35 Jahre Mauerfall - Berlin plant kilometerlange Installation zum Mauerfall-Jubiläum

Mo 23.09.24 | 21:32 Uhr
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Archivbild: Die Berliner Mauer ist gefallen. (Quelle: dpa/Paul Glaser)
Video: rbb24 Abendschau | 23.09.2024 | Phil Beng | Bild: dpa/Paul Glaser

Mit einer kilometerlangen Installation und einem "Festival der Freiheit" will Berlin an die friedliche Revolution in der DDR und an den 35. Jahrestag des Mauerfalls am 9. November 1989 erinnern. Dazu sollen unter anderem 5.000 Plakate entlang des ehemaligen innerstädtischen Grenzverlaufes gezeigt werden. Diese sollen die Forderungen der Demonstranten im Herbst 1989 mit heutigen Wünschen verbinden, wie der Geschäftsführer der Kulturprojekte Berlin, Moritz van Dülmen, sagte.

Nach Angaben der Veranstalter entstanden und entstehen die Schilder in Workshops etwa in Schulen, Kirchengemeinden, Vereinen oder Kulturprojekten. Motto der Aktion: "Wir halten die Freiheit hoch." Zu sehen ist die etwa vier Kilometer lange Installation am 8. und 9. November entlang der früheren Berliner Mauer zwischen Invalidenstraße/Alexanderufer und Zimmerstraße/Höhe Axel-Springer-Hochhaus. Ergänzend sind an sieben Stationen der Route Ausstellungen zu Themen wie Flucht oder Mitbestimmung geplant.

Umfangreiches Programm geplant

Ergänzt wird die Installation rund um die Feierlichkeiten am 8. und 9. November demnach durch ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm sowie durch eine Ausstellung mit historischen Plakaten aus den Jahren 1989/90.

Einen der Höhepunkte bilde ein Konzert der "Band der Freiheit", in welcher Hunderte Musikerinnen und Musiker entlang des früheren Mauerverlaufs gemeinsam spielen werden. Dafür werden aktuell Hobby- und Profimusiker gesucht. Die Band solle gemeinsam mit allen Besuchern den "Soundtrack von 1989" wieder aufleben lassen, hieß es von Seiten der Veranstalter. Zudem sei eine einmalige Buchpublikation geplant, die an die Besucherinnen und Besucher kostenfrei ausgegeben wird.

Konzipiert wird das Mauerfall-Gedenken nach Angaben der Kulturprojekte Berlin gemeinsam mit dem Berliner Aufarbeitungsbeauftragten, der Stiftung Berliner Mauer, der Robert-Havemann-Gesellschaft, der Bundesstiftung Aufarbeitung und weiteren Partnern.

Sendung: rbb24 Inforadio, 23.09.2024, 16:20

23 Kommentare

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  1. 23.

    Was in 35 Jahren nicht zusammengewachsen ist, gibt mir keinen Grund zu Feierlichkeiten. Die aktuellen Meldungen lassen mich die überschaubare Westberliner Blase vermissen.

  2. 22.

    Dem Vernehmen nach soll ja geplant sein, den ehemaligen Mauerstreifen mit Kunstrasen zu belegen, um das Ganze noch ein bisschen freundlicher erscheinen zu lassen, damit die Kritiker an falsch ausgegebenem Geld nicht zu laut werden...

  3. 21.

    Ich bin gespannt auf die Veranstaltung. Ob der Erfolg an die bewegende Lichtinstallation des Jahres 2014 heranreicht, wird sich zeigen. Für mich ist das Wichtigste, überhaupt an Existenz und Fall der Mauer zu erinnern, scheint diese doch bei manchen Zeitgenossen langsam im seligen Nebel der Nostalgie zu entschwinden. Keine Seite besitzt übrigens ein Monopol auf das Gedenken, denn die Monstrosität zerriss, daran sei auch erinnert, GANZ Berlin. Insofern sehe ich auch keinen Anlass, entsprechende Befindlichkeiten an M. v. Dülmen (wie beschrieben Leiter der landeseigenen "Kulturprojekte Berlin GmbH")wegen seiner bayrischen Herkunft festzumachen.

  4. 20.

    Wie weit sind denn inzwischen die Bauarbeiten an der sogenannten Einheitswippe in Berlin?
    Kann der rbb dazu einmal ein Foto veröffentlichen? Da wäre doch einmal ein Erfolgsergebnis für die Politiker zum nächsten Jubiläum, Auch für die Initiatoren dieses Monstrums, das niemand braucht. Auch nur vergeudete Euro.

  5. 19.

