh steht in der Nähe 365 Tage im Jahr auf der Weide, ganz ohne Stall und die Temperaturen in Brandenburg reichen nicht aus, um Erfrierungen zu verursachen. Zum Anderen: Wenn die Toten Tiere witterungsbedingt nicht geborgen werden konnten, wie genau sollte der Bauer die Tiere dort einfangen? Ich vermute, dem Bericht fehlen wichtige Details.

  18. 3.

    Ich wäre mit Vorverurteilungen vorsichtig.
    Dennoch natürlich traurig. Die Rasse schaut auf den Fotos für mich als Laie auch nicht sonderlich "wintertauglich" aus.
    Die verendeten Tiere helfen vielleicht nun noch anderen Tieren über den Winter.

  19. 2.

    Wahrscheinlich war der Bauer mit seinem Traktor in Berlin. Tierwohl an erster Stelle, dass ich nicht lache. Strenge Strafe gegen den Halter von den Tieren.

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