Fachkräftemangel - Saleh fordert mehr Mitarbeiter-Wohnungen von Unternehmen

Mo 05.08.24 | 14:00 Uhr
  34
Archivbild: Raed Saleh (SPD) spricht während einer Pressekonferenz. (Quelle: dpa/Albert)
Video: rbb24 Abendschau | 05.08.2024 | P. Höppner | Bild: dpa/Albert

Angesichts des Wohnungsmangels in Berlin hat sich der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus, Raed Saleh, für mehr Anstrengungen der Wirtschaft ausgesprochen. "Es gibt viele Unternehmen, die haben nach wie vor freie Flächen", sagte Saleh. Hier gebe es Potential, um Wohnraum speziell für Beschäftigte zu schaffen.

Saleh verwies auf das Beispiel der Universitätsklinik Charité und der landeseigenen Wohnungsgesellschaft Berlinovo. Letztere hat an der Storkower Straße für rund 8,5 Millionen Euro einen Neubau mit 76 Appartements errichtet. Dort sind Pflegekräfte untergebracht, die die Charité aus verschiedenen Ländern angeworben hat. Die Miete für die 23 bzw. 28 Quadratmeter großen Studios liegt zwischen 600 und 690 Euro im Monat.

Wohnungen notwendig, um Fachkräfte anzuwerben

Finanzsenator Stefan Evers betonte, dass das Beschäftigtenwohnen für den Senat eine "ganz große Rolle" spiele. Um die besten Köpfe für die Berliner Verwaltung und die Landesunternehmen weltweit zu gewinnen, brauche es Projekte wie das der Berlinovo und der Charité. Die landeseigene Berlinovo will bis 2028 noch 1.000 weitere Wohnungen für Mitarbeiter von Berliner Landesunternehmen bauen. Dazu kommen auch mehrere tausend Appartements für Studierende.

SPD-Fraktionschef Saleh lobte die Kooperation und appellierte an Unternehmen der freien Wirtschaft, diese zum Vorbild zu nehmen. "In der Kombination mit landeseigenen Unternehmen, die bauen können, und privaten Firmen könnte ich mir vorstellen, dass solche Modelle funktionieren", zeigte sich Saleh überzeugt. Er greift damit Ideen auf, die auch Wirtschaftsverbände verfolgen und die von Gewerkschaftsseite unterstützt werden.

Sendung: rbb24 Inforadio, 05.08.2024, 14:20 Uhr

34 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 34.

    Wieso neben der Fabbrik,abdere Länder als Vorbild,Matratze gleich neben dem Arbeitsplatz. Dann wird auch was mit dem mehr an Facharbeitern.Früher miese Löhne,heute auch noch mieses wohnen und arbeiten,aber reiches Arbeitgebertum .

  2. 32.

    Das ist Politik ,selber nichts auf die Reihe bekommen aber Forderungen stellen.

  3. 31.

    Ich möchte auch ergänzen ...

    Ihr Text ist ein Auszug aus
    https://pardok.parlament-berlin.de/starweb/adis/citat/VT/19/SchrAnfr/S19-12536.pdf
    und sollte m.E. auch so gekennzeichnet werden.

    Evtl. möchten ein Mit-Kommentierender die gesamte Antwort des Abgeordnetenhauses auf einer Anfrage zu BVG-Betriebswohnungen des Herrn Ronnenburg (Linken) nachlesen.

  4. 30.

    Ich möchte ergänzen: Lt. der schriftlichen Anfrage an das AGH Drucksache 19/12 536 vom 11. Juli 2022 wurden die Betriebswohnungen der BVG bereits 1997 an die Gemeinnützige Heimstättenbaugesellschaft der BVG
    (GHG) abgegeben, da sie nicht Bestandteil des Kerngeschäfts der BVG waren. 2005 wurden die 5.100 Wohnungen der GHG an die Corpus-Immobiliengruppe verkauft. Im Jahr 2012 erfolgte eine Weiterveräußerung an die Berliner Wohnungsbaugesellschaften Degewo und Gesobau.

    2005 hieß der zuständige Senator des Senats Wowereit II Sarrazin und 1997 Fugmann-Heesing des Senats Diepgen IV.