    Richtig. Das ist nahtlos übergegangen - von dem Verscherbeln der DDR-Firmen durch die Treuhand bis hin zum Vergeben von hochdotierten Posten. Man sieht es immer noch deutlich: welche wichtigen Posten in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur sind heute von Ostlern besetzt.
    U.a. daher rührt die Wut im Lande, die die unsägliche AFD zu ihren Themen gemacht hat.

  6. 17.

    Scheinbar hat Berlin zuviel Geld zur Verfügung.

  7. 16.

    >>>Wo ist denn hier ist die ostdeutsche Beteiligung?<<<

    Sie als Bürger sind die Beteiligung, sie müssen nur daran teilnehmen, wenn sie denn wollen. Sie werden auch nicht zur Teilnahme gezwungen, im Gegensatz zur DDR-Mai-Parade. So kommen auch sie mal aus ihren vier Wänden raus.

  8. 14.

    Russland hat ein Visum für "hochqualifizierte Arbeitskräfte". Können sie ganz leicht beantragen, Fachkräfte werden in russland aktuell dringend gesucht. Da herrscht aktuell eine große Fachkräftelücke von 700.000 Mann.

  9. 12.

    Ich finde es befremdlich, wenn ein bayrischer Kulturmanager eine Veranstaltung für die Wiedervereinigung Organisiert. Wo ist denn hier ist die ostdeutsche Beteiligung? So lange wie in Politik. Kultur, Bildung und Militär unterrepräsentiert sind, gibt es keine Einheit.

  10. 11.

    Wie ich sehe, sind die Meckerköppe schon da. Manchen kann man es sowieso nie recht machen. Schließt euch irgendwo ein. Ich bin gespannt, ob es an die Lichter zum 25. Jahrestag herankommt.

  11. 10.

    Ich halte das extreme Wahlverhalten der Ostdeutschen für eine Art Proto-Nationalismus, der sich selbst noch nicht bewusst ist. Politische Meinungen orientierten sich meist gegen die westdeutsche Mehrheitsmeinung. Das Problem der Wiedervereinigung ist, dass der Osten keine zentristische eigene Partei hat vergleichbar der CSU. Leider wird bei den Feiern wohl wieder nicht offen hierüber gesprochen. Damit ist der weitere Aufstieg der AfD garantiert, zumindest so lange bis es kracht.

  12. 9.

    Na, da fließen ja wohl wieder die Millionen an die Landeseigene Kulturprojekte GmbH.
    Für sowas ist immer Geld da...

  13. 8.

    Sie haben Recht, das Zeitfenster war nur kurz offen. Hätten wir damals solange, wie Heute üblich diskutiert,gäbe es heute noch 2 Staaten.
    Es werden auch wieder die Kommentare kommen wie gut und schlecht es früher und wie gut und schlecht es heute ist.

  14. 7.

    >"Ich denke, dass das Ganze auf "den Kampf gegen Rechts" reduziert wird und es mit dem eigentlichen Ereignisjubiläum, nichts mehr zu tun haben wird. "
    Das steht in der Tat zu befürchten. Aber da diese Aktionen nicht von einer politischen Fraktion, sondern von mehreren Vereinen und Verbänden organisiert wird, sollten die aktuellen politischen Unstimmigkeiten im Volk nicht so die Rolle spielen. Vielleicht können wir uns alle ja auf die Hauptaussage "gegen Ausgrenzung" einigen. Dieses Thema war auch in der DDR und zu Wendezeiten angesagt. Nur eben anders...
    Was aber sicher hochkommen wird bei 35 Jahre danach ist dieses gestern wars so und heute so... Wieviel Heimat ging verloren... Dabei vergessen viele Menschen, dass es seinerzeit nur ein ganz enges Zeitfenster gab für eine irgendwie Vereinigung. Jahrelange Diskussionen und Übergänge hätten dieses eine kurze Zeitfenster wieder verkompliziert und geschlossen wegen dem dann nur Russland als Restsowjetunion.

  15. 6.

    Ich denke, dass das Ganze auf "den Kampf gegen Rechts" reduziert wird und es mit dem eigentlichen Ereignisjubiläum, nichts mehr zu tun haben wird.

  16. 5.

    "unverschämte und verschenderische Ukraionehilfe".....

    Manchmal wünscht man sich das monströse Bauwerk dann eben doch zurück: Es hatte einen gewissen Schutz vor Leuten, die mit Demokratie nichts am Hut haben und Menschenrechte auf Basis des "schwarzen Kanals" definieren können.

    Ich denke schon, das ein derart wichtiges - und für die Mehrheit der Deutschen so positives - Ereignis auch eine entsprechende Feier verdient hat. Möge die Magie der "Lichtgrenze" vom 25. Jubiläum wieder zurückkehren. Ich bin auf jeden Fall dabei

    Mühli

  17. 4.

    Ich hoffe dir Planen eine Mauer gegen Rechts.

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