Handelsbeziehungen - Brandenburger Unternehmen steigern erneut Russland-Exporte

Do 30.07.20 | 07:42 Uhr
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Kuppeln der St. Basil Kathedrale auf dem roten Platz in Moskau, Symbolbild (Quelle: Imagebroker/Oleksiy Maksymenko)
Bild: Imagebroker/Oleksiy Maksymenko

Die Exporte Brandenburgs nach Russland haben im vergangenen Jahr einen Wert von rund 262 Millionen Euro erreicht. Das waren etwa 31 Millionen Euro mehr als im Jahr zuvor, wie das Wirtschaftsministerium in Potsdam vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes zufolge auf eine Anfrage aus der AfD-Landtagsfraktion mitteilte.

Die Einfuhren gingen im Jahresvergleich um etwa 122 Millionen Euro auf 3,8 Milliarden zurück. Knapp 98 Prozent der Importe betrugen Erdöl- und Erdgaslieferungen. Russland ist die mit Abstand wichtigste Importnation für Brandenburg, aber weit entfernt von der Liste der wichtigsten zehn Exportländer. Dort stand zuletzt (2018) Polen an erster Stelle mit einem Exportvolumen von 2,1 Milliarden Euro, gefolgt von den USA mit 1,2 Milliarden Euro und Frankreich (932 Millionen Euro) [mwae.brandenburg.de].

Den Höhepunkt hatten die Exporte mit 415 Millionen Euro 2011 erreicht. Sie gingen den Angaben zufolge bis 2016 auf 187 Millionen Euro zurück. Ähnlich entwickelten sich die Bezüge märkischer Unternehmen aus Russland. Sie hatten 2012 mit 7,3 Milliarden Euro ihren Höhepunkt erreicht und gingen bis 2016 um mehr als die Hälfte auf knapp drei Milliarden Euro zurück.

Zuletzt deutlich weniger Importe aus

Nach dem Tiefpunkt der Handelsbeziehungen 2016 zeichnet sich ein bis heute anhaltendes Wachstum der Ausfuhren Brandenburger Firmen ab. Bis 2018 konnte Russland seine Lieferungen zwar wieder auf etwa fünf Milliarden Euro steigern. Im Vorjahr gingen sie aber laut Wirtschaftsministerium erneut zurück - auf 3,8 Milliarden Euro.

In einer Umfrage der Industrie- und Handelskammer Cottbus zu Jahresanfang hatten 60 Prozent der im Russland-Geschäft aktiven Unternehmen den Wunsch geäußert, ihre Handelsbeziehungen auszubauen. Dabei hatten rund 70 Prozent der Firmen unter anderem mehr Unterstützung bei der Suche nach neuen Geschäftspartnern angemahnt.

Auch insgesamt deutliches Handelsdefizit in Brandenburger Bilanz

Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) hatte den Unternehmen dann auf einer Konferenz der Kammer im Februar mehr Hilfen des Landes bei der Internationalisierung ihrer Handelsbeziehungen zugesagt. Zu den wichtigsten Aufgaben gehörten eine gezielte Begleitung sowie Informationen über Chancen und Fördermöglichkeiten der Außenhandelsbeziehungen. Zudem kündigte Steinbach neue Anreize für Unternehmen an, sich aufs internationale Parkett zu wagen, etwa durch eine Anhebung des Fördersatzes für Start-ups und bei erstmaliger Messeteilnahme.

Die gesamten Ausfuhren Brandenburgs betrugen im vergangenen Jahr vorläufigen Angaben zufolge 13,3 Milliarden Euro, 378 Millionen Euro mehr als 2018. Die Einfuhren gingen im selben Zeitraum um 980 Millionen Euro auf 18,6 Milliarden Euro zurück.

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5 Kommentare

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  1. 5.

    Was wir nun wieder über Maßnahmen der Amis gegen Nordstream 2 in Mukran erfahren haben beweist wie "frei" unser Land und andere Länder sind. Das sind nicht unsere Freunde. Das US-Volk will auch nur Frieden und ein lebenswertes Leben. In den Krieg müssen die farbigen Bürger ziehen wenn der "Herr" es befiehlt. Hoffe nur, dass die Bürger ihre Macht erkennen.

  2. 4.

    Der Transport von lebenden Tieren kann und ist nicht richtig.
    Das ist Tierquelerei.

  3. 3.

    Warum denn nicht? Die Sanktionen betreffen doch eh nur einen begrenzten Bereich (Militärgüter, Maschinen zur Energiegewinnung, Einreisverbote, bestimmte Konto). Wer andere Produkte produziert / Dienstleistungen anbietet, kann / konnte weiter Handel mit Russland betreiben. Es sei denn, er ist von den Sanktionen von Russland betroffen (z.B. Obstbauern).

  4. 2.

    Richtig so. So lange die Rüstungsindustrie Waffen in alle Welt verkauft, finde ich das völlig in Ordnung.

  5. 1.

    Ja dürfen die denn das? Hatte der Friedensnobelpreisträger nicht Sanktionen befohlen?

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