Heimat von "Zukunft Heimat" - Kein AfD-Erfolg bei Bürgermeisterwahl in Golßen

Mo 10.06.24 | 11:04 Uhr
Stadtverordnete von Golßen sitzen zusammen, im Vordergrund liegt auf dem Tisch die Beschlussvorlage zum Austritt aus dem Amt Unterspreewald (Foto: rbb/Screenshot)
Bild: rbb/Screenshot

In der Heimat des rechtsextremen Vereins "Zukunft Heimat" Golßen ist die AfD normalerweise stark. Doch bei der Bürgermeisterwahl scheiterte der AfD-Kandidat.

Es ist die Heimat von Hans-Christoph Berndt, Fraktionschef der AfD in Brandenburg und des von ihm gegründeten, rechtsextremen Vereins "Zukunft Heimat": Golßen im Amt Unterspreewald (Dahme-Spreewald). Die AfD ist hier normalerweise stark - doch bei der Wahl des ehrenamtlichen Bürgermeisters konnte die Partei keinen Erfolg verbuchen. Ihr Kandidat hat keine Chance mehr auf das Amt.

In die Stichwahl um das Amt am 30. Juni müssen Andrea Schulz und Daniela Maurer. Sie treten jeweils für unterschiedliche Wählervereinigungen an. Schulz, die für die "Unabhängige Bürgerliste - Golßen" (UBL) antritt, konnte 35,7 Prozent der Stimmen holen. Die bisherige Bürgermeisterin, Daniela Maurer, tritt für "Gemeinsam für Golßen" (GfG) an, eine Vereinigung von SPD und CDU. Sie holte 33,5 Prozent der Stimmen.

AfD-Kandidat Vincent-Julian Fuchs kam auf 24,7 Prozent der Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag bei 69,9 Prozent.

Zwei unversöhnliche Lager in Golßen

Golßen gehört zum Amt Unterspreewald. In der Gemeindevertretung haben sich zuletzt zwei Lager hervorgetan, deren Kandidatinnen nun auch in die Stichwahl gehen. Die UBL-Golßen arbeitet dabei oft mit der AfD zusammen und kritisiert häufig die Verwaltung, etwa in dem Punkt, dass zu wenig an "die kleinen Leute" gedacht werde. Das andere Lager um die bisherige Bürgermeisterin Maurer ist in der Minderheit. Beide Seiten blockieren sich oft gegenseitig bei Entscheidungen.

So wollen die Gemeindevertreter der UBL beispielsweise erreichen, dass Golßen aus dem Amt Unterspreewald austritt. Die Bürgermeisterin und GfG wollen das wiederum verhindern. Auch um ein Mehrgenerationenhaus im Ort gibt es Streit zwischen den Lagern. UBL-Golßen möchte das Rote Kreuz als Träger loswerden, GfG nicht.

Diese Streitigkeiten haben Auswirkungen auf das Zusammenleben in der Gemeinde. Jens Dallügge vom Sportverein Golßen sagte dem rbb vor der Wahl beispielsweise, dass der Verein noch immer auf ein neues Funktionsgebäude warte. "Weil der Haushalt dann nicht so schnell beschlossen werden konnte, dann sind natürlich auch Fristen verstrichen", so Dallügge. Nur ein Teil des Gebäudes kontne deshalb gebaut werden.

Sendung: Antenne Brandenburg, 10.06.2024, 9:30 Uhr

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