Verwaltungsgericht Berlin - Gericht bestätigt Erhalt von Lokschuppen auf altem Pankower Rangierbahnhof

Mo 23.12.24 | 14:17 Uhr
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Bahnhof Heinersdorf mit Ringlokschuppen-Areal vom Bauprojekt Pankower Tor zwischen Pasewalker Straße, Damerowstraße sowie Granitzstraße - 17.11.2023 Berlin-Pankow. (Quelle: IMAGO/Jürgen Ritter)
IMAGO/Jürgen Ritter
Audio: rbb24 Inforadio | 23.12.2024 | Jürgen Buch | Bild: IMAGO/Jürgen Ritter

Drei denkmalgeschützte Gebäude auf dem ehemaligen Rangierbahnhof in Berlin-Heinersdorf (Pankow) dürfen nicht abgerissen werden. Das hat das Verwaltungsgericht Berlin entschieden, wie es am Montag mitteilte.

Geklagt hatte der Eigentümer des Geländes, der Möbelunternehmer Kurt Krieger, der das Areal seit 2011 besitzt. Der Investor will auf dem Areal das Quartier "Pankower Tor" mit 2.000 Wohnungen bauen.

Auf dem Areal befinden sich drei Gebäude des ehemaligen Betriebswerks Pankow, nämlich ein Rundlokschuppen von 1893, ein Ringlokschuppen aus der Zeit nach der Jahrhundertwende und ein Verwaltungsgebäude aus den 1960er Jahren. Die drei Gebäude stehen unter Denkmalschutz, werden aber seit Jahrzehnten nicht mehr genutzt.

Gericht: Zeugnis der Eisenbahngeschichte

Im Oktober 2017 hatte der Kläger beim Land Berlin beantragt, die drei Häuser abzureißen. Das Land Berlin lehnte den Antrag ab, woraufhin der Eigentümer klagte. Das Verwaltungsgericht wies diese Klage nun ab - mit der Begründung, die drei Gebäude seien ein Zeugnis der Eisenbahngeschichte in Deutschland und hätten deshalb geschichtliche Bedeutung.

Gegen die Entscheidung kann Berufung beim Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg eingelegt werden.

Sendung: rbb24 Inforadio, 23.12.2024, 13:40 Uhr

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8 Kommentare

  1. 8.

    2.000 Wohnungen sind zu wenig?
    Wieviele Wohnungen hat die gesamte Stadt Berin gebaut, die sie großmäulig versprochen hat?Oder, fragen Sie doch mal die Links-Grüne Bezirksführung von Pankow, die seit Jahren den Baubeginn durch diversen Einsprüche und Auflagen verhindert.
    Und, bestimmen Sie, @Peter Schmidt, wer was auf seinem Grundstück baut und wieviel Möbelhäuser es in einer Stadt geben darf.
    Und ganz so ist es ja auch nicht, dass das Arial verfallen sollte. Krieger plante, im Zuge der Bebauung, aus dem Ringschuppen ein Konzerthaus, eine kulturelle Begegnungsstätte zu machen.
    Aber egal, der dortige Boden ist so von Schwermetallen konterminiert, dass der Boden abgetragen werden muss, um da dass Bauprojekt zu beginnen. So konterminiert, dass sich da nur Kreuzkröten aufhalten können.

  2. 7.

    " ... der das Areal seit 2011 besitzt. Der Investor will auf dem Areal das Quartier "Pankower Tor" mit 2.000 Wohnungen bauen. ... "
    Hat Berlin zuviel Zeit? Sind die Verträge einfach zu "Grundstücks- und Immobilienspekulationsfreundlich" gegenüber dem Investor ausgehandelt worden? Das dauert alles viel zu lang, auch schon seit 2011 hatte Berlin einen massiven Wohnungsmangel. Grundstück zurück fordern/kaufen/holen und genossenschaftliches Bauen mit massiver Unterstützung durch Senat/Kreditanstalt w.a.i. ermöglichen. JETZT!

    PS. ... und nein, wir brauchen keine weiteren Möbelhäuser mehr ...

  3. 6.

    "fachgerecht repariert und instand gesetzt" Naja, nach Aufforderung und nicht freiwillig. Eigentlich wollte er die Gebäude zerfallen lassen, damit man sie dann abreißen kann.
    Übrigens die 2000 Wohnungen sind sehr wenig für die Fläche. Vorallem da man durch zwei S-Bahnhöfe, U-Bahnhof etc. erschlossen ist.

  4. 4.

    Nun, wie Sie auf dem Foto erkennen können, wurde das Dach und der Ringschuppen, wie auch die anderen zwei Gebäude fachgerecht repariert und instand gesetzt. Dies hat der Besitzer des Grundstückes bestimmt nicht aus Profitstreben gemacht.
    Wenn Sie sind in der Historie des Grundstückes nach dem Kauf des Möbelunternehmer Kurt Krieger bewandert wären, könnten Sie feststellen, dass nicht der Eigentümer mauert, sondern der Bezirk Pankow mit allen Ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln den Bau von 2.000 Wohnungen verhindern.
    Damit verfängt Ihre bösartige Hetze gegen den Möbelunternehmer Kurt Krieger nicht.

  5. 3.

    Der hat wahrscheinlich nur seine Excel-Tabellen vor dem Kopf, mit der maximalen Rendite, die er aus dem Grundstück ziehen will. Da hat Kultur und Denkmalschutz keinen Platz. Es geht nur ums Geld. Sejt gut, dass nun das Gericht klar gestellt hat, dass er dafür die historischen Denkmäler nicht einfach platt machen kann.

  6. 2.

    Wann ist eigentlich der Spatenstich für die 2000 Wohnungen?

  7. 1.

    Mit wie wenig Phantasie muss der Eigentümer "ausgestattet" sein, um die drei bedeutenden Bauten nicht nur wegen ihrer hervorragenden Ästhetik zu verkennen, sondern sogar (nicht) als wertsteigernd für das Umfeld, dass er bebauen will?

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