Elbe-Elster - Ist das Wasserschloss Mühlberg noch zu retten?

Mo 17.02.25 | 14:14 Uhr
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Mühlberg an der Elbe, Foto: imago images
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Ist das Wasserschloss Mühlberg noch zu retten?

Ist das Wasserschloss Mühlberg noch zu retten?

Ist das Wasserschloss Mühlberg noch zu retten? Ist das Wasserschloss Mühlberg noch zu retten?2 Min
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Video: rbb|24 | 17.02.2025 | Material: rbb24 Brandenburg Aktuell | Bild: imago images

Das denkmalgeschützte Wasserschloss Mühlberg droht in sich zusammenzufallen. Risse in tragenden Wänden des Bauwerks werden von Monat zu Monat größer. Die Eigentümer sind jedoch tausende Kilometer entfernt und ihre Pläne unklar. Von Gianluca Siska

Unterarmgroße Risse klaffen im Mauerwerk des über 800 Jahre alten Anwesens. Ein Metallzaun mit der Aufschrift “Betretungsverbot” zieht sich wie ein Wall ringsum das Gelände am Rand der Kleinstadt im Elbe-Elsterland. Einladend sieht das Wasserschloss Mühlberg (Elbe-Elster) nicht mehr aus.

Im Mai letzten Jahres warnte die untere Denkmalschutzbehörde des Landkreises Elbe-Elster erstmals die Eigentümer vor "massiven baulichen Mängeln" am Schloss. Kein halbes Jahr später meldet die Behörde nach einer örtlichen Begehung ein absolutes Nutzungsverbot des gesamten Schlossgeländes. Der Grund: Gefahr für Leib und Leben, wie es im Schreiben heißt.

Innerhalb von wenigen Monaten sei die Rissbildung am Mauerwerk so weit vorangeschritten, dass das Schloss partiell einsturzgefährdet sei, erklärte die untere Denkmalschutzbehörde des Landkreises schriftlich auf rbb-Nachfrage. Eine Ursache dafür ist nicht bekannt.

Besitzer von Nutzungsverbot überrascht

Sergio Vallejos ist einer von zwei Eigentümern des Wasserschlosses. Beide stammen aus Mexiko und leben auch dort. Vallejos zeigte sich im Gespräch mit dem rbb überrascht, wie schnell die Behörden im letzten Jahr handelten. Erst im November, mit der amtlichen Mitteilung des Nutzungsverbots, sei man sich der Lage wirklich bewusst gewesen, so Vallejos.

2018 kaufte der Immobilienunternehmer aus Mexiko-Stadt das Wasserschloss von einem einheimischen Privatbesitzer. Vallejos versprach der Gemeinde und den Bürgern von Mühlberg, das marode Schloss zu sanieren und Luxus-Appartements, Ateliers, Büros und ein Restaurant auf dem Gelände zu errichten. Nach anfänglicher Euphorie und ersten Kunst- und Kulturveranstaltungen auf dem Hof des Schlosses wurde es jedoch immer ruhiger um das "Castillo Muhlberg", wie Sergio Vallejo sein Anwesen nennt.

Teile des Schlosses bereits restauriert

Grund dafür seien "unvorhergesehene Investitionen", die im Fünf-Punkte-Restaurierungsplan seiner Immobilienfirma "Noox" nicht vorgesehen waren. Dem rbb sagte Helia Vallejos, Schwester des mexikanischen Besitzers und Architektin der Firma, dass der Vorbesitzer mehrere Mängel am Schloss verheimlicht habe, "welche dazu führten, dass sich unser Investment, genau wie unser Zeitplan, deutlich verschoben hat”, so Vallejos.

Eine Million Euro soll das Unternehmen Noox bereits in die Restauration des Schlosses Mühlberg gesteckt haben. Überprüfen lässt sich diese Angabe nicht. Die Dachkonstruktion, einzelne Zimmer innerhalb des Schlosses, sowie der Glockenturm am Haupteingang waren aber nachweislich in den vergangenen sieben Jahren nach dem Eigentümerwechsel restauriert worden.

Vielen Mühlbergern gehen diese Restaurierungsarbeiten jedoch zu langsam. Und auch die Verbandsgemeinde Liebenwerda, zu der die Stadt an der Elbe gehört, zeigt sich enttäuscht über den Zustand des Schlosses, fast sieben Jahre nach dem Verkauf an die mexikanischen Eigentümer.

Gutachten soll genauen Zustand offenlegen

Verbandsgemeindebürgermeisterin Claudia Sieber (parteilos) möchte zeitnah auf eine bessere Kommunikation zwischen Behörden, Besitzern und Gemeinde setzen, um das denkmalgeschützte Bauwerk vor dem Verfall zu retten. Das sei das Ziel aller beteiligten Akteure, sagte Sieber dem rbb.

Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit. Aktuell arbeitet die untere Denkmalschutzbehörde des Landkreises Elbe-Elster an einer Sicherheitsverfügung – einem Gutachten, um die Dramatik der Lage einschätzen zu können.

Auch der Unternehmer Sergio Vallejos möchte weiter in das Projekt Mühlberg investieren, sagt er. Es hängt jedoch davon ab, ob das Mauerwerk des Wasserschlosses überhaupt noch zu retten sei und wie hoch die anstehenden Restaurationskosten sein werden, fügt er hinzu. Einen Verkauf des Anwesens möchte Vallejos zum jetzigen Zeitpunkt deshalb auch nicht ausschließen.

Ob das älteste Schloss Mühlbergs also überhaupt eine Zukunft hat, wird sich erst nach Abschluss des Gutachtens in den kommenden Wochen zeigen.

Sendung: rbb|24, 17.02.2025, Material: rbb24 Brandenburg Aktuell

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4 Kommentare

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  1. 4.

    Ruinen Schaffen ohne Waffen. Die 400 Millionen welche die Schloss-Attrappe der Rosa Klotz in Potsdam gekostet hätte man auch gut in den Denkmalschutz geben können.

  2. 3.

    Felix Brandenburgia... oder so ähnlich. Küchenlatein, ich weiß.

    Bei uns Berlinern sind diese Heuschrecken viel weiter verbreitet.

  3. 2.

    MP Lausitz und Genossen werden schon das Staatssäckel aufmachen, da sehe Ich, keine Probleme.
    Bund, Land und EU, zahlen doch bereitwillig - der Steuerzahler ist allzeit bereit(jedenfalls für Alle, was irgendwie Südöstlich/Südlich von Berlin liegt).

  4. 1.

    "um das denkmalgeschützte Bauwerk vor dem Verfall zu retten." Wenn Frau Sieber dieses Ziel definiert, dann ist die Forderung nach Förderung durch den Bund nicht weit! Da wird mit einer Immobilien verantwortungslos umgegangen vom Käufer, wie auch vom Verkäufer und dann sollen es wieder Steuerzahler richten, die in der Region gar nicht wohnen. Das war in der Vergangenheit zu oft der Fall, hier müssen die zahlen, die auch konkret davon profitieren und nicht Andere.