    Die beiden schlimmsten Ausverkäufer Berlins, 1997 noch ohne Not des Bankenskandals.

  5. 29.

    Herr Saleh sollte als Politiker für Bedingungen sorgen, dass man gerne bauen möchte...Rahmenbedingungen zu schaffen ist der Job!

  6. 28.

    26€ sind leider mittlerweile normal. 50qm, 1500€ kalt? Kein Problem, so viel kostet eine modernisierte Altbauwohnung in Berlin heutzutage.
    Günstige Wohnungen gibt es nur noch mit WBS. Mit normalem Einkommen geht alles für die Miete drauf

  7. 27.

    Ein Beispiel für politisches Alzheimer, auf Geheiß des SPD Finanzsenators musste die BVG ihre Betriebswohnungen verkaufen und findet heute kaum noch Fachkräfte.

  8. 26.

    Ach, dann trägt also nicht die seit Jahrzehnten regierende SPD die Hauptverantwortung für die desaströse Lage am Wohnungsmarkt?
    Die Unternehmen, aha...
    Wieder etwas gelernt.

  9. 25.

    Berlinern kommt Siemensstadt in den Sinn. Damals hatte man erkannt, dass man Arbeitnehmern nicht nur eine Arbeitsstelle, sondern auch eine Wohnung bieten muss. Dazu kam noch eine Anbindung an die S-Bahn. Die Bergbaubarone im Ruhrgebiet hatten sich auch des Themas angenommen.

  10. 24.

    26 Euro Miete - Chapeau . Wenn der Senat das als günstig ansieht ist er offensichtlich endlich in der Realität angekommen

  11. 23.

    Am besten neben der Fabrik wohnen…. Super Idee. Sein Leben am Job ausrichten."

    Hätte allerdings den Vorteil, das man/frau nicht jeden Tag 2mal zur Arbeit pendeln muß.

  12. 22.

    Und was soll er, werter Wossi, denn sonst machen?

    Soll er eine Maurerkelle in die Hand nehmen und mit einem fröhlichen "Baut auf, baut auf......" die Häuser selbst bauen?

    Ihre wohlfeilen Vorwürfe an spd/grüne/linke laufen, wie meist, ins Leere, Ungefähre.
    So nirvanamäßig.

  13. 21.

    Mal etwas übertreiben als Beispiel zusammengefasst:
    Ein Jobcoach wirbt eine Frau von den Philippinen an.
    Sie kommt nach Deutschland, hat einen Vertrag und wird zur Pflegefachkraft ausgebildet.
    Verdienst? Ca. 1500 Euro Netto? Ist ja noch ungelernt, muss erst deutsch lernen ect.
    Sie bekommt eine Dienstwohnung für ca. 650 Euro und muss Geld für ihre Kinder nach Hause schicken.
    Dann stellt sie fest, dass sie mit dem Arbeitgeber nicht zurechtkommt.
    (Gründe vielseitig, jedermanns Phantasie überlassen)
    Arbeitsvertrag, Dienstwohnung, Aufenthaltsbescheinigung - alles hängt zusammen.
    Augen zu - und durch? Was kann sie nur tun? Wo wird sie landen?

    Fazit für mich:
    Dienstwohnung gut und schön, aber wird man nicht auf der ganzen Linie abhängig?
    Sicherlich nicht für jeden geeignet.

  14. 20.

    Richtig! 26€/qm sind abartig! Beschäftigt man sich mit den Einkünften von Normalverdienern, Rentnern und Millionen von Niedriglöhnern kann man nur zu dem Schluß kommen, daß die, die Verantwortung tragen, sich einen Dreck darum scheren ,was wir an Verwerfungen auf dem Wohnungsmakt haben.

  15. 19.

    Die Arbeiterpartei fordert Dienstwohnungen... Es macht den Anschein, dass die SPD noch nicht mitbekommen hat wie sich der Arbeitsmarkt verändert hat. Zeit, sich der Gegenwart anzupassen.

  16. 18.

    Das ist durchaus sozial!
    Siehe dazu auch Studierende, Bürgergeldempfangende und Flüchtlinge*innen.

