Traditionelle Veranstaltung - Das sind die Macher hinter Unions Weihnachtssingen

Do 19.12.24 | 12:38 Uhr
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Union-Fans beim Weihnachtssingen 2023. Quelle: imago images/Contrast
Video: rbb24 | 23.12.2024 | Bild: imago images/Contrast

Seit mehr als 20 Jahren treffen sich die Fans von Union Berlin kurz vor Weihnachten, um in ihrem Stadion gemeinsam (Weihnachts-)Lieder zu singen. Eine rbb-Doku zeigt, wer die gestaltenden Köpfe des Events seit vielen Jahren sind.

Tradition ist ein Wort, das viele Fußballvereinen in Deutschland proklamieren. Gelebt wird es von manchen Klubs mehr, von anderen weniger. Der 1. FC Union Berlin ist sicher einer der Vereine, bei dem Traditionen besonders gepflegt werden. Da ist das altehrwürdige Stadion an der Alten Försterei, das nun erneut mit Hilfe der Fans ausgebaut werden soll. Oder Nina Hagens Hymne "Eisern Union", die seit vielen Jahren vor den Heimspielen der Köpenicker durch die Boxen dröhnt. Oder aber das Weihnachtssingen.

Film-Tipp

Ein Union-Fan beim Weihnachtssingen 2023. Quelle: imago images/Ostseephoto
imago images/Ostseephoto

Jetzt in der ARD-Mediathek: Union Berlin - Die Macher hinter dem Weihnachtssingen

2003 begann es mit 89 Fans des 1. FC Union Berlin, die sich nach einer enttäuschenden Hinrunde heimlich im Stadion trafen, um das Jahr mit Advents- und Weihnachtsliedern ausklingen zu lassen. Was als Trost startete, entwickelte sich zu einer der schönsten Traditionen des Vereins. Heute singen jedes Jahr rund 28.500 Frauen, Männer und Kinder gemeinsam im Stadion an der Alten Försterei und bilden so den wohl berühmtesten Weihnachtschor Deutschlands. Der Film von Torsten Michels gibt Einblicke hinter die Kulissen dieses einzigartigen Ereignisses und ist ab sofort in ARD-Mediathek abrufbar.

Was einst als kleine, nicht ganz legale Veranstaltung begann, wird nun seit mehr als 20 Jahren und heute mit deutlich mehr Aufwand organisiert. Wegen des großen Erfolgs haben es mittlerweile etliche Vereine in Deutschland kopiert. Um das Original in Köpenick kümmert sich eine Gruppe Menschen, die mittlerweile viel Erfahrung damit hat.

Pfarrer sorgt für biblische Grundlagen

Da ist zum Beispiel der Pfarrer Ulrich Kastner. Er ist seit 2017 fester Bestandteil des Weihnachtssingens. "Ich lese jedes Jahr die Weihnachtsgeschichte vor und bete mit den Menschen im Stadion, die das gerne möchten", sagt Kastner. "Es ist für mich als Kirchenmensch interessant zu merken, dass es eine Sehnsucht nach solchen biblischen Grundlagen gibt." Diese Sehnsucht scheint beim Unioner Weihnachtssingen nicht erst seit dem Wirken von Ulrich Kastner zu bestehen.

Übernommen hat der Grünauer Pfarrer die Aufgabe von Peter Müller, der mittlerweile im Ruhestandstand ist und beim Weihnachtssingen nur noch als Gast dabei ist. 2004, also ein Jahr nach der Gründung, feierte er seine Premiere. "Das waren große Fußstapfen, die Sie hinterlassen haben. Sie haben das Weihnachtssingen schließlich mit aufgebaut", erinnert sich Kastner im Gespräch mit Müller. "Mir sind in diesen fast anderthalb Jahrzehnten Union und das Weihnachtssingen sehr ans Herz gewachsen", sagt Müller.

Familie Arbeit tritt als musikalisches Trio auf

Das gilt auch für Christian Arbeit. Bei Union kennt man ihn als Stadion- und Pressesprecher. Beim Weihnachtssingen ist seine Hauptaufgabe allerdings traditionell musikalischer Natur. "Ich spiele die Trompete, zusammen mit meiner Mutter Marion an der Klarinette und meinem Papa Bernd an der Posaune", sagt Arbeit.

