In eigener Sache - rbb stellt Maßnahmen für geplante Sanierung vor

Fr 04.04.25 | 17:51 Uhr
rbb-Fahnen wehen vor dem rbb-Fernsehzentrum, Berlin 27.01.2023; © picture alliance/dpa/Christoph Soeder
Video: rbb24 Abendschau | 04.04.2025 | Agnes Sundermeyer | Bild: picture alliance/dpa/Christoph Soeder

Der rbb hat seiner Belegschaft am Freitag sein Konzept für die Sanierung des Senders vorgestellt, insgesamt rund 150 Vorschläge zum Umbau des Senders. Die Einsparungen in Höhe von 22 Millionen Euro sollen sich durch alle Abteilungen ziehen.

Geplant sind schlankere Strukturen, der Abbau von Führungsebenen, die Zusammenlegung von Organisationseinheiten und ein verändertes Programmangebot.

Hörfunk-Nachrichten werden zusammengeführt

Konkret soll im rbb-Fernsehen zum Beispiel das erfolgreiche Format "Der Tag" auf den Samstag ausgeweitet werden und damit das "Heimatjournal" inhaltlich übernehmen. Es gibt den Plan, in den Sendungen rbb24 Brandenburg aktuell und rbb24 Abendschau auf die Nachrichtensprecher:innen zu verzichten.

Im Hörfunk sollen die Nachrichtenredaktionen aller Programme zusammengeführt werden. Der rbbtext soll neueren, zukunftsweisenden Text-Technologien weichen.

Bei den Angeboten für das jüngste Publikum konzentriert sich der rbb auf die Marke "Unser Sandmännchen" und will die Produktion des Podcasts "Ohrenbär" einstellen.

Die Regionalstudios und -büros des rbb bleiben weitgehend unberührt.

Intendantin Demmer: Nachhaltiger Umbau unausweichlich

Intendantin Ulrike Demmer erklärte, ein nachhaltiger Umbau des rbb sei unausweichlich und schmerzhaft. Man werde so programmschonend wie möglich sparen und sicherstellen, dass der Sender weiterhin in Innovation und Programmentwicklung investieren kann.

Bereits bekannt war, dass der rbb Personal- und Honorarkosten in Höhe von 22 Millionen Euro sparen will - davon neun Millionen Euro, um die Zahlungsfähigkeit im kommenden Jahr zu sichern. Die weiteren Millionen sind für die digitale Transformation und Programminvestitionen vorgesehen.

Die Gesamtsumme entspricht einem Umfang von 254 Stellen. Erstmals seit der Gründungszeit des rbb wird damit der Personalaufwand bei angestellten wie freien Mitarbeitenden in einem solchen Umfang reduziert. Betriebsbedingte Kündigungen von festen und Beendigungen freier Mitarbeitender sollen möglichst vermieden werden, deshalb plant der rbb Programme zu Vorruheständen oder der einvernehmlichen Aufhebung von Arbeitsverhältnissen.

Mitarbeitende sollen einbezogen werden

Zu den präsentierten Maßnahmen werden die Mitarbeitenden jetzt einbezogen. Gespräche mit den Mitarbeitendenvertretungen und den Gewerkschaften ab Ende Mai sollen den Prozess abschließen. Für diese Form der Beteiligung der Belegschaft habe sich der Personalrat eingesetzt.

Gegenvorschläge müssten von der Geschäftsleitung ernst genommen werden, sagte rbb-Personalratsvorsitzende Martina Schrey zu dem Verfahren. "Wir werden darauf achten und wenn das nicht passiert, wäre das wirklich ein massiver Vertrauensverlust", so Schrey.

Sendung: rbb 88.8, 04.04.2025, 11:00 Uhr

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