  17. 16.

    Die Rahmenbedingungen setzt doch die Politik. Also vielleicht sollten die Politiker ihre Arbeit machen statt zu fordern!

  18. 15.

    Vor Jahren wurden Dienstwohnungen abgeschafft, ich musste auch raus, jetzt Rolle rückwärts. Die Frage ist, woher sollen die kommen?

  19. 13.

    Gut, immerhin.
    Wie sicherlich erkennbar, kritisiere ich, dass man sich als vollzeitarbeitender Mensch die Wohnungssuche bei den landeseigenen getrost sparen kann. Man bekommt den Eindruck, die Stadt besteht nur noch aus WBS-Berechtigten.

  20. 12.

    irgendwie kann ich die Begeisterung der Politiker nicht teilen. Unter Mitarbeiter-WOHNUNGEN verstehe ich was anderes. Warum sind sie der Meinung dass es ok ist, wenn man ausländische Mitarbeiter in völlig überteuerte Minizimmer steckt.
    Und ich kann mir vorstellen, dass sich "die besten Köpfe für die Berliner Verwaltung und die Landesunternehmen weltweit" unter Wohnen auch was anderes vorstellen.
    Und mit 76 Appartements für 8,5 Mio Euro hat Stefan Evers als Aufsichtsratsvorsitzender der Berlinovo (wieso hat eigentlich eine GmbH einen Aufsichtsrat?) bei einem Jahresüberschuss von 141,4 Mio Euro in 2022 sich nicht wirklich verausgabt. Möblierte Mini-Appartements (bisher meist für Studenten) sind scheinbar der Unternehmensschwerpunkt. Wobei man die ab 440 € für 16 Quadratmeter auch erstmal haben muss... Und warum werden keine Wohnungen für Berliner gebaut?

  21. 11.

    Am besten neben der Fabrik wohnen…. Super Idee. Sein Leben am Job ausrichten. Sieht der Chef auch gleich, ob man immer ordentlich die Fenster putzt daheim

  22. 10.

    Nee, nur für Betriebsangehörige sollen Wohnungen entstehen.

  23. 8.

    600€ für 23qm????

    Räusper

  24. 7.

    Zuzug nach Berlin sollte eh nur möglich sein Wohnung-Arbeitsplatz.
    Besonders wenn im Bundesgebiet und der Welt nach Mitarbeitern gesucht wird.
    Die Firma hat neben dem Arbeitsplatz auch ne Wohnung anzubieten.

  25. 6.

    Die Politiker haben natürlich mit den Gesetzen und deren Folgen nichts zu tun.
    Die Gesetze fallen vom Himmel. Da kann man halt nichts machen als Politiker.

  26. 5.

    Na klar, ich fordere auch die Lottozqhlen! Nur, weil es die Politiker seit Jahren nicht mehr hinbekommen, selbst Wohnraum zu schaffen, sollen es jetzt die Unternehmen machen. Also Herr Saleh schient den Bezug zur Realität vollkommen verloren zu haben.

  27. 4.

    Finde ich gar nicht schlecht.
    Hieße also, es würden wieder Wohnungen für die Mittelschicht gebaut. Genau die Personengruppe, von der Berlin sehr viel mehr braucht.
    Die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften fühlen sich ja nur noch WBS-Berechtigten verpflichtet.

  28. 3.

    Saleh ist ein Feststeller, der andere machen LÄSST... :-(
    Wir haben zu viele davon. „Ich finde/fordere...“ reicht nicht aus, ja es interessiert noch nicht einmal...

  29. 2.

    Als ob das eine neue Idee wäre, das gab's vor Jahrzehnten schon. Von Siemens und der BVG, Stadtreinigung war glaube ich auch dabei etc. BVG eigene Wohnung wurden damals vom Senat verscherbelt und so weiter und so fort.

  30. 1.

    Das sollte aber nicht für die Stadt gelten, die sich dringend benötigten, billigen, hochsubventionierten Wohnraum auf Kosten der Algemeinheit einverleibt. Das können die Firmen nämlich nicht.

Nächster Artikel