Für das Trio sei die größte Herausforderung, in der stressigen Vorweihnachtszeit genügend Termine zum Proben zu finden. "Die Chance auf Fehlerfreiheit am 23. ist relativ hoch, wenn wir es ein paar Mal zusammen durchgespielt haben", verspricht er trotzdem.

Torsten Eisenbeister, Erfinder des Weihnachtssingens, bei der letzten Ausgabe 2023. Quelle: imago images/Matthias Koch
Torsten Eisenbeiser, Erfinder des Union-Weihnachtssingens. | Bild: imago images/Matthias Koch

Torsten Eisenbeiser kletterte über den Zaun

Ob Familie Arbeit dieses Versprechen - wie in den letzten Jahren auch - einlösen kann, wird Torsten Eisenbeiser mit am besten beurteilen können. Eisenbeiser gilt als offizieller Erfinder des Weihnachtssingens. "Es war arschkalt mit Minusgraden, bewölkt und stockdunkel, wie das halt im Dezember so ist", erinnert sich Eisenbeiser, der damals mit einigen Mitstreitern über den Stadionzaun geklettert war, um im Mittelkreis Lieder zu singen, an die Premiere.

"Am 24. Dezember 2003, also einen Tag nach dem ersten Weihnachtssingen, gab es schon den ersten Zeitungsartikel über unser Treffen. Bis zum ersten Spieltag im neuen Jahr war uns dann eigentlich klar, dass es auch 2004 am 23. Dezember ein Weihnachtssingen geben würde", sagt Eisenbeiser. "Das war der Ursprung, es alle Jahre wieder machen zu wollen." Eisenbeiser, der das Singen 17 Jahre lang selbst mitorganisierte, sollte recht behalten. Seine Idee lebt bis heute als feste Tradition von Union Berlin weiter.

Das rbb Fernsehen sendet am 23.12.24, unmittelbar vor der Übertragung des Weihnachtssingens in der Alten Försterei, die Dokumentation "Union Berlin - Die Macher hinter dem Weihnachtssingen".

Sendung: Union Berlin - Die Macher hinter dem Weihnachtssingen, 23.12.24, 18:55 Uhr

9 Kommentare

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  1. 9.

    Der Herr "richtiger Berliner" wird schon wissen, was ich meine. Kein Grund zum traurig sein, König.

  2. 8.

    „ Leider scheint nur der Pfarrer aus dem vorherigen Jahrhundert zu sein. Ein Köpenicker seit Geburt….“

    Warum?

  3. 7.

    Es wird doch aus dem Stadion vom Lieblingsverein des rbb übertragen? Oder welcher Verein hat mit einem Radiosender des rbb eine offizielle Medienpartnerschaft? Und offizielle Merch-Artikel (Pittiplatsch)? Sehe da nur einen Verein aus Berlin und Brandenburg. ;)

  4. 6.

    Was für ein plumper Versuch. Was soll das? Der Kommentator hat nichts von einem Stadion noch einem Verein gesagt. Aber Du interpretierst da etwas hinein. Wozu auch immer. Oder mal wieder Streit entfachen? Wenn ja, dann sprich offen und konkret an, wen und was Du meinst. Finde es traurig, wie hier kommentiert wird.

    Und @ richtiger Berliner. Der RBB sendet auch andere Dinge. Was nun an dieser Sendung besonders schlimm sein soll, erschließt sich mir nicht. Wenn es Dich nervt, es gibt auch andere Programme. Ich schau solche Musiksendungen eh nicht, respektiere aber, wenn es andere schön finden.

  5. 5.

    Eine Verschwendung von Rundfunkgebühren wäre wohl eher, wenn der rbb im Stadion Ihres Lieblingsvereins 90 Min. gähnende Leere abfilmen würde, Herr genervter "richtiger Berliner".

  6. 4.

    nerv.... die Übertragung ist eine Verschwendung von Rundfunkgebühren....

  7. 3.

    Ob man gegen oder für Union ist: Eine schöne Tradition. Leider scheint nur der Pfarrer aus dem vorherigen Jahrhundert zu sein. Ein Köpenicker seit Geburt….

  8. 1.

    Ja, sehr schöne Tradition! Aber wie heißt Torsten denn nun, Eisenbeisser oder Eisenbacher?

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