Südbrandenburg - Mehr als 300 Geflüchtete an Grenze bei Forst entdeckt

Mo 11.09.23 | 17:48 Uhr
Symbolbild: Grenzübergang von Deutschland zu Polen. (Quelle: imago images/westend 61)
Audio: rbb24 Inforadio | 11.09.2023 | Nachrichten | Bild: imago images/westend 61

Die Bundespolizei hat am vergangenen Wochenende in Südbrandenburg bei insgesamt 20 Fällen die illegale Einreise von mehr als 320 Geflüchteten über die polnische Grenze entdeckt. Die Beamten hätten 14 Schleuser vorläufig festgenommen, teilte die Bundespolizeidirektion Berlin am Montag mit.

Vor allem Menschen aus Syrien und der Türkei seien dabei unerlaubt nach Deutschland gekommen. An den Aktionen waren Bundes- und Landespolizei sowie der Zoll beteiligt.

26 Geflüchtete auf ungesicherter Ladefläche

Am Freitag wollte der Fahrer eines Transporters laut Polizei fliehen, als Bundespolizisten das Fahrzeug auf der Autobahn A15 an der Anschlussstelle Forst zu kontrollieren versuchten. Der Fahrer sei in einem gefährlichen Manöver weitergefahren, dann seien er und der Beifahrer aus dem fahrenden Transporter gesprungen. Das Fahrzeug rollte 200 Meter weiter und blieb liegen.

Die Polizisten stellten den Fahrer - die mutmaßlichen Schleuser und der Beifahrer seien geflohen. Die Beamten griffen nach Polizeiangaben 24 Geflüchtete aus Syrien und zwei aus dem Jemen auf, darunter zwei Minderjährige. Sie alle seien ohne Sicherung auf der Ladefläche transportiert worden. Fünf Menschen wurden nach der Verfolgungsfahrt ambulant von Rettungskräften behandelt.

Viele Kinder unter den Geflüchteten

Am Samstag griffen Einsatzkräfte an der Abfahrt Cottbus Süd der Autobahn A 15 insgesamt 42 Menschen aus der Türkei auf, darunter 19 Kinder. Sie seien in Gewahrsam gekommen. Sechs mutmaßliche Schleuser - einer aus der Türkei und fünf aus Georgien - seien vorläufig festgenommen worden.

Am Sonntag entdeckten Einsatzkräfte in Cottbus-Kahren ein Auto, in dem ein Mann aus Usbekistan elf Menschen aus Syrien, darunter ein achtjähriges Kind, nach Deutschland eingeschleust habe. Einige Syrer hätten im Kofferraum gesessen.

Gegen die mutmaßlichen Schleuser wurden Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Einschleusens von Ausländern unter zum Teil lebensgefährdenden Bedingungen eingeleitet. Gegen die Geflüchteten ermittelt die Bundespolizei wegen des Verdachts der unerlaubten Einreise und des unerlaubten Aufenthalts.

Sendung: rbb24 Inforadio, 11.09.2023, 19 Uhr

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